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Veranstaltungsberichte

DAS BILDUNGSRADIO IN LATEINAMERIKA

Sinn und Zweck eines Halben-Jahrhundert-Marschs

Das Bildungsradio entstand in den sechziger Jahren in Lateinamerika. 1967 wurde das erste Netzwerk von Radiostationen gegründet, welche mit der katholischen Kirche verbunden waren. Ziel ist es nun, Bildungserfahrungen auf lateinamerikanischer Ebene zu bewerten.

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Internationales Seminar

INTERNATIONALES SEMINAR „DAS BILDUNGSRADIO IN LATEINAMERIKA: SINN UND ZWECK EINES MARSCHES ÜBER EIN HALBES JAHRHUNDERT“

La Paz, 5., 6. Und 7. Juli 2017

Das Bildungsradio entstand in den 60er Jahren in Lateinamerika, mit bahnbrechenden Erfahrungen aus verschiedenen Ländern, insbesondere aus Bolivien. In dem Andenland wurde 1967 die erste Organisation von Radiostationen gegründet, die größtenteils verbunden mit oder/und im Besitz der katholischen Kirche standen, und die durch kooperative Arbeit eine konsequente Nutzung der technologischen Ressource Radio erreichen wollten, um dieses zu einem Instrument des gesellschaftlichen Wandels zu machen. Aufgrund der besonderen Vorteile, die das Medium Radio bietet, beispielsweise die Möglichkeit des Zugangs zu entfernten Regionen und damit zu marginalisierten Gegenden, wurde die Organisation Educación Radiofónica de Bolivia (Bildungsfunk Bolivien) gegründet, die heute als bolivianischer Verband für Bildungsradio (Asociación Boliviana de Educación Radiofónica - ERBOL) bekannt ist. Der Verband hat die Mission, durch seine Arbeit der Bevölkerung im Allgemeinen und insbesondere jenen, die unter Bedingungen von Ausgrenzung, Armut und mangelndem Zugang zu Bildungsangeboten und –dienstleistungen leben, zu dienen. All diese Gedanken wurden durch die sich wandelnde Vision des Zweiten Vatikanischen Konzils ebenso wie durch die Inspiration der Soziallehre der Kirche, die in den sechziger Jahren eingeführt wurde, stark vorangetrieben.

ERBOL ist heute, durch seine informative Arbeit, Orientierungshilfe und Unterhaltung, die zudem die Vision einer Bildung und Kommunikation mit einem freiheitsorientierten Sinn verfolgen, als das größte Netzwerk von Radiostationen für den Dienst an der bolivianischen Bevölkerung bekannt.

Über die Praxis des Bildungsradios, die Wiederherstellung der wesentlichen Grundlagen seiner Bedeutung, die Projektion seiner Präsenz durch die Kombination der sich verändernden sozialen, politischen und technologischen Bedingungen, die Herausforderungen der Nachhaltigkeit, sowie über die Sicht, die man von einer sozialen Kommunikation hat, nachzudenken, ist der zentrale Grund für die Organisation des internationalen Seminars "La Radio Educativa en América Latina (Das Bildungsradio in Lateinamerika): Sinn und Zweck eines halben-Jahrhundert-Marschs.“ Es soll der Raum gegeben werden, nicht nur um die Vision und die historische Erfahrung des Bildungsradios in Lateinamerika zurückzugewinnen, sondern auch um die Dynamiken, die zu seiner Artikulation in assoziativen Netzwerken geführt haben, kennenzulernen, sowie um bahnbrechende und vorbildliche Praktiken des Rundfunks und seines Programms näherzubringen. Vor allem aber soll ein zukunftsorientiertes Bild eines Blickwinkels entstehen, in dem das Bildungsradio in Lateinamerika Faktoren der soziopolitischen Realität, der Wirtschaft und der aktuellen technologischen Transformation kombinieren kann, die wiederum ein neues Verständnis des Bildungsradios auf dem Kontinent begünstigen können.

Ziel

Es soll eine akademische Verantsaltung realisiert werden mit internationalen Gästen, um Folgendes zu bewerten und zu analysieren: „DAS BILDUNGSRADIO IN LATEINAMERIKA: SINN UND ZWECK EINES MARSCHES ÜBER EIN HALBES JAHRHUNDERT“

Das internationale Seminar legt 6 thematische Schwerpunkte fest:

  1. Ursprung, Sinn und Geschichte des Bildungsradios
  2. Bildungsradio heute, von Gesichtern und Stimmen der Vielfalt
  3. Das Beurteilung der Regulierung von Bildungsmedien
  4. Das Bildungsradio und seine technologischen Herausforderungen
  5. Das zukünftige Verständnis vom Bildungsradio und seine Nachhaltigkeit
  6. Das Bildungsradio, von Menschenrechten und Bürgern als Demokratieschaffende
Erwünschte Effekte

  • Anerkennung und Wertschätzung der organisatorischen Entwicklung von Netzen der Bildungsradios in Lateinamerika
  • Wiederherstellung der Grundlagen und des Pionierdenkens, die zur Entstehung eines Radios zu Bildungszwecken (Bildungsradio) führten
  • Kennenlernen der Vielfalt der Formen und Eigenschaften, mit denen sich das Bildungsradio in Lateinamerika und insbesondere in Bolivien in den letzten fünfzig Jahren entwickelt hat
  • Identifizieren und Wiederherstellen der Stärken des Bildungsradios sowie Feststellen von Schwächen und Risiken für seinen Fortbestand
  • Schaffung einer gemeinsamen Vision, die die Wiederbelebung der Nutzung von Radio für Bildungszwecke im Rahmen von ERBOL und in Lateinamerika fördert (Erklärung des Bildungsradios).
Das internationale Seminar richtete sich an integrierte Stationen von ERBOL, an Bildungs-, Bauern-, Gemeinde- und indigene Radiosender, an Radios von Bergarbeitern und an andere interessierte Radiostationen, gesellschaftliche Sprecher, Radioproduzenten, Studenten der Kommunikationswissenschaften und repräsentative Organisationen für Kommunikation und Journalismus in Lateinamerika. Die zum internationalen Seminar eingeladenen nationalen und internationalen Referenten bereicherten die Veranstaltung mit ihren Erfahrungen und ihrem akkumulierten akademischen Wissen. Das internationale Seminar war kostenlos, und für die vollständige Teilnahme, sowohl an den Ausstellungen als auch an den Arbeitstischen, erhielt jeder Teilnehmende eine Bescheinigung über seine Anwesenheit und Partizipation von den organisierenden Institutionen.

Das internationale Seminar bestand aus zweieinhalb Arbeitstagen, dem 5., 6. und 7. Juli 2017, in denen zentrale Konferenzen, Panels, Arbeitstische, Ehrungen, Ausstellungen von Materialien und der Austausch von Erfahrungsberichten realisiert wurden sowie eine kulturelle Veranstaltung zur Feier des Bildungsradios während der 50 Jahre von ERBOL.

Die drei Tage begannen mit einer Zentralkonferenz, gefolgt von der Entwicklung thematischer Panels. Die Nachmittagssitzungen, in den ersten beiden Tagen, beinhalteten die Arbeit der Teilnehmenden, verteilt auf verschiedene Arbeitstische, von denen erwartet wurde, dass sie Inputs für das Verständnis der Vision, der Verpflichtungen und des zukünftigen Weges des Bildungsradios generieren, aus dessen Produkt eine abschließende Erklärung des Seminars ausgearbeitet werden sollte. Am Ende des ersten Tages gab es eine akademische Veranstaltung mit internationalen Ausstellungen und der Ehrung der 50 Jahre - ERBOL. Das KAS-Bolivien-Büro erhielt eine Anerkennung für die Unterstützung und Zusammenarbeit nationaler Institutionen und für ihr Engagement für Bildung, welche Dr. Ivan Velasquez, Koordinator der KAS, im Namen der KAS entgegengenahm. Das Event hat die gewünschten Ziele erreicht. Eine Arbeitsagenda für zukünftige Forschungen und Seminare wurde festgelegt.

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