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Veranstaltungsberichte

Bei den Wählern punkten

von Christian Spahr, Juro Avgustinović, Dobrina Trifonova
Kommunikationsexperten politischer Parteien aus Südosteuropa treffen sich beim zweiten Netzwerk-Workshop-"E-Lection Bridge"

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Eine abgestimmte Kommunikationsstrategie für Online und Offline, faire und professionelle Beziehungen zu den Medien und authentisch auftretende Kandidaten sind zentrale Elemente einer erfolgreichen Wahlkampagne. Das hat der Meinungsaustausch von 16 PR-Experten von Parteien aus Südosteuropa gezeigt. Sie trafen sich mit Kollegen von CDU und KAS in Zagreb zur zweiten "E-lection Bridge".

Eine polarisierte politische Landschaft und eine wenig ausgewogene Medienberichterstattung sind typisch für Südosteuropa. Die Glaubwürdigkeit der Medien und der Politiker ist teilweise extrem niedrig, wie repräsentative KAS-Umfragen gezeigt haben. So glauben etwa in Rumänien und Bulgarien nur sieben bzw. acht Prozent der Bürger, dass sie von Politikern gut über deren Entscheidungen informiert werden.

Für Parteien kommt als Herausforderung hinzu, dass gerade in dieser Region Parteiprogramme wenig bedeuten, die Persönlichkeit von Kandidaten umso mehr. Zudem stehen Parteien im Wettbewerb mit NGOs um Aufmerksamkeit im politischen Diskurs. "NGOs gelten heute als sexier, aber die Parteien spielen nach wie vor die zentrale Rolle bei der politischen Willensbildung", so Frank Priess, Stellvertretender Leiter der KAS-Hauptabteilung Europäische und Internationale Zusammenarbeit, bei der Eröffnung. "Deshalb wollen wir Parteien dabei unterstützen, für Bürger und potenzielle Mitglieder attraktiv zu sein."

Christian Spahr, Leiter des KAS-Medienprogramms Südosteuropa und Gastgeber der "E-lection Bridge", plädierte für ein modernes Verständnis der politischen Kommunikation, bei dem Bürger und Journalisten nicht nur Zielgruppen seien, sondern Dialogpartner. Die "E-lection Bridge" soll eine Brücke sein, über die gute Ansätze und neue Trends bei politischen Kampagnen ausgetauscht werden – zwischen Deutschland und Südosteuropa, aber auch den einzelnen Ländern der Balkanregion. Unter anderem ging es den Teilnehmern aus elf Ländern um verbesserte interne Abläufe bei der Vorbereitung von Kampagnen, die erfolgreiche Ansprache von Wechselwählern und den Aufbau von Vertrauen in Kandidaten.

Hauptreferent der "E-lection Bridge" 2016 war Holger Haibach, Leiter Zentrale Aufgaben bei der CDU Deutschlands und ehemaliger Bundestagsabgeordneter. Nach seinen Worten sind nicht nur PR-Fragen, sondern auch die interne Organisation, die Personalpolitik und das Finanzkonzept einer Partei entscheidend für erfolgreiche Kampagnen. "Wir können die besten Ideen haben und die beste Politik machen, aber um sie umzusetzen, müssen wir unsere Mitarbeiter, Mitglieder und Anhänger überzeugen", so Haibach. Ohne die Einbindung breiterer Mitgliederkreise könne keine Parteizentrale Wahlkampf machen. Zudem sei es wichtig, zentrale Botschaften zu priorisieren und herauszustellen. Diese müssten darüber hinaus zur Persönlichkeit des Spitzenkandidaten passen. Es sei nicht ratsam, die einmal gewählte Strategie mitten in der Kampagne zu ändern, das könne die Glaubwürdigkeit gefährden.

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