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PR-Experten raten: Zuerst Strategie, dann Taktik

von Dobrina Trifonova
Parteisprecher und PR-Manager aus Südosteuropa diskutieren über politische Kommunikation auf Einladung des KAS-Medienprogramms

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Wie werden neue Anhänger gewonnen? Wie können Wahlkämpfe evaluiert werden? Was sind neue PR-Trends? Um diese Fragen zu beantworten, hat das KAS-Medienprogramm Südosteuropa Partei-Pressesprecher aus neun Ländern mit deutschen, britischen und niederländischen Experten zusammengebracht. Der Workshop fand vom 19. bis 22. Oktober in Cadenabbia statt.

In Südosteuropa werden aktuell wichtige politische Entscheidungen getroffen. Ein neuer Premierminister wurde in Kroatien ernannt, Bulgarien und Moldau haben neue Präsidenten gewählt, in Mazedonien finden im Dezember Parlamentswahlen statt. In diesem Umfeld stärkt das KAS-Medienprogramm die politische Kommunikation und bietet eine Plattform zum Austausch zwischen Experten an.

Christian Spahr, Leiter des KAS-Medienprogramms, kommentierte, dass in der Region das Vertrauen der Bürger in die politische Kommunikation sehr niedrig sei. Dies wurde durch Meinungsumfragen des Medienprogramms in Bulgarien und Rumänien bestätigt. Spahr stellte neue Erkenntnisse über die PR-Organisation und -Strategien von Parteien in Südosteuropa vor. An einer entsprechenden Erhebung hatten alle eingeladenen Vertreter der Partnerparteien teilgenommen. Fernsehen und Online-Medien werden von den Mitte-Rechts-Parteien am meisten für die Öffentlichkeitsarbeit genutzt. Alle Parteivorsitzenden verfügen über einen Facebook-Account und drei Viertel nutzen Twitter zur Verbreitung von politischen Botschaften. Nur jeder zweite hat allerdings einen Pressesprecher, der ausdrücklich im Namen des Parteivorsitzenden Statements abgibt. In vielen Fällen behalten sich Spitzenpolitiker TV-Interviews selbst vor.

Effektive Mobilisierung von Parteimitgliedern und Wählern

Eine politische Botschaft zu entwickeln und an verschiedene Zielgruppen zu adressieren sei eine Herausforderung nicht nur in Südosteuropa, kommentierte Ralf Güldenzopf, Leiter für Politische Kommunikation der Konrad-Adenauer-Stiftung. "Differenzieren Sie Ihre Zielgruppen und sprechen Sie diese richtig an", so Güldenzopf. Er teilte Erfahrungen von Tür-zu-Tür-Wahlkämpfen der CDU Deutschlands. Wichtig seien gute Vorbereitung und die aktive Teilnahme von Ehrenamtlichen. Güldenzopf wies darauf hin, dass durch den persönlichen Bezug zu Wählern Vertrauen aufgebaut werde und Stimmen gesichert werden. "Nutzen Sie öffentliche Register und frei zugängliches Datenmaterial, um die medialen Gewohnheiten Ihrer Zielgruppen näher kennenzulernen", riet Güldenzopf. Hinter jeder guten politischen Strategie steckten eine klare Botschaft und individuelle Bedürfnisse von Menschen.

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