Wilhelm Boden - Geschichte der CDU
Der humanistisch geprägte, konservative rheinische Katholik Boden hatte wesentlichen Anteil am Neuaufbau der Verwaltung und an der Bildung des Landes Rheinland-Pfalz, wobei er an die frühere preußische Verwaltungstradition anknüpfte. Boden wurde von der französischen Militärregierung am 1. Dezember 1946 zum Ministerpräsidenten der „Provisorischen Regierung" von Rheinland-Pfalz berufen mit dem Auftrag, einen Verfassungsentwurf zu erstellen und Wahlen durchzuführen. Nach der Wahl (18. Mai 1947) wurde er Ministerpräsident eines „Übergangskabinetts", doch misslang ihm die Bildung einer Regierung; die SPD versagte ihm die Koalition, auch innerparteilich war er umstritten, so dass die Leitung der Geschicke des neu geschaffenen Landes an Peter Altmeier überging.
Franz-Josef Heyen
Lebenslauf
- 1908–1911 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Bonn und Berlin
- 1912 Promotion in Würzburg
- 1915 Gerichtsassessor in Köln
- 1917 Stadtverwaltung Köln
- 1918 Regierungsassessor in Düsseldorf und Essen
- 1919–1933 Landrat in Altenkirchen
- 1919-20 und 1929–1933 Mitglied des Rheinischen Provinziallandtags (Zentrum)
- 1931-32 Mitglied des Preußischen Staatsrats
- 1932-33 MdL Preußen
- 1933 Versetzung in den Ruhestand, Umzug nach Köln, Gutachtertätigkeit für die Industrie und kirchliche Stellen
- 1936 Gefängnisstrafe nach Schauprozess wegen einer Kreditsache (Rehabilitation 1945)
- 1940 Generalvertreter der Berliner Lebensversicherungsgesellschaft in Köln
- Juni 1942 dienstverpflichtet zur Stadtverwaltung
- 20.04.1945 Wiedereinsetzung als Landrat
- 06.06.1945 Regierungspräsident in Koblenz
- 02.01.1946 Oberpräsident der Provinz Rheinland-Hessen-Nassau
- 1947–1961 MdL Rheinland-Pfalz (CDU)
- 1951–1961 Fraktionsvorsitzender
- Dezember 1946 – Juli 1947 Ministerpräsident
- 1947–1959 Präsident der Landeszentralbank in Rheinland-Pfalz.
Literatur
- F.-J. Heyen, in: Ders. (Hg.), Rheinland-Pfalz entsteht (1984)
- P. Haungs (Hg.): 40 Jahre Rheinland-Pfalz (1986)
- A. Martin: Die Entstehung der CDU in Rheinland-Pfalz (1995)