Veranstaltungsberichte
Der Titel des Buches „Seerücken“ ist die Bezeichnung für die Landschaft zwischen Thurtal und Untersee, die geprägt ist von Wäldern, Wiesen, kleinbäuerlicher Landwirtschaft mit vielen Einzelhöfen und Weilern, weidenden Kühen und malerischen Hochstammgärten, die das Zuhause oder die Heimat des Autors ist. Die Geschichten aus „Seerücken“ spielen an Orten, die meistens an seine Heimat angelehnt sind, wenngleich sie überall stattfinden könnten. Stamm las aus der ersten Erzählung „Sommergäste“, in der es um einen Autor geht, der sich in ein verlassenes Hotel zurückzieht, um sich dort auf einen Vortrag vorzubereiten, und dabei merkwürdige Dinge erlebt.
Er erzählt bewusst in einem sehr schlichten Stil und in einer Sprache, in der kein Satz und kein Adjektiv zuviel ist. Angesprochen darauf, ob er beim Schreiben mit den Augen denkt, betonte er, dass er beim Schreiben Bilder sehe. Das Schreiben bezeichnete er als Vergnügen. Stamm betonte wie wichtig es ihm sei, sein Hobby quasi zum Beruf gemacht zu haben und jeden Tag frei und selbst darüber entscheiden zu können, was er zu tun gedenke.
Auf die Frage, warum seine Geschichten selten positiv enden, antwortete er, dass das Glück, das in allen seinen Erzählungen vorkommt, bei ihm nicht zwangsläufig am Ende stehe. Er erzählt Geschichten mitten aus dem Leben, in denen es meist um die Beziehung zwischen Mann und Frau geht und in denen sich der Leser erkennen kann. Er machte deutlich, wie wichtig es ihm ist, dass die Ähnlichkeit der Personen in seinen Erzählungen mit ihm nicht zwangsläufig bedeutet, dass die Texte autobiographisch sind. Da ihn Frauen mehr faszinieren als Männer, macht es ihm auch Spaß sich in Frauen zu versetzen und Geschichten aus deren Blickwinkel zu schreiben.
Die Veranstaltungsreihe Akademielesung wird im Herbst mit zwei Terminen fortgeführt: Am 27. September 2011 liest Josef Winkler aus "Die Realität so sagen als ob sie trotzdem nicht wär", am 2. November 2011 liest Josef Haslinger aus "Jáchymov". Beide Veranstaltungen beginnen um 19:30 Uhr in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung und kosten 5 Euro Eintritt (ermäßigt 3 Euro).