Veranstaltungsberichte
Im Rahmen der Konferenz organisierten das KAS-Medienprogramm Südosteuropa und die Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) eine Podiumsdiskussion zum Thema "Sicherheit und Schutz von Journalisten in Konflikten". Referenten waren Ibrahim Alsragey, Leiter eines Rechtsschutzvereins für irakische Journalisten, Esben Q. Harboe, Programm-Manager International Media Support (IMS) und Delphine Halgand, Leiterin des US-Büros von ROG. Moderiert wurde das Gespräch von Christian Spahr, Leiter des KAS-Medienprogramms Südosteuropa.
Die Veranstalter betonten die besorgniserregende Tendenz, dass Journalisten und Kriegsberichterstatter immer mehr zum Ziel von Gewalt geworden sind. Dies zeige sich insbesondere beim Versagen bisheriger Mechanismen wie den UN-Resolutionen zum Schutz von Journalisten. Während des Panels wurde der aktuelle UN-Aktionsplan für Sicherheit von Journalisten kommentiert und überwiegend positiv bewertet. Analysiert wurde auch die Rolle von Medienentwicklungsorganisationen in Transformationsländern und Kriegsgebieten. Zudem diskutierten die Referenten rege über politische Hindernisse und Mechanismen zur Verbesserung der internationalen Sicherheitslage für Journalisten.
Spahr betonte, dass auf Grund von politischer Instabilität und der Etablierung autoritärer Regime weltweit die Gefahr für Journalisten zunehme. Er zitierte Daten von ROG, nach denen zwischen 2003 und 2010 allein im Irak 176 Journalisten ums Leben gekommen sind. Überdies werde der Schutz von Journalisten oft durch unübersichtliche politische Verhältnisse erschwert.
Zum Abschluss der Diskussion stellte Spahr ein neues Buch des KAS-Medienprogramms Südosteuropa zur Kriegsberichterstattung vor, in dem auch der Schutz von Journalisten eine maßgebliche Rolle spielt.
Das FoME-Symposium wird seit 2010 jährlich organisiert. Weitere Themen des Symposiums 2016 waren unter anderem die Datenverifizierung in Kriegsgebieten sowie journalistische Ethik und journalistisches Selbstverständnis in Konflikten.