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Der Leiter des KAS-Medienprogramms Südosteuropa, Christian Spahr, hielt eine Rede über die Herausforderungen in der Public Diplomacy zwischen Südosteuropa und der EU. Dabei sprach er vor allem die Wahrnehmung der EU in Südosteuropa im Zuge des EU-Erweiterungsprozesses an.
Spahr betonte, dass die Bürger einzelner südosteuropäischer Staaten unentschieden über die Vorteile eines EU-Beitritts seien: "Die EU erscheint zu kompliziert und der Nutzen einer Mitgliedschaft ist nur für die Zukunft erkennbar. Die EU braucht einfachere und klarere Botschaften in ihrer Kommunikation mit den Bürgern der Balkan-Staaten." In diesem Zusammenhang hob er auch Herausforderungen hervor, vor denen die politische Kommunikation der EU stehe: "Die EU muss sich als verlässlicher Partner Südosteuropas zeigen und durch einen intensiven Dialog Sicherheit vermitteln", sagte Spahr.
Zudem erklärte er aktuelle Tendenzen, die die politische Kommunikation beeinflussen. Laut Spahr sei die Nutzung digitaler Technologien in Südosteuropa rapide angestiegen und das Vertrauen der Bürger in soziale Netzwerke in manchen Ländern höher als das Vertrauen in traditionelle Medien. "Eine wichtige Herausforderung für Politiker und Regierungen ist es, die neuen digitalen Möglichkeiten effektiv zu nutzen und gegen Fake News anzukommen", sagte Spahr.
Der KAS-Experte sprach auch über die Wahrnehmung südosteuropäischer Staaten in den deutschen Medien. Er verdeutlichte, dass die Regierungen in der Region ein Interesse hätten, als professionelle Partner auf EU-Ebene angesehen zu werden: "Sie sollten neue Narrative finden – Berichte erfolgreicher Innovationen, Start-ups oder kulturelle Themen – um sich in einer neuen Weise zu präsentieren und Stereotype zu kontern."
Eine Zusammenfassung der Präsentation von Christian Spahr finden Sie hier.
Übersetzung: Lara Enste, KAS-Medienprogramm Südosteuropa
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