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Veranstaltungsberichte

Die „Villa Rothschild“ in Königstein im Taunus: Ein Ort der Freiheit und der Demokratie

Eine Bilanz der Tagung 21. Juni 2010

"Zum Schluß sind es Menschen, die Dinge zu einem Ergebnis führen. Und die Atmosphäre, in der sie Verhandlungen führen, beeinflusst das Ergebnis.“ In der einzigartigen Atmosphäre der Villa Rothschild erläuterte der Hessische Ministerpräsident Roland Koch vor 50 Schülerinnen und Schülern des Bad Homburger Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums die Gründe, die ihn bewogen hatten, dieses Haus als „Ort der Freiheit und der Demokratie“ im Rahmen eines bundesweiten Projektes der Konrad-Adenauer-Stiftung zu würdigen.

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Ministerpräsident Roland Koch im Foyer der Villa Rothschild (Fotos: Christine Leuchtenmüller)

Drei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges initiierten die Ministerpräsidenten der Länder, die die westlichen Besatzungsmächte gebildet hatten, sowie der Regierende Bürgermeister Berlins unter der Aufsicht der Militärgouverneure einen Prozeß, der in die Gründung der Bundesrepublik Deutschland mündete. Entscheidende Begegnungen ereigneten sich in der Villa Rothschild. Hier einigten sich am 24. März 1949 die Regierungschefs der Länder – so Roland Koch - auf ein einheitliches Wahlrecht, das den Abgeordneten des ersten Deutschen Bundestages eine hohe Legitimität verschaffte, während inbesondere US-Militärgouverneur Clay für die Wahl der Abgeordneten durch die einzelnen Landtage eintrat.

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Jochen Henkel, stellvertretender Leiter des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums, Ministerpräsident Roland Koch und Teilnehmer der Königsteiner Tagung 21. Juni 2010

In der inspirierenden Atmosphäre der Villa Rothschild trafen die Ministerpräsidenten eine Woche später die Entscheidung für die Aufteilung des Anteils von Bundesländern bei gemeinsamen Finanzierungen. Dieser Modus, noch heute als „Königsteiner Schlüssel“ genutzt, setzt sich zu zwei Dritteln aus dem Steueraufkommen und zu einem Drittel aus der Bevölkerungszahl der Länder zusammen.

Roland Koch, der zu den 55 Mitgliedern der Konrad-Adenauer-Stiftung zählt, zog Parallelen zwischen den mutigen Beschlüssen der Ministerpräsidenten vor über 60 Jahren und den aktuellen Initiativen von Regierungschefs innerhalb der „europäischen Währungsnation“: "Was uns heute begegnet, hat Vorläufer.“ In einer „Übergangsphase“ verabredeten in diesen Monaten die im Europäischen Rat versammelten Regierungschefs mit dem Europäischen Parlament ein neues Regelwerk.

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