Veranstaltungsberichte
Auf Einladung des KAS-Medienprogramms Südosteuropa kamen Journalisten, Diplomaten, Politikberater, Wissenschaftler und Medienexperten zusammen, um über Falschnachrichten in den Medien und sicherheitspolitische Fragen zu diskutieren. Die Veranstaltung fand am 27. Juni in Sofia statt und wurde in Kooperation mit dem Sofia Security Forum und der bulgarischen Stiftung Mediendemokratie (FMD) organisiert.
Die Konferenz wurde von Christian Spahr, Leiter des KAS-Medienprogramms Südosteuropa eröffnet. In seiner Rede betonte er, dass Falschnachrichten das Vertrauen der Menschen in das politische Modell Europas und die Demokratie beschädigen. "Fake News können integraler Bestandteil einer breitangelegten Propagandastrategie sein, die die Narrative von Regierungen, kontrollierten Mainstream-Medien und politischen Vorfeld-Organisationen vereint", kommentierte Spahr. Der Präsident des Sofia Security Forum, Yordan Bozhilov, forderte eine breitere öffentliche Diskussion über die Risiken von Falschnachrichten für die nationale Sicherheit. FMD-Geschäftsführer Orlin Spassov fügte hinzu, dass Falschnachrichten ein fester Bestandteil der bulgarischen Medienlandschaft seien.
Fake News – ein bekanntes Phänomen in Bulgarien
Die geschäftsführende Partnerin des bulgarischen Meinungsforschungsinstituts "Alpha Research", Boriana Dimitrova, stellte die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage zu Fake News und nationaler Sicherheit in Bulgarien vor. Die Studie wurde im Auftrag des Medienprogramms Südosteuropa durchgeführt. Dimitrova kommentierte, dass Jüngere und Menschen mit niedrigerer Bildung besonders anfällig für Falschinformationen seien. Alle Ergebnisse sind auf der Website des KAS-Medienprogramms Südosteuropa verfügbar.
Fact-Checking und Selbstregulierung als Maßnahmen gegen Fake News
Die Meinungsumfrage war Ausgangspunkt für die anschließenden öffentlichen Podiumsdiskussionen. Ein erstes Panel thematisierte den Einfluss von Fake News auf die Medienlandschaft. Das Gespräch wurde vom News-Anchor des bulgarischen TV-Senders bTV, Kristina Baxanova, moderiert. Referenten waren David Crawford, Journalist beim deutschen Recherche-Zentrum Correctiv, Daniel Moßbrucker, Experte der NGO "Reporter ohne Grenzen", und Galyna Schimansky-Geier, Redakteurin bei StopFake.org in Kiew. FMD-Geschäftsführer Orlin Spassov und Dimitar Vatsov, Präsident der bulgarischen Stiftung für humanitäre und soziale Forschung, nahmen auch an der Diskussion teil. Daniel Moßbrucker kommentierte, dass Falschnachrichten dazu genutzt werden, das Vertrauen in Journalismus zu untergraben. Anschließend zitierte Dimitar Vatsov eine eigene Studie über Fake News in Bulgarien, und darauf basierend gab er konkrete Beispiele für Propaganda-Botschaften.
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