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Braunschweig und Hannover – eine ewige Feindschaft?

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Nach dem Jubiläum des Landes Niedersachsen im letzten Jahr, lud das Politische Bildungsforum Niedersachsen der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. am Abend des 24. Mai zur gemeinsamen Vortrags- und Diskussionsveranstaltung über die wechselvolle und ereignisreiche Geschichte zwischen den zwei bevölkerungsreichsten Städten, Hannover und Braunschweig, ein. Eingeleitet wurde die Veranstaltung durch Lina Berends, Referentin des Politischen Bildungsforum Niedersachsen. Hierbei begrüßte sie nicht nur das zahlreiche Publikum und stellte die Referenten des Tages vor, sondern gab auch einen kurzen Einblick in die differenzierten Ansichten und den Facettenreichtum der gemeinsamen Geschichte.

Anschließend übernahm Jürgen Gansäuer, Präsident des Niedersächsischen Landtages a. D., das Wort und legte anhand seines Vortrages die historische Beziehung zwischen beiden Städten dar. Zu Beginn warnte Herr Gansäuer vor einem Auseinanderdriften beider Städte aufgrund von Differenzen im Fußball, da aus historischer Perspektive gesehen Hannover und Braunschweig eigentlich viel mehr verbinde als trenne. Hierzu betonte er, dass bis ins 17. Jahrhundert Braunschweig auf dem Gebiet des heutigen Niedersachsens eine dominierende Stellung innehatte, aber in dieser Zeit viele heute kaum mehr vorstellbare Verzahnungen zwischen beiden Städten bestanden haben. So wurde unter anderem das Stadtrecht an Hannover durch Herzog Otto von Braunschweig vergeben, eine starke Kooperation in der Hanse bestand und eine Vielzahl von Bündnissen und Abkommen wurden zwischen den Städten getroffen. Zwar wurde Braunschweig ab dem 17. Jahrhundert durch Hannover in der historischen Relevanz durch die Erhebung zum Kurfürstentum im Jahre 1692, dem Erbfall Lüneburgs nach Hannover und spätestens durch die Personalunion mit Großbritannien überholt und abgehängt, jedoch konnte auch hier lange Zeit keine Differenz oder Rivalitäten zwischen beiden Städten nachgewiesen werden.

Im Anschluss übernahm Sebastian Kurbach, Archivar bei Hannover 96, das Wort und stellte die Entwicklung der Beziehungen hin zu einer ausgeprägten Rivalität zwischen den beiden großen Fußballmannschaften vor. Zu Beginn erklärte er, dass die historisch guten Beziehungen auch beim Fußball weiter gepflegt wurden. Dies verdeutlichte Herr Kurbach durch den stetig positiven und sportlichen Austausch zwischen beiden Mannschaften. Auch die vermeintlich begründete Rivalität aufgrund des Vorzugs von Eintracht Braunschweig gegenüber von Hannover 96 bei der Gründung der Bundesliga konnte Herr Kurbach so nicht bestätigen. Vielmehr gab es nach dem Aufstieg von Hannover 96 sogar Glückwünsche aus Braunschweig. Darüber hinaus zeigte er auf, dass trotz vieler Duelle in den 60-er und 70-er Jahren keine ausufernde Rivalität zwischen beiden Fanszenen bestand. Erst Mitte der 90-er Jahre gab es erste Anfeindungen gegenüber verschiedenen Spielern beider Mannschaften. Dies gründete nach Kurbach in den Veränderungen der Fanszenen. Während vor allem zu Beginn die Fanszenen eher bürgerlich geprägt waren, veränderten sich die Strukturen durch Fanklubs und Hooligans stark.

Abschließend hatte das Publikum die Möglichkeit, weiterführende Fragen und Diskussionsbeiträge einzubringen. Hierbei wurde unter anderem rege über mögliche Lösungsmöglichkeiten des Konfliktes, die Identitätsbildung durch Vereine und die Aggression im Fußball generell durch spezifische Gruppen debattiert.

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