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Veranstaltungsberichte

Frauen in der Kommunalpolitik

von Sergio Araya

Weibliche Führungskräfte der PUSC machen ihre Ansprüche geltend

Die Kandidatinnen der christdemokratischen costa-ricanischen Partei PUSC kamen auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung am 8. August in San José zusammen. Das Seminar eröffnete ihnen die Möglichkeit, Pläne für den Wahlkampf auszutauschen und von den Erfahrungen von Frauen zu profitieren, die bereits ein öffentliches Amt ausüben. Dadurch wurden sie darin gestärkt, ihr Recht auf politische Partizipation durchzusetzen.

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Mehr als 100 führende weibliche Mitglieder der Christdemokraten nahmen an der Veranstaltung teil. Diese richtete sich an Kandidatinnen für die Ämter als erster und zweiter Bürgermeister und Gemeinderatsmitglieder aus dem ganzen Land. Sergio Araya, Projektkoordinator der KAS, hielt zu Beginn der Veranstaltung fest, bisher sei es nicht gelungen, dass Frauen, die mehr als 50 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung ausmachen, auch zu 50 Prozent in öffentlichen Ämtern repräsentiert sind. Dies sei ein Defizit einer Demokratie mit dem Prinzip, dass alle ihre Mitglieder gleichgestellt sein sollen.

Inspiriert von dem Ziel, bei den nächsten Kommunalwahlen den Kommunen einen weiblichen Anstrich verleihen zu können, wie es der Generalssekretär der PUSC, Rodolfo Piza Rocafort, ausdrückte, ermöglichte das Treffen den Teilnehmerinnen, ihr Wissen über den nächsten Wahlgang zu teilen. Zugleich wurde ein Dialog mit Frauen hergestellt, die bereits heute öffentliche Ämter bekleiden und so ihre Erfahrungen, Erlebnisse und größten Herausforderungen, vor denen sie standen, weitergeben konnten.

Mit dem Vortrag von Jennífer Gutiérrez Barboza, Leiterin der Abteilung für Schulung politischer Parteien des am Wahlgerichtshof angesiedelten Instituts für demokratische Bildung und Studien (IFED), lernten die Teilnehmerinnen einige wichtige Aspekte der Wahl 2016 kennen. Der Vortrag lieferte Zahlen und Fakten des höchsten Wahlorgans Costa Ricas, anhand derer sich die tatsächliche Beteiligung von Frauen in der Politik erkennen lässt.

Der zweite Teil der Veranstaltung bestand aus kurzen Vorträgen und anschließenden Fragerunden. Die Rednerinnen Rosibel Ramos Madrigal, Abgeordnete der Asamblea Legislativa und ehemalige Bürgermeisterin, Aracelly Salas Eduarte, Bürgermeisterin von San Pablo, Thais Zumbado Ramírez, zweite Bürgermeisterin von Belén, und Alejandra Aguilar Zamora, einzige christdemokratische Abgeordnete im Gemeinderat von Desamparados, ließen die Teilnehmerinnen an ihren Erfahrungen teilhaben. Diese berichteten ihrerseits von ihren Motiven für eine aktive Beteiligung in der Politik und nannten auch offen die teils negativen Konsequenzen, die damit für ihr Leben als Ehefrau oder Mutter verbunden seien. Daran zeigte sich deutlich die Schwierigkeiten, die es auch heute noch für Frauen in Costa Rica gibt, ihr legitimes Recht auf politische Partizipation zu verwirklichen.

Die große Anzahl an Gästen und auch die Rückfragen und Beiträge aus dem Publikum zeigten die große Resonanz, auf die dieses Seminar stieß, und unterstrichen noch einmal die Bedeutung, die solche Seminare zur Förderung von Frauen in der Politik haben. Gleichberechtigung und demokratische Entwicklung gehören zusammen, weshalb die KAS auch in Zukunft Veranstaltungen mit diesem Ziel anbieten wird.

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