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Heinrich Hirtsiefer

Schlosser, Gewerkschaftssekretär, Minister Dr. h.c. 26. April 1876 Essen 15. Mai 1941 Berlin
von Brigitte Kaff

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Der Sozialpolitiker Hirtsiefer setzte sich vor allem für den Bau familiengerechter Arbeiterwohnungen, die Verbesserung der Jugendfürsorge, für Fragen der Sozialversicherung und des Konsumwesens sowie die Bekämpfung der Tuberkulose ein. Als überzeugter Republikaner unterstützte er die Koalition von Zentrum und SPD in Preußen. Als Stellvertreter des Ministerpräsidenten forderte er 1932 vergeblich Maßnahmen gegen die illegale Absetzung der Regierung in Preußen. Am 11. September 1933 wurde Hirtsiefer in Essen festgenommen und von der SA mit dem Plakat „Ich bin der Hungerleider Hirtsiefer“ durch die Straßen getrieben, dann im KZ Kemna und Börgermoor inhaftiert. Auf Fürsprache seiner Söhne wurde Hirtsiefer am 12. Oktober 1933 entlassen, erhielt aber Aufenthaltsverbot für Essen. Vom Vorwurf der angeblichen Veruntreuung öffentlicher Mittel wurde er im Juli 1934 freigesprochen.

Lebenslauf

  • 1904–1920 Bezirksleiter des Christlichen Metallarbeiterverbandes
  • 1907–1924 Stadtverordneter in Essen (Zentrum)
  • 1920–1933 MdL Preußen
  • 1921–1933 Minister für Volkswohlfahrt
  • 1928–1933 stellvertretender Vorsitzender des Zentrums
  • 1930-31 auch Reichskommissar für die Osthilfe
  • 1931 stellvertretender Ministerpräsident in Preußen, Vorstandsmitglied des Ruhrsiedlungsverbandes und der Landesversicherungsanstalt der Rheinprovinz sowie des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold.

Veröffentlichungen

  • Die staatliche Wohlfahrtspflege in Preußen 1919–1923 (1924)
  • Die Wohnungswirtschaft in Preußen (1929)
  • Jugendpflege in Preußen (1930)

Literatur

  • E. Schmidt, in: B. Hermans (Hg.), Nikolaus Groß und die Katholische Arbeiterbewegung in der NS-Zeit (1995)

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