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Erich Mende Zentralbild 13.11.1961. Erich Mende Zentralbild 13.11.1961. © Bundesarchiv, Bild 183-87989-0060 / CC-BY-SA 3.0

Erich Mende

Jurist, Bundesminister Dr. jur. 28. Oktober 1916 Groß-Strehlitz 5. Juni 1998 Bonn
von Hans-Heinrich Jansen

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Nach raschem Aufstieg in der FDP-Bundestagsfraktion wurde Mende Anfang 1960 FDP-Vorsitzender. Aufsehen hatte er zuvor durch seine Kritik an der Auflösung Preußens sowie durch das von Bundespräsident Theodor Heuss veranlasste erstmalige öffentliche Tragen des Ritterkreuzes erregt. Beim Wahlsieg der FDP 1961 wurde der eloquente Nationalliberale seiner Rolle als Hoffnungsträger gerecht. Ohne Verbündete in der Union konnte er jedoch das eigentliche Wahlziel, die Ablösung Konrad Adenauers, erst mit zwei Jahren Verzögerung erreichen. Seine Bereitschaft, die FDP zur Verhinderung einer großen Koalition dennoch in ein Bündnis mit der Union zu führen, brachte ihm den Ruf des „Umfallers“ und die Feindschaft der Adenauergegner in der FDP ein. Erst nach dessen Rücktritt trat er ins Kabinett ein und hatte maßgeblichen Anteil an der Politik der kleinen Schritte gegenüber der DDR (Passierscheinabkommen, Reiseerleichterungen). Nach dem Bruch der Koalition 1966 blieb er nur noch kurz an der Spitze der FDP, die gegen Mende auf eine Koalition mit der SPD zusteuerte. Nach der Wahl 1969 innerparteilich vollends beiseite gedrängt, wechselte er 1970 aus Protest gegen die Ostpolitik Willy Brandts zur CDU, für die er noch bis 1980 im Deutschen Bundestag blieb.

Lebenslauf

  • 1936–1945 Berufsoffizier (Ritterkreuz)
  • 1945–1949 Jurastudium
  • 1949–1980 MdB (FDP)
  • seit 1970 CDU)
  • 1957–1963 Fraktionsvorsitzender
  • 1960–1968 Parteivorsitzender
  • 1963–1966 Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen und Stellvertreter des Bundeskanzlers

 

Veröffentlichungen

  • Das verdammte Gewissen. Zeuge der Zeit 1921–1945 (1982).
  • Die neue Freiheit 1945–1961 (1984).
  • Von Wende zu Wende 1962–1982 (1986).

 

Literatur

  • M. Siekmeyer: Restauration oder Reform? (1998).
  • H. Fenske, in: U. Kempf/H.-G. Merz (Hg.), Kanzler und Minister 1949–1998 (2001).

 

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