Lesung
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In diesen Tagen finden vielerorts Veranstaltungen zum 60jährigen Gedenken an den Volksaufstand des 17. Juni 1953 statt. Wir wollen rund um dieses geschichtsträchtige Datum ein jüngeres deutsches politisches Schicksal beleuchten: Das ungewöhnliche Leben einer deutschen Familie im Spannungsfeld zweier feindlicher Systeme. Ein Stasi-Spion in der Bundesrepublik belügt jahrelang seine Familie. Aus Furcht enttarnt zu werden, flieht er überstürzt mit seiner Frau und zwei Söhnen in die DDR. Doch die Familie weigert sich in der DDR zu leben, die Kinder werden das falsche Spiel nicht mitspielen, verweigern sich der Einbürgerung in die DDR. So wird das Leben immer unerträglicher, bis der Vater ihre Flucht zurück in den Westen über Ungarn in die Wege leitet. Doch der Albtraum findet kein Ende. Thomas Raufeisen ist einer der Söhne, er erzählt eine tragische Geschichte, spannend bis zur letzten Seite und ein erschütterndes Dokument deutsch-deutscher Geschichte aus einer ungewöhnlichen Perspektive.
Zum Referenten: Thomas Raufeisen, geb. 1962 in Hannover, Gymnasium in Seelze bei Hannover; 1979 unfreiwillige Übersiedlung in die DDR nach Berlin/Ost, 1979-1981 Lehre beim VEB AutoTrans Berlin/Ost zum Kfz-Mechaniker, wurde aufgrund der Verhaftung durch Ministerium für Staatssicherheit abgebrochen, Strafvollzug in der StVE Bautzen. Erwirbt nach Rückkehr in den Westen die Allgemeine Hochschulreife; Studium des Vermessungswesens, Berufsschullehrer in Hennigsdorf bei Berlin; seit April 2010 Referent für politische Bildung. Verheiratet, zwei Kinder.
Anmeldungen zur Veranstaltung sind (namentlich mit vollständigen Kontaktdaten) erforderlich: E-Mail kas-hannover@kas.de. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.