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Franz Böhm

ordentlicher Professor für Bürgerliches, Handels- und Wirtschaftsrecht Dr. jur. 16. Februar 1895 Konstanz 26. September 1977 Rockenberg
von Christine Blumenberg-Lampe

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Böhm gehört zu den Mitgründern der Freiburger Schule und den Vordenkern der Sozialen Marktwirtschaft. Seit 1933 arbeitete er mit seinen Kollegen am Konzept der heutigen Wirtschaftsordnung, die er als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats bei der Verwaltung für Wirtschaft, später beim Bundesministerium für Wirtschaft, und als MdB umzusetzen half. Die Kartellgesetzgebung ist untrennbar mit seinem Namen verbunden. Noch wichtiger bleibt jedoch Böhms Anteil am Zustandekommen des Luxemburger Abkommens von 1952, in dem sich die Bundesrepublik Deutschland gegenüber dem Staat Israel zu Wiedergutmachungsleistungen verpflichtete. Dies war ein entscheidender Beitrag zur Aussöhnung mit dem Judentum und dem Staat Israel. Gleichzeitig setzte sich Böhm auch für die Wiedergutmachung nach innen ein, indem er das Bundesentschädigungsgesetz mit auf den Weg brachte. Böhm war Hochschullehrer aus Berufung: Neben der Tätigkeit als Politiker behielt er sein Lehramt bei.

Lebenslauf

  • 1919–1924 Jurastudium
  • 1924 Staatsanwalt
  • 1925–1932 Referent im Reichswirtschaftsministerium (Kartellreferat)
  • 1933 Habilitation in Freiburg
  • 1936–1938 Lehrstuhlvertretung in Jena
  • 1938 Suspendierung wegen Kritik an der nationalsozialistischen Judenpolitik
  • 1940 Entzug der Lehrbefugnis
  • ab 1938 Kontakt zu Carl Goerdeler
  • 1943–1945 Mitglied der Freiburger Kreise
  • 1945 CDU
  • 1945-46 hessischer Minister für Kultus und Unterricht
  • ab 1946 ordentlicher Professor an der Universität Frankfurt/Main
  • 1953–1965 MdB.

 

Veröffentlichungen

  • Wettbewerb und Monopolkampf (1933).

 

Literatur

  • T. Roser: Protestantismus und Soziale Marktwirtschaft. Eine Studie am Beispiel Franz Böhms (1998).

 

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