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Veranstaltungsberichte

75 Jahre Niedersachsen - Geschichte und Geschehen

Veranstaltungsbericht zum historischen Auftakt der Veranstaltungen zu 75 Jahren Niedersachsen

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Verordnung Nr. 55 der Britischen Militärregierung zur Gründung Niedersachsens Amtsblatt der Militärregierung Deutschland Britisches Kontrollgebiet No.15, S. 341, Bereitgestellt vom Landesarchiv Niedersachsen
Verordnung Nr. 55 der Britischen Militärregierung zur Gründung Niedersachsens

Am 07. April 2021 hat das Politische Bildungsforum Niedersachsens die Veranstaltung „75 Jahre Niedersachsen - Geschichte und Geschehen“ durchgeführt. Als Referenten geladen waren Dr. Sabine Graf, Präsidentin des Landesarchivs Niedersachsen und Jürgen Gansäuer, Landtagspräsident a.D. des Niedersächsischen Landtages. Nach einer kurzen Begrüßung durch die Referentin des Politischen Bildungsforums Niedersachsen, Lina Berends, begann Dr. Graf mit einer Vorstellung der Arbeit der Niedersächsischen Archive um im Anschluss anhand ausgewählter Archivalien die Geschichte Niedersachsens zu umreißen.

Sie zeigte die Regierungserklärung von Heinrich Wilhelm Kopf vom 9. Dezember 1946, in der er schrieb „Das Land ist kein künstliches Gebilde, sondern durch die Stammesart seiner Bewohner, durch seine gleichartige Struktur, Tradition und wirtschaftliche Geschlossenheit ein organisch gewachsenes zusammenhängendes Ganzes“.

Außerdem zeigte Sie einen Werbeaufruf zur Mithilfe bei der Gewinnung von Brenntorf, zum „Torfstechen im Sommer“. Von 1955 bildete Dr. Graf einen Brief ab, der vom damaligen Ministerpräsidenten Heinrich Hellwege an Konrad Adenauer gerichtet war, in dem er eine Förderung erbat. Dieser wurde nicht nachgekommen, aber in den Folgejahren wurden Landwirtschaft und Industrie gefördert, sodass Niedersachsen davon profitierte. Die weiteren Archivgüter waren ein Plakat einer Bürgerinitiative in Leer, die sich für die Altstadt Sanierung einsetzte und ein Schreiben von Dr. Christian Schwarz-Schilling, das ein Konzept für eine neue Rundfunkordnung enthielt und der Auftakt für einen durchgreifenden Wandel war. Abschließend sahen die Teilnehmer eine Pressemitteilung der Ergebnisse einer repräsentativen Meinungsumfrage zur Expo, die eine Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger aufzeigte, damals erwarteten 90 Prozent der Befragten, dass die Region Hannover mit der Ausrichtung der Expo an Ansehen gewinnen wird.

 

Jürgen Gansäuer begann die Situation der Nachkriegszeit in Niedersachsen darzustellen. Er sagte, dass die Stimmung zu dem Zeitpunkt gereizt war, in der Einigung sei Eile geboten, da die Besatzungsmächte „den Sowjets nicht in die Karten spielen wollten“. Bei der „Geburt“ spielten sowohl machtpolitische als auch dynastische Interessen eine Rolle. Die Neugliederung war erst 32 Jahre nach der Gründung des Landes vollständig abgeschlossen. Gansäuer zeigte die Lage in der damaligen Zeit, die durch Hunger und Perspektivlosigkeit geprägt war. Sehr klar stellte er die Gräuel der Nationalsozialisten an den Pranger.

Er zeigte außerdem auf, dass die Vielfältigkeit in Niedersachsen besonders war und ist. Zum Ende seines Vortrags sagte er „Wenn sich der Stolz auf die eigene Kultur mit der Achtung und Wertschätzung anderer Kulturen mischt, dann dürfen wir getrost auch selbstbewusst singen: ‚Wir sind die Niedersachsen sturmfest und erdverwachsen!‘“.

In der anschließenden Diskussion wurden einige der angesprochenen Punkte noch einmal aufgegriffen, einige Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben aus ihrer eigenen Erfahrung berichtet.

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Kontakt

Lina Berends

Linda Berends

Referentin Politisches Bildungsforum Sachsen

lina.berends@kas.de +49 351 563446-13 +49 351 563446-10

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