In Zusammenarbeit mit der Association for Youth Qualification (AQJ) organisierte die Konrad-Adenauer-Stiftung vom 9. bis 13. April 2025 in Rabat die vierte Ausgabe der Simulation des Regionalrates.
Diese Initiative vereinte junge Teilnehmer aus verschiedenen Regionen und bot ihnen die Gelegenheit, die Grundlagen der institutionellen Funktionsweise regionaler Räte zu erkunden und die lokalen demokratischen Dynamiken praktisch zu erleben.
Die Teilnehmer wurden in zentrale Konzepte eingeführt, die die Organisation und Kompetenzen regionaler Räte strukturieren: Wahlprozesse, Entscheidungsorgane und territoriale Governance-Modalitäten. Durch interaktive Workshops und offene Debatten vertieften sie ihr Verständnis für die Rollen und Verantwortlichkeiten regionaler gewählter Vertreter und untersuchten Mechanismen der Beratung, Planung und territorialen Verwaltung.
Die Erfahrung beinhaltete praktische Simulationen, darunter die Wahl der Ratsführung, die Ausarbeitung der Geschäftsordnung und die Einrichtung permanenter Ausschüsse. Diese Übungen ermöglichten es den Jugendlichen, politische und strategische Fragestellungen im Zusammenhang mit der Bildung von Koalitionen, der Verteilung von Verantwortlichkeiten und der Entwicklung kollektiver Positionen zu erfassen.
Diskussionen zeigten ein echtes Interesse an verschiedenen Themen wie Dezentralisierung, territoriale Ungleichheiten, Gesundheitspolitik und ländliche Entwicklung. Wechselwirkungen zwischen Mehrheit und Opposition, die Aushandlung von Kompromissen und das Management interner Spannungen dienten als Lerninstrumente während der gesamten Simulation.
Kollektive Reflexionssitzungen ermöglichten es den Teilnehmern, Beobachtungen und Vorschläge zur Verbesserung der Jugendbeteiligung am regionalen öffentlichen Leben zu äußern. Themen wie ungleicher Zugang zu Ressourcen, digitale Kluft und Mangel an Ausdrucksräumen wurden identifiziert, begleitet von Empfehlungen zur Förderung territorialer Gerechtigkeit, Anerkennung der Vielfalt der marokkanischen Jugend und Schaffung nachhaltiger Beteiligungsmechanismen.
Die Simulation wurde durch eine Konferenz zur Jugendbeteiligung an der Entwicklung bereichert, mit institutionellen und assoziativen Rednern. Herr Mohamed Reda Mouktadire, Vertreter des Ministeriums für Beziehungen zum Parlament, präsentierte laufende Bemühungen zur Stärkung der partizipativen Kapazitäten von Jugendlichen und Verbänden und betonte verfassungsrechtliche Bestimmungen, die das Recht auf Teilnahme garantieren (Artikel 14 und 139). Er diskutierte konkrete Instrumente wie ein digitales Schulungsportal und strategische Partnerschaften mit öffentlichen Akteuren.
Herr Mohamed Boulmane, Vertreter des Regionalrats Béni Mellal-Khénifra, gab einen kontrastreichen Überblick über die Situation seiner Region und veranschaulichte Herausforderungen im Zusammenhang mit Analphabetismus, geringem Wachstum und unzureichenden strukturellen Investitionen. Trotz dieser Schwierigkeiten wurden mehrere Initiativen gestartet, um Bildung, Sport und Jugend zu fördern.
Oumaima El Idrissi, lokale gewählte Vertreterin im Präfekturalrat von Casablanca-Anfa, teilte ein inspirierendes Zeugnis über ihren Werdegang und ihre Engagements. Sie hob die Fortschritte hervor, die dank der Beiträge von Jugendlichen im lokalen Beratungsorgan erzielt wurden, und plädierte für eine bessere Integration von Jugendlichen in Entscheidungsprozesse, sei es formell oder parallel (Petitionen, beratende Gremien, lokale Konsultationen).
Die anschließende Dialogrunde brachte eine Vielzahl von Fragen und Vorschlägen hervor, die die sozialen, politischen und kulturellen Dimensionen des bürgerschaftlichen Engagements betrafen. Die Beiträge der Diaspora, die Rolle des sozialen Gefüges und die Mittel, um eine effektive Vertretung von Jugendlichen sicherzustellen, wurden besonders betont.
Die Veranstaltung endete mit einem Moment der Anerkennung und Hoffnung. Die Organisatoren würdigten die Qualität der Gespräche, die Reife der Teilnehmer und die innovative Natur dieser Initiative. Die Zeremonie zur Zertifikatsübergabe markierte das Ende einer lehrreichen und engagierten Erfahrung, die eine Jugend widerspiegelt, die bereit ist, aktiv in den Aufbau einer inklusiveren demokratischen Zukunft zu investieren.