Vortrag
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In seinem Vortrag „Visionen für den Mittleren Osten – Grundsätzliche Gedanken über die Beilegung des Konfliktes“ analysierte er einen der zentralen politischen Krisenherde der Welt: den Mittleren Osten. Er zeigte auf, wie die Rede vom „Nahost-Konflikt“ eine Reduktion der komplexen gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Vielzahl von Problemen dieser Region darstellt. Darüber hinaus beleuchtete er kritisch den Begriff einer palästinensischen Nationalität und fragte nach dem Demokratisierungsprozess im arabisch-islamischen Teil der Region.
Im Anschluss an den Vortrag hatten die Teilnehmer die Möglichkeit Fragen an die Autorin zu richten. Neben dem Interesse an der Biographie Chaim Nolls wollten die Zuhörer wissen wie man nach Ansicht des Referenten die Konflikte im Nahen Osten lösen könnte. Auch der Begriff der „Friedenspolitik“ wurde von einem Teilnehmer verwendet und es ergab sich eine Diskussion, ob eine positive Übertragung, wie es in Deutschland war, möglich sei. Ein eifrig diskutierter Aspekt bei den Teilnehmern war der Israel-Palästina Konflikt und die Rolle, die Israel dabei einnehmen sollte.
Chaim Noll, ursprünglich Hans Noll, wurde 1954 als Sohn des Schriftstellers Dieter Noll in Berlin (Ost) geboren. Dem Studium der Mathematik in Berlin und Jena folgt ein Studium der Kunst und Kunstgeschichte. Noll war Meisterschüler der Akademie der Künste. Anfang der 80er Jahre verweigerte er den Wehrdienst und wurde in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Chaim Noll löste sich aus seinen Bindungen an Staat und Partei, was zugleich den Bruch mit seinem Vater nach sich zog. 1984 wurde Noll ausgebürgert. Im Westen, arbeitete er als Journalist und Schriftsteller. Von 1992 bis 1995 lebte er in Rom und Israel, wo er 1998 eingebürgert wurde. Zu seinem schriftstellerischen Werk gehören Gedichte, Erzählungen, Romane und Essays.