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Füße waschen und Schuhe putzen

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Nicht mit den üblichen Tüchern, sondern mit einem großen Stapel Holzkisten wurde in der Karwoche 2014 der Altar der St.-Matthäus-Kirche in Berlin „verhüllt“. Die stark abgenutzten Kisten gehörten vorher äthiopischen Jugendlichen, die sich mit der gesellschaftlich verachteten Tätigkeit des Schuhputzens eine bessere Zukunft zu erarbeiten versuchen – etwa, indem sie mit dem mühsam erworbenen Verdienst die Kosten für den Schulbesuch bestreiten.

Am Gründonnerstag wusch Jesus seinen Aposteln die Füße – eine Handlung, die damals eigentlich Sklaven zufiel und die heute dem Schuhputzen vielleicht besonders verwandt ist. Die Fußwaschung dreht um, was und wer als würdig und nachahmenswert gilt. So betrachtet, sind die von Armut geprägten jungen Schuhputzer aus Äthiopien wirkliche Vorbilder. Wer genauer hinsieht, erkennt  ihre Kraft, Sehnsucht und Zuversicht. Mehr Ostern geht kaum.

Der Berliner Verein „Listros“ steht hinter dieser Kunst im kirchlichen Raum. Er setzt sich dafür ein, Jugendlichen in Äthiopien Zugang zu Ausbildung zu ermöglichen. (www.listros.de)

 

oberes Foto: © Britta Winzheimer, Foto rechts: Installation Dawit Shanko, © Pablo Ruiz

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