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Meinungsumfrage: Vertrauen in Palästinenserregierungen sinkt

Die Zahl der Palästinenser, die der Möglichkeit einer Einigung zwischen Gaza und Westjordanland pessimistisch gegenübersteht, steigt. Darüber hinaus verlieren die Regierungen der beiden Gebiete an Vertrauen und Einfluss in der Bevölkerung.

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39 Prozent der Bevölkerung glauben, die Teilung zwischen dem Gazastreifen und dem Westjordanland sei dauerhaft, während vor drei Monaten nur 30 Prozent dieser Meinung waren. Im Gegensatz dazu fällt der Anteil derer, die noch fest an eine Einigkeit glauben von 14 auf 8 Prozent. Dennoch sind 65 Prozent nach wie vor für eine volle Wiederherstellung der Einigkeit beider Gebiete, dagegen sprachen sich nur 32 Prozent aus. Eine Mehrheit der Palästinenser ist gegen eine alternative Beziehung zwischen den beiden Gebieten, wie z.B. eine Föderation.

Die Umfragen bescheinigen auch ein steigendes Misstrauen gegenüber den Regierungen von Fatah und Hamas in deren jeweiligen Einflussbereichen. Nur 27 Prozent der Bewohner im Westjordanland glauben, dass sie die Regierung ohne Gefahr für sich selbst kritisieren können, wobei 2007 der Anteil noch bei 56 Prozent lag. Ähnlich ist es im Gazastreifen, wo die Zahl von 52 auf 19 Prozent zurückging. 70 Prozent der Bevölkerung sind dafür, dass die Regierung von Salam Fayyad die Kommunalwahlenwahlen nun auch ausführen soll. Dagegen sprechen sich nur 24 Prozent aus.

Das Machtverhältnis zwischen Hamas und Fatah bleibt im Vergleich zur letzten Umfrage gleich. Auch die Unterstützung für Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas und Hamas-Ministerpräsident Ismail Haniyeh bleibt unverändert, wobei bei einer Stichwahl zwischen den beiden Abbas auf 56 Prozent, und Haniyeh auf 38 Prozent kommen würde.

Zwei Drittel der Palästinenser sind gegen eine Rückkehr zu US-geführten Verhandlungen mit Israel, wobei sich 60 Prozent der Befragten sicher sind, dass dadurch letztendlich Israel am meisten profitieren würde.

48 Prozent sind der Meinung, dass das Wichtigste gemeinsame Ziel der Palästinenser sein muss, die Besetzung zu beenden und einen unabhängigen Staat aufzubauen. 21 Prozent sind der Meinung es sei das Wichtigste eine religiösere Gemeinschaft zu haben.

Für die Umfrage des PSR (Palestinian Center for Policy and Survey Research) wurden vom 16. bis 18. Dezember 2010 1270 erwachsene Palästinenser aus dem Westjordanland und dem Gazastreifen persönlich befragt. Die Befragungen fanden an 127 zufällig ausgewählten Orten statt. Die Fehlerquote liegt bei 3 Prozent. Für weitere Informationen bezüglich der Umfrage kontaktieren Sie den Direktor des PSR, Dr. Khalil Shikaki, oder Walid Ladadweh unter der Nummer 02-296 4933 oder per E-Mail (pcpsr@pcpsr.org). Diese Umfrage wurde durch die Unterstützung der Konrad-Adenauer-Stiftung Ramallah ermöglicht.

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PSR (weißer Hintergrund) KAS

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