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Veranstaltungsberichte

Förderung einer kohärenten Klimaschutz- und Umweltpolitik

von Graciela Incer Brenes, Stefan Burgdörfer

Maßnahmen mit AED und ACA

Im Mai und Juni initiierte die Konrad-Adenauer-Stiftung zwei Seminarreihen mit zwei Partnern, der Academia de Centroamérica (ACA) und der Asociación Empresarial para el Desarrollo (AED), zur Förderung des Klima- und Umweltschutzes.

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Das deutsche Bundesumweltministerium hat die Mittel für die politischen Stiftungen – auch für die Konrad-Adenauer-Stiftung – erheblich erhöht, um den politischen Dialog über Klima-, Umwelt- und Energiepolitik zu fördern, die Bürger über die Folgen des Klimawandels zu informieren und die politischen Entscheidungsträger in ihrem Bemühen um eine Anpassung an die Folgen des Klimawandels und um eine Reduzierung klimaschädlicher Emissionen zu unterstützen. Anschließend an eine Fortbildung in den Bereichen Wirtschaft und Klimawandel, die 2014 zusammen mit der Academia de Centroamérica und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) durchgeführt wurde, begann am 29. Mai das Modul „ECC-201” (Aufbaukurs in Wirtschaft und Klimawandel). Initiatoren sind diesmal die KAS, die ACA und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen.

Das Programm informiert Vertreter von öffentlichen, nicht im Umweltsektor beheimateten Institutionen – Finanzministerium, Oberster Rechnungshof, Zentralbank und MIDEPLAN (Ministerium für wirtschaftliche Planung) – über die Auswirkungen des Klimawandels. Ziel ist es, die Vertreter mit Instrumenten für die interinstitutionelle und kohärente Inangriffnahme der Herausforderungen des Klimawandels auszurüsten, wobei Schwerpunkt die Kohärenz zwischen Wirtschafts-, Sozial- und Umweltpolitik sein soll. Die Teilnehmer des Aufbaukurses werden ihre im Jahr zuvor erhaltenen Kenntnisse erweitern und vertiefen. Küstenbereich, öffentlicher Verkehr, Wasserressourcen und Landwirtschaft stehen auf dem Programm. Zur Einführung sprach Umweltexperte Lenín Corrales über die Auswirkungen des Klimawandels auf Costa Ricas Küstengebiete (Fotos). Er führte aus, dass durch die Erderwärmung die Zahl von Stürmen zunehme und darüber hinaus der Meeresspiegel steige. Dies habe bereits dazu geführt, dass das Meer in die an den Strand angrenzenden Wälder eingedrungen sei, Bäume entwurzelt und Infrastruktur zerstört habe. Vertreter staatlicher Stellen müssen sich auf der Grundlage dieser Befunde wichtige Fragen stellen, denn wertvoller Lebensraum geht auf diese Weise unwiederbringlich verloren. Mit messbaren volkswirtschaftlichen Schäden, denn der Staat generiert in den Nationalparks erhebliche Einnahmen.

Ebenfalls in Zusammenarbeit mit der ACA wurde am 5. Juni das „Reverse-Modul“ gestartet: Experten im Bereich Umwelt – Vertreter des Umweltministeriums, des Viehzucht- und Landwirtschaftsministeriums, des Ministeriums für öffentliche Bauarbeiten und Transport, die nationale Kommission zur Schadensverhütung und für den Notdienst, Korrespondenten und Parlamentsberater – werden hier über die wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels informiert. Die meisten Teilnehmer waren Dozenten des ersten Moduls. Nun sollen die Umweltschützer von den Wirtschaftsexperten lernen.

Seit mehreren Jahren hat die Konrad-Adenauer-Stiftung die von dem Unternehmensverbandes AED geförderten Allianzen zwischen den öffentlichen und dem privaten Sektor unterstützt. Im umwelttechnischen Bereich unterstützt sie durch das Programm „Öko-Effizienz in Unternehmen“ die Bandera Azul Ecológica (Blaue ökologische Flagge), ein von der Regierung vergebene Auszeichnung. Um diese zu erhalten, sollen die Unternehmen ihren ökologischen Fußabdruck (huella ecológica) in 10 verschiedenen Parametern messen und verkleinern. Die Auszeichnung kann auch in anderen Kategorien vergeben werden, z.B. für Strände, Häuser und Schulen. Im letzten Jahr hat AED das Instrument für die Anwendung des Programms durch ein Pilot-Programm in der Lokalregierung von Santa Ana, San José, erprobt.

In diesem Jahr schloss sich die KAS, zusammen mit dem Instituto de Fomento y Ayuda Municipal (IFAM), der Initiative an und fördert nun die lokalen Regierungen in dem Bemühen, die Auszeichnung Bandera Azul Ecológica zu erhalten. Die Bedeutung des Erfolgs des Programms geht über die Reduzierung des ökologischen Fußbadrucks der eigenen Institution hinaus. Denn jede beteiligte Lokalregierung soll sich auch für die Häuser, Schulen und Unternehmen des Kantons verantwortlich zeigen.

Von 8. bis 12. Juni wurden die Umweltverantwortlichen von 15 Lokalregierungen und Fachleute fortgebildet, um mit der Implementierung des Programms beginnen zu können. Nach diesem Zeitraum wird ihnen auf dem langen und komplexen Weg der Reduzierung der Parameter individuelle Beratung angeboten. Die KAS möchte damit einen Beitrag für die Kohärenz zwischen Sozial-, Wirtschafts- und Umweltpolitik leisten. Hierfür ist der Dialog der Zivilgesellschaft mit den politischen Akteuren ein zentraler Pfeiler.

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Yanina Soto Vargas, Direktorin des IFAM, begrüßte die Gäste in ihrem Haus (r. Stefan Burgdörfer, KAS). KAS
AED-Umweltexperte Manfred Kopper führte ins Thema ein und leitete das Seminar auch in den folgenden Tagen. KAS
Die Teilnehmer kamen aus allen Landesteilen. Sie vertreten ihre Kommunalregierungen in umweltpolitischen Fragen. KAS

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