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Klimawandel und Sicherheit: Implikationen auf nationalem und internationalem Level

von Simran Dhingra
Deutschland sieht den Klimawandel als Sicherheitsproblem an und plant durch seine multilateralen Institutionen einen entscheidenden Beitrag zur mittel- und langfristigen Verbesserung der Klimasituation zu leisten. Vor diesem Hintergrund organisierte das Institut für Energie und Ressourcen (TERI) gemeinsam mit dem Indien-Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung vom 20. bis zum 22. Februar 2020 einen Ressourcendialog zum Thema Klimawandel und Sicherheit in Kumarakom. Dieser brachte eine Vielzahl von Fachleuten aus den Bereichen Sicherheit, Klimawandel und Entwicklung zusammen. Der Dialog umfasste Beratungen zu folgenden Themen: - Wissenschaftliche Grundlagen für Klimawandel und Sicherheit - Auswirkungen des Klimawandels auf Verteidigungseinrichtungen - Auswirkungen des Klimawandels auf die innere Sicherheit - Politik der Securitization des Klimawandels

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Das Thema "Securitization" des Klimawandels spielt vor allem für Länder wie Deutschland eine sehr wichtige Rolle, da es die Möglichkeit darstellt die Notwendigkeit und Aufmerksamkeit für dieses Thema an der globalen Front zu erhöhen. Ein wichtiger Aspekt ist die Glaubwürdigkeit Deutschlands als Vorreiter in der Klimapolitik sowie sein Engagement auf höchster politischer Ebene. Deutschland hat während seiner Amtszeit im UN-Sicherheitsrat im Jahr 2011 sogar eine Diskussion über die durch den Klimawandel verursachten Sicherheitsrisiken angestoßen.

 

In der Ausgabe "SWP-Aktuell Nr. 49 September 2018" mit dem Titel "Klimawandel als Sicherheitsproblem" kommentiert Susanne Dröge von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) die Herausforderungen, vor denen Deutschland steht, wenn es das Thema weiter vorantreibt. Sie betont, wie wichtig es sei, das Engagement des Sicherheitsrates mit anderen klima- und entwicklungspolitischen Prozessen und Foren, wie z.B. der Umsetzung des Pariser Abkommens und der SDGs, zu verknüpfen. Um diese Initiative, ebenso wie die aufrichtigen Bemühungen Deutschlands voranzutreiben und die konzertierten multilateralen Bemühungen zu stärken, hat das Energy and Resources Institute (TERI) zusammen mit dem Indien-Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung eine zweitägige Konferenz zu diesem zukunftsrelevanten Thema organisiert.

 

Die Konferenz "Klimawandel und Sicherheit: Implikationen auf nationalem und internationalem Level" begann mit der Eröffnungsrede von Peter Rimmele, Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Indien, in der er eine Zeitungsüberschrift zum Klimawandel zitierte. Er erklärte, dass der Klimawandel die größte Bedrohung und ein Thema sei, das die ganze Welt betreffe und das Staatsversagen katalysieren könne. Darüber hinaus sprach er über das Engagement und die Jugendbewegungen in Deutschland und in vielen anderen Ländern.

Anschließend sprach R.R. Rashmi zu der Versammlung und erwähnte, dass es aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse wichtig sei, den Klimawandel als eine ernsthafte Bedrohung zu diskutieren. Er ist Distinguished Fellow und Programmdirektor der TERI, ebenso wie Indiens ehemaliger Hauptverhandlungsführer für die Verhandlungen über den Klimawandel in der UN-Klimarahmenkonvention.

“Der Klimawandel wird einen großen Wandel in der Geopolitik bewirken", sagte Chandrashekhar Dasgupta (Mitglied des Vorstands des Centers für Policy Research & Emeritus Distinguished Fellow des Instituts Energy and Resources). Er fügte hinzu, dass der Klimawandel keine unabhängige Quelle der Bedrohung, sondern ein Bedrohungsmultiplikator sei.

Es folgten die Eröffnungsrede von Deepa Gopalan Wadhwa (Mitglied des Regierungsrates, Institut für Chinastudien) und die thematische Rede von Anil Wadhwa (Distinguished Fellow, Vivekananda Foundation und ehemaliger Sekretär (Ost), indisches Außenministerium), welche auch auf den enormen Bedarf an Zusammenarbeit auf globaler Ebene einging.

S.N. Pradhan (Generaldirektor, Nationale Katastrophenschutztruppe, Innenministerium, Regierung von Indien) hielt die Keynote-Ansprache. Er sprach über den Ansatz der nicht-traditionellen Sicherheit ebenso wie der menschlichen Sicherheit und betonte weiter die Notwendigkeit der Zusammenarbeit und Kooperation mit verschiedenen Organisationen, um auf Katastrophen zu reagieren und eine positive Veränderung herbeizuführen.

Im Hinblick auf den Klimawandel hat ein Paradigmenwechsel stattgefunden, der vom Verwundbarkeitsmultiplikator zum Bedrohungsmultiplikator führt. Zusätzlich erhöhten Jugendbewegungen und Kampagnen wie #FridaysForFuture das Bewusstsein für den Klimawandel.

 

Die Konferenz umfasste Podiumsdiskussionen, die sich auf verschiedene Aspekte des Klimawandels und der Sicherheit konzentrierten. In der ersten Sitzung mit dem Titel "‘Securitization‘ des Klimawandels im globalen und nationalen Diskurs" wurden verschiedene Sicherheitsebenen (menschliche Sicherheit, nationale Sicherheit und globale Sicherheit) mit den Risiken des Klimawandels und den darauffolgenden Reaktionen in einen Kontext gesetzt. Die folgende Sitzung umfasste die nicht-traditionellen Sicherheitsdimensionen des Klimawandels. Ziel war es, das wissenschaftliche Wissen über grenzüberschreitende und innerstaatliche Sicherheitsrisiken wie Migration, Ressourcenkonflikte und menschliche Sicherheit als Folge des Klimawandels zusammenzuführen. Die Sitzung zum Thema "Klimawandel und nationale Sicherheit: Implikationen für Verteidigungseinrichtungen" brachte die Erkenntnisse aus den Perspektiven der militärischen Einrichtungen und der Strategie zusammen. Es gab wertvolle Beiträge und Vorschläge, was die Streitkräfte für die sich abzeichnenden Aufgaben benötigen, unter Berücksichtigung der Wissenschaft, des Nachrichtendiensts, der Ausrüstung und der Einsatzfähigkeit. Darüber hinaus gab es Beratungen und Präsentationen zu den Themen "Klimawandel und innere Sicherheit für Indien" und "Politik der 'Securitization' des Klimawandels: Von wem und für wen?".

 

Die zweitägige Konferenz gab Einblicke in die unterschiedlichen Perspektiven und Ansätze der Teilnehmenden sowie in die Maßnahmen/Schritte der verschiedenen Institutionen. Das Kolloquium wurde mit der Diskussion zum Thema "Moving forward: Ideen und Politikempfehlungen zusammenführen" abgeschlossen, die Anregungen und Denkanstöße gab und das Kolloquium zu einer bereichernden Erfahrung machte.

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