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Wahrheit versus Toleranz?


Die Oktoberausgabe der „Politischen Meinung“ setzt sich in ihrem Schwerpunkt mit den Anforderungen gelebter Toleranz und ihren Hintergründen auseinander, wie sie in den aktuellen Debatten um Integration und religiöse Identität zu Tage treten. Dabei werden verschiedene Haltungen zu den Grenzen, zur Wirkung und zum anthropologischen und gesellschaftlichen Potential der Duldsamkeit in christlicher wie in muslimischer Auffassung vorgestellt.Die Bezugspunkte dieser Gegenüberstellung reichen von historischen Ereignissen wie der französischen und amerikanischen Revolution über die Exegese grundlegender Schriften der verschiedenen Religionen bis zu rechtlichen und philosophischen Begriffsbestimmungen, die trotz unterschiedlicher Stoßrichtungen von einer Genese des Toleranzgedankens aus dem christlich-abendländischen Denken ausgehen.Die tiefgehenden Analysen werden mittels Editorial und Kommentar in die gegenwärtige Diskussion um die Provokationen Thilo Sarrazins zu einer vermeintlich selbst zerstörerischen Integration in Deutschland konkret ein-gebunden und versehen die aufgeregten Debatten – auch um die jüngste Rede des Bundespräsidenten – mit einem solideren Reflexionshintergrund.Die Rubrik „Kulturelles und historisches Bewusstsein“ streicht unter anderem die essentielle Bedeutung kultureller Inhalte und die Relevanz der Geisteswissenschaften für innovatives Denken heraus.„Sicherheitspolitik“ – eine weitere Rubrik im Oktober – unterwirft das Ziel einer nuklearwaffenfreien Welt einer illusionslosen Analyse.In der Rubrik „Im Gedenken“ wird des Lebens und der herausragenden Persönlichkeiten und Leistungen Manfred Funkes und Bärbel Bohleys gedacht.

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Inhalt

  • Wege aus der Krise

    - gelesen -

    Alois Glück: Warum wir uns ändern müssen. Wege zu einer zukunftsfähigen Kultur

    von Bernhard Vogel

  • Grenzen der Toleranz im Rechtsstaat

    Wertsetzungen und Gesetze zum Schutz einer essenziellen Haltung

    Im demokratischen Rechtsstaat bedarf die Einschränkung bürgerlicher Freiheiten einer Rechtfertigung. Selbst die Duldung intoleranter Haltungen kann nicht ohne Schaden aufgegeben werden.

    von Stefan Mückl

  • Inhalt

  • 20 Jahre deutsche Einheit – Einsichten und Rückblicke

    - gelesen -

    Norbert Lammert: Einigkeit. Und Recht. Und Freiheit. 20 Blicke auf unser Land / Lothar de Maizière: „Ich will, dass meine Kinder nicht mehr lügen müssen.“ Meine Geschichte der deutschen Einheit / Joachim Linck: Wie ein Landtag laufen lernte. Erinnerungen eines westdeutschen Aufbauhelfers in Thüringen / Martin Sabrow (Hrsg.): Bewältigte Diktaturvergangenheit? 20 Jahre DDR-Aufarbeitung

    von Christoph H. Werth

  • Streiter für die Demokratie

    Nachruf auf den Politikwissenschaftler Manfred Funke

    Als Politikwissenschaftler und Publizist hat Manfred Funke mit intensiver Leidenschaft,großer Menschlichkeit und sprachlicher Brillanz für die Demokratie gestritten und Totalitarismen jeder Art bekämpft. Er verstarb am 20. September 2010 in Neunkirchen-Seelscheid.

    von Wolfgang Bergsdorf

  • Allianz von Freiheit und Christentum

    Der Toleranzgedanke in der Amerikanischen und der Französischen Revolution

    Der Vergleich von amerikanischer und französischer Revolutionsgeschichte stellt die Wirkung zweier verschiedener Toleranzbegriffe einander gegenüber. Der Stellenwert religiöser, insbesondere christlicher Überzeugungen unterscheidet sich dabei erheblich.

  • Editorial

    von Wolfgang Bergsdorf

  • Wir sind Kultur

    Über geistige Ernährung

    Bildung ist die Verwandlung geistiger Erfahrung in ein lebendiges Bewusstsein, das den eigenen Ort in der Welt zu finden und zu verstehen hilft. Diese essenzielle Bedeutung kultureller Inhalte ist der gegenwärtigen Bildungsdebatte verloren gegangen.

    von Gert Heidenreich

  • Sarrazin und die fehlende Streitkultur

    - angemerkt -

    Ein Kommentar zum wenig duldsamen Umgang mit Störenfrieden.

    von Günter Müchler

  • Geisteswissenschaften und mehr

    Eine Expedition ins Reich der Sprache und des Denkens

    Eine Blickverengung hat die Geisteswissenschaften in den Ruf der Irrelevanz gebracht. Sprachkompetenz und imaginierendes Denken sind jedoch wesentliche Elemente kultureller Identität und geistiger Fortentwicklung, die der Entfaltung aller Wissenschaftszweige zu Gebote stehen sollten.

    von Wolfgang Steinbrecht

  • Mohammed und die Wirklichkeit

    - gelesen -

    Norbert G. Pressburg: Good bye Mohammed. Wie der Islam wirklich entstand

    von Eckehard Peters

  • Aktuelles intern

    Aktionen, Programme und Publikationen der Konrad-Adenauer-Stiftung

  • Duldsamkeit – Folge unserer Urteilsschwäche

    Grundzüge einer Anthropologie des Kreuzes - Wie Europa über den Menschen denkt

    Das in den Ereignissen auf Golgotha gründende Menschenbild stellt die Anerkennungder menschlichen Würde über alle anderen – fehlbaren – Urteile. Politik sollte wieder den Mut finden, diese Grundüberzeugung europäischen Denkens zu erkennen und sie gerade um der „Tolerantia“ willen auch weiterzugeben.

    von Christoph Böhr

  • Asymmetrische Grenzen der Freiheit

    Toleranzgrenzen innerhalb des Islam und seine Toleranzansprüche nach außen

    Weder die Deutungsgeschichte des Korans noch die Genese und Historie des Islam rechtfertigeneine zweischneidige Haltung zur Toleranz. Sie kann nicht einerseits als Haltung gegenüberAndersgläubigen ausgeschlossen, andererseits aber für den eigenen Glauben eingefordert werden.

    von Johannes Thomas

  • Acht Gründe gegen Global Zero

    Unterschiedliche nationale Interessen verhindern Global Zero

    Die Verfechter von Global Zero übersehen, dass Nuklearwaffen im Besitz demokratischer Staaten prinzipiell eine andere Funktion haben als im Besitz von Diktaturen und Terroristen.

    von Christian Hacke

  • Stimme des Aufbruchs

    Bärbel Bohley zum Gedenken

    Bärbel Bohley war das prägende Gesicht, das sich mit dem Aufbruch zur friedlichen Revolutionin der DDR 1989 verband. Am 11. September verstarb die Malerin in Strasburg in der Uckermark.

    von Manfred Wilke

  • "Caritas tolerat omnia"

    Zum Umgang mit dem neutestamentarischen Toleranzgebot

    Der freie Austritt aus der eigenen Religion war und ist der entscheidende Beitrag des Christentums zur Religionsfreiheit. Die Toleranz gegenüber abweichenden Glaubensüberzeugungen ist im Neuen Testament grundgelegt, auch wenn sich Kirchengeschichte und Theologie hiervon zeitweise denkbar weit entfernt hatten.

    von Arnold Angenendt

  • Vierzig Jahre DDR - Zwanzig Jahre deutsche Einheit (Teil 2)

    Zur kontroversen Beurteilung des abgeschafften ostdeutschen Staates

    Die in vier Prozessen auf verschiedenen Ebenen vollzogene Einheit Deutschlands ist trotz ihrer Fehlerliste ein überragender Erfolg. Ihre Lebendigkeit steht dem Gedanken der Vollendung entgegen.

    von Richard Schröder

  • "Die ganze Wahrheit"

    Neuerscheinungen der KAS-Literaturpreisträger zur Frankfurter Buchmesse

    von Michael Braun

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