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Foto: Nikita Teryoshin, Gestaltung: StanHema

Rüstung – Fragen zur Verteidigungsfähigkeit

Der Schock des russischen Angriffs in Deutschland hat mit Blick auf deutsche Missstände im Bereich der Verteidigung zumindest rhetorisch und diskursiv eine „Zeitenwende“ angestoßen. Seither ist Rüstung „salonfähig“ geworden – Leopard-2-Panzer, Arrow-3-Raketenabwehrsysteme oder F-35-Kampfflugzeuge sind mittlerweile auch Menschen geläufig, die sich zuvor nie und wenn, eher am Rande, mit modernen Waffensystemen und ihrer Kampfkraft beschäftigt haben. Schwierig bleibt das Verhältnis der Deutschen zur Rüstung aber allemal. Das spiegelt sich in den Beiträgen dieser Ausgabe wider, die sich dem ebenso grundsätzlichen wie hochaktuellen Thema aus verschiedenen Perspektiven annähert und dabei sowohl auf militärstrategische Aspekte als auch auf politische, gesellschaftliche und technische Fragen eingeht.

Foto: Trevor Paglen, Gestaltung: Stanhema

Himmel – Perspektiven nach und von oben

Die Objektivierung des Himmels schreitet voran, und es überwiegt die Erwartung, dass seine Ur-Eigenschaft als geistige Reflexionszone im gleichen Maße schwinden wird. Dabei bleibt die grenzenlose Weite um uns herum trotz aller Zunahme des Wissens ein Raum offener Fragen, die sich menschlicher Erkenntnis größtenteils auf ewig entziehen. Selbst bekennend atheistische Philosophen bedauern mittlerweile den Verlust religiöser Sinnformationen. Viele derjenigen, die sich der Gesamttendenz aus Überzeugung entgegenstellen könnten – etwa Verantwortliche in Kirche und in religiös inspirierten Institutionen –, sind von Skandalen geschwächt oder scheuen die Debatte aus der gesellschaftlichen Defensive. Ändert sich nichts daran, wird auf politischer Ebene auch der Leitstern des „C“ langsam vergrauen. Die schrecklichen Ereignisse im heillosen Heiligen Land, der „schwarze Sabbat“ am 7. Oktober 2023 und seine Folgen, konnten nicht mehr in die Konzeption dieser Ausgabe eingehen. Terroristen proklamierten den Himmel und brachten die Hölle. Einmal mehr stellt sich die brennende Frage: Wo war an diesem Tag der Himmel? Andererseits bleibt gerade angesichts der abgrundtiefen Gewalt die Notwendigkeit, nicht den suchenden Blick nach Zeichen des Friedens zu verschließen.

Körper – höchst umstritten

Die teils kontrovers geführten Debatten zum Thema „Körper“ schließen nicht nur Fragen der Künstlichen Intelligenz und des Transhumanismus, sondern auch Diskussionen um Begriffe wie „Gender“, „Identität“ oder „Klasse“ ein, die den Körper vor allem als sozial konstruiertes Phänomen beschreiben. Zwar eröffnen sie neue Zugänge zur Analyse gesellschaftlicher Fragen, jedoch sollte der Körper nicht zuspitzend allein als ein Produkt von Gesellschaft diskutiert, sondern in seinen vielfältigen Dimensionen betrachtet werden. Diesem Anliegen widmet sich unsere aktuelle Ausgabe.

StanHema

Autorität – wer bestimmt und warum?

Vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte ist es verständlich, dass der missbrauchte Begriff der „Autorität“ bis heute kritisch hinterfragt wird. Allerdings zeigen sich Tendenzen, die darauf hindeuten, dass ein zunehmender Autoritätsverlust verschiedenster Instanzen wie Politik und Staat, Kirche, Wissenschaft oder Medien, selbst bei Polizei- und Rettungskräften, stattfindet und die ihrerseits dazu beizutragen scheinen, dass populistische und autoritäre Kräfte an Zuspruch gewinnen. In unserer aktuellen Ausgabe spüren wir den Ursachen dieser Entwicklungen nach und fragen, wie eine nicht missbräuchliche Autorität in einer freiheitlichen Gesellschaft entsteht, bewahrt und wiederhergestellt werden kann.

Frank Schinski, Gestaltung: StanHema

Personal – gefragt wie nie

Das Thema "Fachkräftemangel" ist nicht neu, jedoch war es selten so dringlich. Laut aktuellen Umfragen haben fast neunzig Prozent der deutschen Unternehmen Probleme, geeignetes Personal zu finden. Die Folgen sind schwerwiegend: Bei sinkendem Arbeitsangebot gerät nicht nur das Wirtschaftswachstum unter Druck, sondern auch die Sozialversicherungen, deren Finanzierung weitgehend auf Arbeitseinkommen basiert. Äußerst problematisch ist, dass gerade Bereiche, die nicht nur für die wirtschaftliche Innovationsfähigkeit, sondern auch für die Funktionsfähigkeit der Gesellschaft entscheidend sind, von dieser Entwicklung besonders betroffen sind – Tätigkeiten im naturwissenschaftlich-technischen Bereich, aber auch in der Pflege, den Schulen oder Kindertagesstätten. Was kann und muss vom wem getan werden, um dem Fachkräftemangel zu begegnen? Dem widmet sich die vorliegende Ausgabe aus verschiedenen Perspektiven.

Qiu Yang, 2016 / Gestaltung: StanHema

Neues Denken – wo kommt es her? Wo geht es hin?

Dass die Begriffe „Sicht“ und „Einsicht“ unterschiedliche Verwandte sein können, ist eine philosophische Urerkenntnis. Neuere Wahrnehmungsdefizite lassen es geraten erscheinen, dem für offensichtlich Gehaltenen wieder verstärkt zu misstrauen. Der zuvor nahezu unvorstellbare Brexit, der ausgeschlossen geglaubte Wahlsieg Trumps und vor allem die verdrängte Möglichkeit eines russischen Überfalls auf die Ukraine haben vermeintlich unerschütterliche Weltsichten ins Wanken gebracht. Längst beeinflussen neue Denkansätze wie die Identitätspolitik die gesellschaftliche Realität. Heute zeigt sich, dass die Relevanz dieser forcierten Fortschrittsmodelle teils unterschätzt worden ist. Ihre Anhängerschaft ist inzwischen oftmals derartig mobilisiert, dass die Kritik meist entweder ähnlich erregt oder eingeschüchtert reagiert. Das Neue ist im christlich inspirierten Denken ambivalent und bewegt sich zwischen Hoffnung und Skepsis. Die Aufgabe besteht darin, dem Neuen offen zu begegnen, möglichst integrative, aber zugleich selbstbewusste Antworten auf andere Denkansätze zu erarbeiten.

Gabriele Galimberti, Gestaltung: StanHema

Kinder – ohne Lobby?

Warteschlangen in und vor Kinderkliniken, Fiebersaftnotstand und „Mandel-OP-Streik“ auf Kosten der Kinder – wird wirklich genügend an die Kleinsten und Kleinen gedacht? Die desaströse Nachricht, dass jedes vierte Kind nach der Grundschule nicht richtig lesen, schreiben und rechnen kann, hat einmal mehr allein die routiniert folgenlosen Statements von Bildungsprofis getriggert. Beiläufig ging die jetzt auch noch kriegs- und energiekrisengeschüttelte deutsche Öffentlichkeit darüber hinweg, dass die Corona-Zumutungen von Kita- und Schulschließungen rückblickend als unnötig gelten. Die „Altenrepublik Deutschland“, in der viel zu wenige Nachkommen nachkommen, verzeichnet ein zunehmendes Missverhältnis zur jüngsten und jungen Generation. Nicht einmal die Zukunft der Demokratie ist sicher, wenn sich junge Menschen überwiegend außerhalb von Institutionen und Parteien engagieren. Waren es womöglich Minderheitserfahrungen der Jüngeren, eine mangelnde Empathie für ihre Belange und Perspektiven, die dazu beigetragen haben? Unsere aktuelle Ausgabe geht diesen und anderen Fragen nach und verfolgt dabei einen weitgefassten Ansatz.

2022

Foto: Danila Tkachenko, Lost Horizon (2016), mit freundlicher Genehmigung von Danila Tkachenko und Spasibo Studio

CCCP – Der lange Schatten des sowjetischen Imperiums

Vordergründig bietet der 100. Gründungstag der Sowjetunion am 30. Dezember den Anlass unserer aktuellen Ausgabe. Sie ist jedoch vor allem dadurch motiviert, dass die Vorkriegszeit und der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine selbst viel Unkenntnis, Unverständnis und sogar Überheblichkeit gegenüber den Entwicklungen in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion offenbart hat. Im Mittelpunkt stehen – ausgehend von historischen Betrachtungen – politische Fragestellungen, die durch internationale Expertisen ergänzt werden. Darüber hinaus weitet sich der Blick auf geistig-kulturelle Fragen wie beispielsweise: Wie konnte die Ukraine, die noch in den 1990er-Jahren als „stummes Land“ galt, nicht einmal zwei Jahrzehnte später zu dem Land werden, in dem sich die Zukunft des europäischen Projekts und seiner Werte erweist?

2022

Gestaltung: StanHema

Zeitenwende? Zur sicherheitspolitischen Debatte

Unsere aktuelle Ausgabe widmet sich sicherheitspolitischen Umbrüchen, die durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine virulent geworden sind. Dabei geht es beispielsweise um die Stärkung der NATO – unter anderem mit Blick auf eine weitaus entschlossenere Haltung gegenüber Russland und eine glaubwürdigere Abschreckung an den NATO-Außengrenzen. Einzelaspekte beschäftigen sich mit der Neuaufstellung und Verstärkung der deutschen Bundeswehr und mit ihrer Rolle zur Verteidigung des Bündnisgebietes vor allem in den baltischen Ländern. Darüber hinaus werden die sicherheitspolitischen Veränderungen in verschiedenen Regionen beleuchtet (Nordeuropa: Ende der Neutralität Finnlands und Schwedens; Moldau: Bedrohung durch militärisches Vorgehen, aber auch durch politische Einflussnahme et cetera). Der russische Krieg gegen die Ukraine bildet den Hintergrund.

2022

iStock / Hindenberg

Preise - wenn es teuer wird

Noch im Herbst des vergangenen Jahres hielt das Gros der Experten den Anstieg der Verbraucherpreise für ein temporäres Problem. Inzwischen schlägt die Wahrnehmung um: Nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit drohen sich die Volkswirtschaften in einem Wald wildwüchsiger Krisen zu verlieren. Es fehlt an Orientierung, wie den explodierenden Energie- und Lebensmittelkosten, der Konjunkturschwäche, wachsenden sozialen Spannungen und fiskalischen Notwendigkeiten zu entrinnen ist. Manch Irrweg staatsdirigistischer Preiskontrolle und -verzerrung wird bereits beschritten. Die Nöte bei uns sind weit weniger existenziell, doch spitzt sich auch hier die soziale und wirtschaftliche Lage in kaum gekanntem Maße zu. Für viele Menschen geht es ans Eingemachte, wenn Essen, Wohnen und Heizen extrem viel teurer werden. Mittelfristig birgt die weitere Schädigung der Altersvorsorge gesellschaftliche Sprengkraft. Auch politisch, nicht zuletzt zur Abwehr Putins, ist das Scheusal Inflation eine Katastrophe. Nicht Zögerlichkeit, sondern Wachheit und Entschlossenheit sind gefragt, um es wieder loszuwerden.