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Veranstaltungsberichte

Stärkung der Bildung von Institutionen und der öffentlich-privaten Kooperation im Bereich der Innovation

von Cindy Solis, Mario Schäfer

Zweite Arbeitssitzung

Die Konrad Adenauer Stiftung und die Academia de Centroamérica präsentieren zwei lateinamerikanische Erfahrungswerte in der Entwicklung und Implementation von Innovationspolitiken.

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Am 14. Juni fand die zweite Arbeitssitzung des Projektes zur Stärkung der Bildung von Institutionen und der öffentlich-privaten Kooperation im Bereich der Innovation statt. Die Veranstaltung richtete sich an die öffentlichen Institutionen, Unternehmen und Bildungseinrichtungen, die in das costa-ricanisch Innovationsumfeld eingebettet sind.

Gonzalo Rivas, der Präsident des Innovationsrates von Chile, und Alejandro Minatta, ein Expert auf dem Gebiet Unternehmen und Innovation, präsentierten Anwendungen und Erfahrungen, die sie auf dem Weg zum Gestalten und Einführen von Innovationspolitiken in ihren Ländern erworben haben.

Das Ziel der Stiftung und der Academia de Centroamérica mit diesem Projekt war das Fördern der Arbeit am Netz einiger öffentlicher und privater Organisationen, die in das Umfeld der Innovation eingebettet sind, um Bereiche möglicher Zusammenarbeit zu identifizieren; zum Beispiel eine kohärente und koordinierte Strategieformulierung für das Land.

Die Veranstaltung begann mit der Vorstellung: Wissenschaft, Technologie und Innovation für die Entwicklung, unter der Leitung von Gonzalo Rivas. Er zeigte aus dem Blick der Regierung von Chile die Wichtigkeit des Errichtens von strategischen Allianzen, die den Weg zu Vereinbarungen ebenen, welche eine umfassende Entwicklung vorantrieben.

Rivas verwies auf drei aufgetretene Veränderungen in der Welt, welche Gestaltungsform und Einführung der Politiken beeinflussten: „Die Entwicklung kann noch nicht alleine am Bruttoinlandsprodukt pro Kopf gemessen werden“, „der Staat und die Gesellschaft schafften es nicht, der Geschwindigkeit der technischen Entwicklung gerecht zu werden“ und die „neuen, massiven Informations- und Kommunikationsanforderungen erhöhen die Möglichkeit für die Bürgerschaft, sich ihrer Stimme bewusst zu werden“. Veränderungen fordern, aus seiner Sicht, die Innovation als einen transversalen Bereich anzusehen und nicht als ein Thema, das sich in ein Ministerium einordnen lässt.

Für den Präsidenten des Innovationsrates von Chile generieren diese Veränderungen widersprüchliche Tendenzen, welche die Gesellschaft und Politiken bewegen, eine höhere Nachfrage nach verstärkter Teilnahme gegenüber einem Druck zu schnellen Reaktionen hervorzurufen.

Die Entwicklung werde begleitet von einer kürzeren Legislaturperiode von vier Jahren gegenüber fünf Jahren, die gegen die Notwendigkeit von Aktionsstrategien revaliert. Deshalb empfahl er, eine Innovationspolitik aus dem Präsidialamts auszuführen, um alle Aktionen des Regierungsplanes mit der gleichen Vision in Angriff zu nehmen und Resultate zu erreichen, welche die Nöte und Probleme der Gesellschaft berücksichtigten.

Alejandro Minatta, der uruguayische Berater, stimmte mit Gonzalo Rivas überein und versicherte: Die öffentlich-privaten Allianzen seien der Schlüssel zum Anstoß von Unternehmen und Innovation.

Und er hielt fest: „Innovieren ist eine der Herausforderungen, mit denen alle Unternehmen und Institutionen konfrontiert werden: große, multinationale, mittständische und kleine. Einbinden von technischen, biotechnischen und wissenschaftlichen Aspekten ist etwas Machbares, wofür nicht notwendigerweise große Investitionen benötigt werden“.

„Man denkt immer, für Innovation benötige man enorme Ressourcen, riesige Strukturen und extrem gutausgebildetes, professionelles Humankapital, wobei es darauf ankommt, zu zuhören, zu verstehen, was geschieht und zu versuchen, die Welle der globalen Tendenzen zu erklimmen, um Wert zu erzeugen“.

Der uruguayische Experte brachte in seiner Präsentation „Reflexionsraum für das nationale Innovationsmanagement", eine vergleichende Analyse zwischen Costa Rica-Chile und Uruguay unter Nutzen der Indikatoren des World Economic Forum. Er hob die Differenzen und Gemeinsamkeiten zwischen den Pfeilern der Länder hervor, um das Verhältnis von Erfolg oder Misserfolg zu identifizieren und so den weiteren Weg zu erahnen.

Später erklärte er die Rolle des Staates, des Unternehmens und der Akademie im Nationalen Innovationssystem von Uruguay.

Für den Staat verwies er auf greifbare Aspekte (1) Strategie 2) Gesetzliche Regulation 3) Institutionalisierung 4) Instrumentierung) und nicht greifbare (6) Artikulation, Konnexion und Ausstattung). Für das Unternehmen nannte er die Wertschöpfungskette und die sektor-internen Herausforderungen, um zu innovieren. Für die Akademie betitelte er das Erkennen der Verfügbarkeit von wirtschaftlichen Ressourcen, der Möglichkeit von Alternativen zu vertiefen (TT, Pat., empred), die sukzessiven Fortschritte in der Organisationskultur, den demografischen Wandel (Fokus und Netze), den globalen Blick und das nicht aus-dem-Blick-Verlieren der Zukunft(sperspektiven).

Er schloss seine Ausführungen mit der folgenden Reflexion: “…Uno de los recursos y capacidades es el capital social, noción que se refiere a ciertos aspectos de la organización social, como los niveles de confianza, las normas realmente vigentes y las redes de interacción, que pueden elevar la eficiencia al facilitar la coordinación del accionar colectivo y, en especial, la cooperación espontánea...” (Putnam, 1993: 167, übersetzt vom Autor:

„…Eine der Ressourcen und Kapazitäten ist das Sozialkapital, Grundwissen, dass sich auf bestimmte Aspekte der sozialen Organisation, die wirklich rechtsgültige Normen und Interaktionsnetze bezieht, welche die Effizienz durch Koordinationsvereinfachung der Kollektivhandlungen und besonders die spontane Kooperation erhöhen können“.

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Kontakt

Dr. Werner Böhler

Dr

Leiter des Auslandsbüros in Costa Rica und Panama

werner.boehler@kas.de +506 2296 6676

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