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Veranstaltungsberichte

Ländliche Entwicklung, Identität und Umwelt

von Graciela Incer Brenes

Diálogos sobre el Bienestar

Am 24. Mai wurde das Forum “Ländliche Entwicklung, Identität und Umwelt“ des Programms Diálogos sobre el Bienestar in Buenos Aires von Puntarenas durchgeführt.

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Die Veranstaltung ist eine neue Initiative der Gründungsorganisationen des Programms, die Facultad Latinoamericana de Ciencias Sociales (FLACSO) und die Konrad Adenauer Stiftung, die als Ziel hat, den Dialog über Themen des Wohlstandes außerhalb von San José und zu den bedürftigen Gebieten Costa Ricas hinüberzubringen.

Ziel des Forums war es über die Notwendigkeit und Herausforderungen der ländlichen Entwicklung, im Zusammenhang mit den Prinzipien des Respekts der Identität und des Umweltschutzes zu diskutieren. An der Veranstaltung partizipierten Vertreter der vielseitigsten Bereichen: der Bürgermeister und Vertreter der lokalen Regierung von Buenos Aires, Einwohner der Rey Curré Gemeinschaft, Vertreter der Red de Mujeres Rurales de Costa Rica und der indigenen Gemeinschaften des Kantons.

Nach den einleitenden Worten durch FLACSO und der Konrad Adenauer Stiftung begann die Vertreterin der Red de Mujeres Rurales de Costa Rica die Gesprächsrunde. Sie meint, die Entwicklung soll in Zusammenarbeit mit den Anstrengungen und Beiträgen der Frauen des Gebietes eingeführt werden. Mit Entwicklung wird der Zugang zu Beschäftigung, Gesundheit und Bildung, sowie Pflanzenbau gemeint. Ihrer Meinung nach hat sich das Netzwerk Mujeres Rurales in der Vergangenheit für den Wohlstand der Bevölkerung eingesetzt, die Entwicklung „kommt aber nie“. Die transnationalen Unternehmen des Kantons nutzen die Monokultur als Geschäftsstrategie, was bis jetzt nur Schaden und Armut gebracht hat.

Laut dem Bürgermeister von Buenos Aires, Hr. Carlos Mora wurden trotz der Probleme und Bedürfnisse in Buenos Aires verschiedene Maßnahmen implementiert, die zur Verbesserung des Gebietes beigetragen haben, wie z. B. die Allianz mit nachbarlichen Bürgermeisterämter, die Beschäftigung mit relevanten Themen wie globale Erwärmung, die Bauung neuer Landstrassen und die Unterstützung von kleinen Produzenten.

Der Koordinator der technischen Einheit für Umwelt der Gemeindeverwaltung betönte die Wichtigkeit und Fortschritte im Bau von Strassen im Kanton. Seiner Meinung nach hat sich die Strecke der Fahrwege seit 2004 verdoppelt und so zur Entwicklung des Gebietes beigetragen. Im Bereich des Umweltmanagements hat die Gemeindeverwaltung eine lokale und regionale Kommission für Rückgewinnung fester Abfälle eingeführt und mehrere Maßnahmen werden in diesem Bereich geplant. Schwächen des Kantons sind, u. a., die hohen Armutsquoten, da der Kanton als der drittärmster des Landes eingeordnet wurde. Außerdem werden häufig die indigenen Bevölkerungen mit der Verantwortung dieses Problems belastet.

Schwerpunkte des Vortrages des Vertreters der Rey Curré Gemeinschaft, Hr. Hugo Lázaro, waren de Notwendigkeit der Integration der indigenen Bevölkerung in der Planung der Entwicklung, die Implementierung von der Gemeinschaft herkommende Politik und die Aufstellung einer kongruenten und zugänglichen Rechtsordnung. Seiner Meinung nach werden die indigenen Gruppen bei der Entwicklungsplanung ignoriert. Es wird häufig gesagt, die Indigenen seien schuld an der Armut des Kantons, jedoch „sind sie nicht arm, sondern werden verarmt“. Das Einheimische wird als mystisch und folkloristisch dargestellt und daraufhin nicht ernst genommen. Ihre Beiträge, wie z. B. der kostenfreie Naturschutz und ihre wertvollen Kenntnisse der Aufbewahrung der Nahrungssouveränität, werden auch nicht anerkennt. Andere Probleme des Kantons sind auch die Gebietskontrolle und die landwirtschaftliche Krise.

Der Vertreter der indigenen Gemeinschaften zeigte die Inkongruenz zwischen dem Regierungsplan, der häufig mit den indigenen Bevölkerungen und der Einhaltung ihrer Menschenrechte prahlt, und der Realität dieser Gemeinschaften. Es wird oft in Abhängigkeit von den indigenen Gemeinschaften geplant, sie werden aber von dem Prozess ausgeschlossen. Außerdem werden sie fortwährend bedroht, manipuliert und betrogen, um ihnen ihre Länder wegzunehmen. Er verwirft die Indikatoren, die den Kanton als den drittärmsten des Landes einordnen, da die Westler in der Regel die Entwicklung durch das Kapital bestimmen. Eigentlich sind der Kanton und die Indigenen reich, weil im Gebiet die natürlichen Vorkommen reichlich vorhanden sind. Buenos Aires zeigt viel Potential; der Drehpunkt liegt am Bewusstseinswerden, um die Besserung in die Hand zu nehmen.

Die Veranstaltung endete mit den wertvollen Kommentaren des Publikums und der Vorträger. Beide zeigten sich sehr dankbar für die erfolgreiche Aktivität und betonten die Wichtigkeit des Aufbaus des Dialogs.

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