Asset-Herausgeber

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Warteschlangen in und vor Kinderkliniken, Fiebersaftnotstand und „Mandel-OP-Streik“ auf Kosten der Kinder – wird wirklich genügend an die Kleinsten und Kleinen gedacht? Die desaströse Nachricht, dass jedes vierte Kind nach der Grundschule nicht richtig lesen, schreiben und rechnen kann, hat einmal mehr allein die routiniert folgenlosen Statements von Bildungsprofis getriggert. Beiläufig und nur leicht beschämt ging die jetzt auch noch kriegs- und energiekrisengeschüttelte deutsche Öffentlichkeit darüber hinweg, dass die Corona-Zumutungen von Kita- und Schulschließungen rückblickend als unnötig gelten.

Die „Altenrepublik Deutschland“, in der viel zu wenige Nachkommen nachkommen, verzeichnet ein zunehmendes Missverhältnis zur jüngsten und jungen Generation, wobei nicht diese, sondern besonders auch die Älteren Teil des Problems sind. Die „Boomer“ – so die ebenso abfällige wie abwehrende Bezeichnung für die geburtenstarken Jahrgänge, die nun von Eltern zu Großeltern werden, aber in Politik und Gesellschaft weiterhin das Sagen haben – müssen sich anknüpfend an ihre Vorverantwortlichen gravierende Versäumnisse vorwerfen lassen, deren Folgen die Spätgeborenen ausbaden müssen: langanhaltende Klimalethargie, bedrückende Renten- und Schuldenlasten …

Nicht einmal die Zukunft der Demokratie ist sicher, wenn sich junge Menschen überwiegend außerhalb von Institutionen und Parteien engagieren. Waren es womöglich Minderheitserfahrungen der Jüngeren, eine mangelnde Empathie für ihre Belange und Perspektiven, die dazu beigetragen haben? Liegt darin gar ein Ursprung für den Rigorismus junger Aktivisten, der sich zurzeit in Klebeaktionen und Besudelungsattacken manifestiert?

Angesichts der Altersstruktur ihrer Mitglieder und Wähler ist das Generationenthema für die CDU und ihr Umfeld offenkundig eine Überlebensfrage. Dies gilt aktuell umso mehr, als die Ampel die Kindergrundsicherung zum Prestigeprojekt erhebt und noch dazu eine „Zeitenwende im Familienrecht“ proklamiert.

Rezo, der Online-Schreck der CDU, sieht zwar eine „irrationale Politik der Boomer“ am Werk, doch ruft er ihnen ein versöhnliches „Peace!“ zu. Die zu Hause oftmals umsorgten bis überbehüteten Kinder und Kindeskinder von heute geben die Hoffnung nicht auf, dass ihre schwererziehbaren Eltern und Großeltern kurz vor der Rente noch lernfähig sind.