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Franz Heubl, Plakat zur Bundestagswahl 1972. Franz Heubl, Plakat zur Bundestagswahl 1972. © KAS/ACDP 10-001: 1668 CC-BY-SA 3.0 DE

Franz Heubl

Jurist, Rechtsanwalt, Minister, Landtagspräsident Dr. jur. 19. März 1924 München 21. Dezember 2001 München

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Heubl, 1945 von der amerikanischen Militärregierung zum Bürgermeister von Obermenzing eingesetzt, begann seine politische Tätigkeit im gleichen Jahr als Mitgründer der Münchner CSU, zu deren erstem Parteisekretär er bestellt wurde. 1946 wählte man ihn in den Bezirksvorstand, 1950 zum Vorsitzenden des CSU-Bezirksverbands München. Er war 1947-48 Mitglied des dreiköpfigen Landesrates der JU und seit 1946 mit Unterbrechungen Mitglied des Parteivorstands bzw. Präsidiums der CSU. 1962 berief ihn Ministerpräsident Alfons Goppel zum Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Bevollmächtigten Bayerns in Bonn. Heubl machte die bayerische Vertretung nicht nur zu einem gesellschaftlichen Mittelpunkt, sondern unter der Regierung Brandt auch zu einem Sammel- und Kristallisationspunkt der oppositionellen Kräfte. Sein Einsatz galt besonders dem Föderalismus sowie der europäischen Einigung. Seine Kontakte nach Brüssel stießen wiederholt auf die Kritik von Bundeskanzler Konrad Adenauer, der außenpolitische Kontakte eines Landesministers missbilligte. Zu Konflikten kam es auch mit Franz Josef Strauß bei der Umsetzung der Finanzreform der Großen Koalition. Als mit der Ära Goppel 1978 auch Heubls Tätigkeit in Bonn endete, wählte ihn der Bayerische Landtag bis 1990 immer wieder zu seinem Präsidenten.

Renate Höpfinger

 

​​​​​​​Eintrag Franz Heubl bei www.csu-geschichte.de

Lebenslauf

  • 1943 Abitur
  • 1943–1945 Kriegsdienst
  • 1946-47 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in München
  • 1945 Mitgründer der CSU
  • 1948 Sekretär des Verfassungskonvents auf Herrenchiemsee
  • 1949 Promotion
  • 1950 2. juristisches Staatsexamen
  • 1950–1951 Vorsitzender des CSU-Bezirksverbands München
  • 1950–1960 Staatsministerium für Unterricht und Kultus
  • 1952–1955 Stadtrat in München
  • 1953–1990 MdL Bayern
  • 1958–1962 Vorsitzender der CSU-Landtagsfraktion
  • 1959–1963 und 1967–1989 Mitglied im CSU-Präsidium
  • 1960–1962 Leiter der Bayerischen Staatskanzlei
  • 1962–1978 Bayerischer Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Bevollmächtigter des Freistaates Bayern beim Bund
  • 1970–1989 stellvertretender Vorsitzender der CSU
  • 1978–1990 Präsident des Bayerischen Landtags

 

Literatur

  • Hanns-Seidel-Stiftung (Hg.): Geschichte einer Volkspartei. 50 Jahre CSU 1945–1995 (1995).
  • H. Balke: Die Präsidenten des Bayerischen Landtags. Von 1946 bis 1994 (2001), S. 238-277.

 

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