Ausgabe: 4/2025
- Donald Trump wurde von den Golf-Staaten zunächst als Hoffnungsträger für Frieden und wirtschaftliche Kooperation begrüßt. Persönliche Beziehungen zu regionalen Führern und privilegierte Wirtschaftsbeziehungen stärkten das Vertrauen in seine zweite Amtszeit. Die USA werteten die GCC-Staaten diplomatisch auf und ermöglichten ihnen Zugang zu KI-Technologie und Rüstungsgütern.
- Doch militärische Eskalationen in Gaza, Jemen und Iran, insbesondere aber Israels Angriff in Katar, erschütterten das Sicherheitsgefühl in der Region und das Vertrauen in das Schutzversprechen der Vereinigten Staaten.
- Strategische Differenzen wurden deutlich: Während Trump auf Konfrontation mit Iran und eine Ausweitung der Abraham-Abkommen setzte, verfolgten die Golf-Staaten eine Politik der Deeskalation gegenüber Teheran und verlangten Fortschritte in der Palästinenserfrage.
- Die Grenzen persönlicher Diplomatie wurden sichtbar. Trotz enger Beziehungen konnten die GCC-Staaten zentrale Entscheidungen kaum beeinflussen. Obwohl der Gaza-Deal den US-Golf-Beziehungen zuletzt wieder Aufschwung verlieh, könnte Europa aus der gemischten Bilanz Nutzen ziehen und die eigene Zusammenarbeit mit dem Golf strategisch vertiefen.
Auf die Frage, welchem Kandidaten im US-Wahlkampf man eher den Sieg wünsche, antworteten Vertreter der Mitgliedstaaten des Golf-Kooperationsrats (GCC) – Bahrain, Katar, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) – im Herbst 2024 mit pflichtschuldiger Neutralität: Man könne mit beiden Seiten, Demokraten wie Republikanern, gut zusammenarbeiten. Doch hinter den diplomatischen Klauseln verbarg sich eine klare Präferenz: Donald Trump.
Nachdem man sich schon mit Barack Obama aufgrund seiner Iran-Politik und seiner Kritik an der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition im Jemen überworfen hatte, war auch das Verhältnis zu Joe Biden – der Saudi-Arabien im Wahlkampf wegen der Tötung des saudischen Regimekritikers Jamal Khashoggi zum „Pariastaat“ erklärte – trotz eines späteren Kurswechsels nie ganz aufgetaut.1 Mit der demokratischen Kandidatin und Vizepräsidentin Kamala Harris befürchtete man eine ähnlich durchwachsene Beziehung.
Anders Donald Trump. In seiner ersten Amtszeit hatte dieser Saudi-Arabien und die VAE mit Verve umgarnt, seine erste Auslandsreise ins saudi-arabische Riad durchgeführt, mit Kritik an Menschenrechts- oder Demokratiedefiziten gespart und sich stattdessen inmitten eines Sturms öffentlicher Entrüstung über die Khashoggi-Affäre2 demonstrativ vor das Königreich gestellt. Zwar machten andere GCC-Länder eine zwiespältige Erfahrung mit Trump – Katar war zu dessen erster Amtszeit von seinen Nachbarstaaten blockiert und zunächst auch vom US-Präsidenten kritisiert worden. Erst später hatte Trump auf Betreiben seines Außenministers Rex Tillerson und seines Sicherheitsberaters Herbert R. McMaster eingelenkt. Doch insgesamt war die Bilanz positiv.
Vor allem Trumps Führungsstil traf auf Wohlwollen – im Gegensatz zu den formalistischen Beziehungen Obamas und Bidens kultivierte er ein persönliches Verhältnis zu Schlüsselfiguren wie Mohammed bin Salman, dem Kronprinzen Saudi-Arabiens, oder dem damaligen Thronfolger der VAE, Mohammed bin Zayed. Dies passte vortrefflich zum personalistischen Politikstil am Golf. Als selbsterklärter deal maker fügte sich Donald Trump zudem gut in die traditionelle Handschlagpolitik am Golf ein. Auch andere aus Trumps innerem Machtzirkel pflegten enge Beziehungen mit den GCC-Staaten. Vor allem sein Schwiegersohn und Berater Jared Kushner wurde zur treibenden Kraft hinter den Abraham-Abkommen – die Normalisierung der Beziehungen Israels mit den VAE und Bahrain war der außenpolitische Schlüsselerfolg aus Trumps erster Amtszeit.
„Friedensstifter“ Trump als Hoffnungsträger
Diese engen Kontakte rissen auch nach Trumps Wahlniederlage 2020 nicht ab und wurden noch während des US-Wahlkampfs 2024 schnell reaktiviert.3 Der ehemalige US-Präsident wiederum ging bereits vor seiner Wiederwahl ganz bewusst auf die Golf-Staaten zu – anders als Kamala Harris, welche die Region vollkommen ausklammerte.4 Im Oktober 2024 gewährte Donald Trump als einzigem internationalen Sender dem staatlichen TV-Kanal Saudi-Arabiens Al Arabiya ein Exklusivinterview. Darin drückte er nicht nur seinen Respekt für Mohammed bin Salman aus und nannte den Kronprinzen „einen Visionär“, sondern versprach auch, den Krieg im Gazastreifen umgehend nach seiner Wiederwahl zu beenden.5
Damit nahm der US-Präsident geschickt ein zentrales Anliegen der GCC-Länder in seine Agenda auf. Am Golf ersehnte man nichts mehr als eine Stabilisierung der konfliktträchtigen Nachbarschaft. Besonders der nach dem Hamas-Terrorangriff vom 7. Oktober ausgebrochene Krieg im Gazastreifen nährte ihre Sorge, in eine weitere eskalierende Auseinandersetzung hineingezogen zu werden. Aus Sicht der Golf-Staaten war eine Beendigung der israelischen Militärkampagne in Gaza daher oberste Priorität, um die Region zu stabilisieren.
Trumps Versprechen aus seiner ersten Amtszeit, forever wars im Nahen Osten zu beenden, resonierte somit weiterhin am Golf. Von Biden, der vermeintlich nicht imstande war, den Krieg im Gazastreifen zu stoppen, zeigten sich Abu Dhabi, Riad oder Doha hingegen frustriert – und bezogen dies ebenfalls auf Vizepräsidentin Harris. Dass mit Trump ein weiterer dezidierter Unterstützer Israels ins Weiße Haus einziehen könnte, wurde am Golf nicht als Nachteil, sondern als Stärke aufgefasst. Trump mit einer Mischung aus eigenwilligem Verhandlungsstil und unbedingtem Willen, Deals abzuschließen, sei der Einzige, der den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zur Beendigung des Krieges drängen könne, so ihre Denkweise.
Damit war Donald Trump unzweifelhaft der Lieblingskandidat der Herrscher am Golf. Nicht nur war er eine bekannte Größe, mit der man zurechtzukommen wusste. Allein ihm wurde eine Konfliktlösung im Nahen Osten zugetraut. Und im Zweifel dachten die Golf-Staaten, könne man den Geschäftsmann Trump mit Investitionsversprechen – sowie auch business deals für ihn und seine Familie – auf die eigene Seite ziehen. Wenig überraschend erreichten Trump daher die ersten Glückwünsche in der Nacht seines Wahlsiegs vom Golf. Sein allererstes Telefonat als frisch vereidigter Präsident führte er im Januar 2025 mit niemand anderem als Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman.6
Ein Honeymoon am Golf
Zunächst schien es so, als würde Trump sämtliche in ihn gesetzten Hoffnungen der Golf-Staaten erfüllen. Von Friedens- über Wirtschaftsabkommen lieferte die neue US-Regierung im Stakkato alles, was sich die GCC-Staaten von den Vereinigten Staaten gewünscht hatten.
Noch in der Übergangszeit handelte Steve Witkoff, der neue US-Nahostbeauftragte, der in Jared Kushners Fußstapfen getreten war, einen zweimonatigen Waffenstillstand in Gaza aus, der schon am Tag vor Trumps Amtsschwur in Kraft trat. Umgekehrt wertete die US-Regierung die Golf-Staaten als zentrale Mittler für Trumps weitere Friedensinitiativen auf. Nicht nur bei regionalen Verhandlungsformaten verließ sich Washington auf Katar und Oman als essenzielle Unterhändler. Auch Saudi-Arabien richtete gleich viermal Friedensgespräche mit russischen und ukrainischen Delegationen aus, für die Präsident Wolodymyr Selenskyj und Russlands Außenminister Sergei Lawrow ins Königreich reisten.
Besonders ökonomisch machte sich die Harmonie zwischen den Golf-Herrschern und dem US-Präsidenten für die GCC-Staaten bezahlt. Während der Rest der Welt mit schwindelerregenden Zöllen bestraft wurde, erhielten die Golf-Monarchien gerade einmal den Mindestsatz von zehn Prozent. Erdöl- und Erdgasprodukte blieben ohnehin vollkommen zollfrei – und diese machen den Löwenanteil der GCC-Exporte in die USA aus, selbst wenn das absolute Handelsvolumen des Golfs mit den Vereinigten Staaten vergleichsweise gering ist.7
Auch Trumps Staatsbesuch am Golf erwies sich als wirtschaftlich lukrativ. Nach 2017 führte er erneut seine erste große Auslandsreise in die Region durch – diesmal im Mai nach Saudi-Arabien, Katar und in die VAE. Bei Investmentkonferenzen und Staatsempfängen rangen die Golf-Staaten dem US-Präsidenten im Gegenzug für ihre Schmeicheleien, Geschenke sowie astronomische Investitionszusagen von insgesamt 2,2 Billionen US-Dollar das Versprechen ab, privilegierten Zugang zu hunderttausenden US-amerikanischen KI-Chips zu erhalten. Während andere Länder strikten Beschränkungen ausgesetzt sind, könnten die Golf-Staaten, die inmitten eines wirtschaftlichen Diversifizierungsprozesses weg von Öl und Gas stecken, ihre bislang kaum nennenswerten KI-Industrien künftig zu weltweiten Spitzensektoren ausbauen. Mit beinahe 200 Milliarden US-Dollar an Rüstungsexporten, die Trump auf seiner Reise unterschrieb, verkauften die USA zudem ungehemmt alles, was die GCC-Mitglieder für ihre Verteidigung verlangten. Die vollmundigen Versprechen der Golf-Staaten, Billionen in die US-Wirtschaft zu stecken, entpuppten sich jedoch bei näherem Hinsehen oft als das Gegenteil: milliardenschwere Investitionen von US-Unternehmen in die Länder am Golf.8
Nicht nur wirtschaftlich war Trumps Golf-Reise bemerkenswert, auch ihre außenpolitischen Erfolge konnten sich sehen lassen. Obwohl die neue US-Regierung nach dem Ende des Bürgerkriegs in Syrien dem neuen Machthaber Ahmed Al-Sharaa anfänglich skeptisch gegenüberstand, brachte Mohammed bin Salman, der seine Hoffnungen in Al-Sharaas Führungsriege und die stabilisierende Wirkung eines Wiederaufbaus des Nachbarlandes setzte, Donald Trump bei seinem Besuch in Riad zum Einlenken. Mit der Aufhebung ihrer Syrien-Sanktionen machten die USA den Weg frei für ein umfangreiches Engagement der Golf-Staaten beim syrischen Wiederaufbau, ganz nach deren regionalpolitischen Ambitionen.
Selbst bei kritischen Fragen vermochten es die GCC-Mitgliedstaaten also anscheinend, den oft eigensinnigen US-Präsidenten trotz Vorbehalten zu überzeugen und ihm Konzessionen abzuringen, die den Interessen der Golf-Staaten Rechnung trugen. Die Art und Weise, wie Saudi-Arabiens Kronprinz, aber auch Mohammed bin Zayed, inzwischen Präsident der VAE, sowie Tamim bin Hamad, Emir von Katar, dafür persönliche Freundschaften zu Trump etabliert hatten, suchte weltweit ihresgleichen.
Nicht unbedenklich ist allerdings, dass die effektivste Strategie dabei nicht nur Lobhudeleien für den Präsidenten, sondern vor allem auch Investitionen der Golf-Staaten in Trumps Firmen und Umfeld waren. Mit insgesamt sieben Trump-Hotels, -Hochhäusern und -Golfclubs in vier Ländern waren die Golf-Staaten so gut im Geschäft mit dem Firmenimperium des Präsidenten wie kaum eine andere Weltregion.9 Zudem erhielten der Investmentfonds von Trumps KI-Beauftragtem David Sacks sowie eine von Trumps und Witkoffs Söhnen geführte Krypto-Firma Investitionen in Milliardenhöhe aus Abu Dhabi – während die Väter generöse Deals mit den Emiraten vorantrieben.10
Dass die Golf-Monarchien der Selbstbereicherung von Trump und seinem Umfeld ungeniert Vorschub leisten, ist kritikwürdig. Doch das enge persönliche wie geschäftliche Verhältnis zum US-amerikanischen Präsidenten verschaffte den Golf-Staaten in den ersten Monaten von Trumps zweiter Amtszeit offenkundig politische Handlungsspielräume, die anderen Staaten vorenthalten blieben.
Allmähliche Ernüchterung der Golf-Staaten
Allerdings riss dieses positive Momentum der US-Golf-Beziehungen bald wieder ab. Nicht nur Witkoffs Shuttle-Diplomatie zur Beilegung regionaler Krisen verlief schnell im Sande. Auch die Wirtschaftsdeals – der Höhepunkt von Trumps Staatsbesuch am Golf – wurden von einer Reihe geopolitischer Schockmomente infrage gestellt.
Als im Februar zunächst der Waffenstillstand im Gazastreifen, der zwischenzeitlich zur Beruhigung der GCC-Mitglieder beigetragen hatte, zu Bruch ging, wuchs bereits die Sorge der Golf-Staaten vor einer regionalen Destabilisierung – auch der Arabischen Halbinsel – wieder rapide an. Trotz der Hoffnungen, die man in Trump als deal maker und Friedensstifter gesetzt hatte, konnte auch die neue Regierung in Washington die Eskalationsdynamik im Nahen Osten über das Frühjahr und den Sommer nicht weiter eingrenzen.
Schlimmer noch: Es waren nicht zuletzt die USA, die dafür sorgten, dass Krisen und Konflikte einen immer enger werdenden Kreis um die GCC-Staaten zogen. Erst hatten die USA plötzlich eine 52-tägige Militärkampagne gegen die Huthi-Miliz im südlichen Nachbarland Jemen begonnen. Die Golf-Staaten, zwar Gegner der Huthis, hatten jedoch seit 2022 einen fragilen de facto Waffenstillstand aufrechterhalten, um die Situation im Jemen ruhig zu halten. Dann im Juni 2025 war mit dem Zwölf-Tage-Krieg Israels gegen Iran der Konflikt endgültig vor der Haustür der Golf-Monarchien angekommen. Letztlich war es die Entscheidung Präsident Trumps, Israels Militärkampagne beizutreten und US-amerikanische Luftangriffe auf Irans Atomanlagen zu befehlen, die zum sicherheitspolitischen Wendepunkt führte.
Als Vergeltung für die US-Bombardierung schoss Iran am 23. Juni ballistische Raketen auf Katar, auf dessen Staatsgebiet mit der US-Militärbasis Al-Udeid der größte Stützpunkt der USA im Nahen Osten liegt. Damit war im kleinen Emirat ein geopolitisches Alptraumszenario der Golf-Staaten wahr geworden: Nach Jahren der Sorge davor, in den Sog regionaler Konflikte zu geraten, war schließlich ein Mitgliedstaat des GCC zum direkten Ziel geworden. Als Katar am 9. September bei einem Raketenangriff Israels auf die in Doha residierenden Hamas-Vertreter zum zweiten Mal ins Fadenkreuz geriet, war die letzte Illusion von Sicherheit erschüttert.
Nicht nur konnte Trump die Eskalation nicht abwenden, die Herrscher am Golf mussten sich nun die unbequeme Frage stellen, ob seine Politik nicht sogar (in)direkt dazu beigetragen hatte, dass ein Golf-Staat in die Schusslinie geraten war. Dass nur Katar getroffen wurde, macht wenig Unterschied – das Alleinstellungsmerkmal der reichen Staaten am Golf bestand lange in ihrem kollektiven Sonderweg als sichere Häfen in einer fragilen Nachbarschaft, die Urlauber und Unternehmen, anstatt Raketen, anzogen. So vorteilhaft das privilegierte Verhältnis zu US-Präsident Trump wirtschaftlich auch sein mochte, so wenig wären die KI-Deals und Investitionsversprechen wert, wenn die Vereinigten Staaten den Status der Golf-Staaten als Hort der Stabilität nicht schützen oder sogar unterminieren würden.11
Zwar dämpften die Golf-Staaten infolge des Doppelschlags auf Katar und eines hastig anberaumten arabisch-islamischen Gipfeltreffens ihre öffentliche Reaktion gegenüber den Vereinigten Staaten, um Trump nicht zu verärgern.12 Doch hinter den Kulissen war das Entsetzen groß. Man hatte auf regionalen Frieden gehofft, stattdessen bekam man mit den Katar-Angriffen zwei blaue Augen verpasst. Wie hatte es trotz des engen Verhältnisses zwischen den zentralen Entscheidungsträgern in Washington und den Hauptstädten am Golf zu diesem Scheidepunkt kommen können?
Divergierende Visionen für die Region
Hinter dem Enthusiasmus, mit dem die Golf-Region einer zweiten Trump-Präsidentschaft entgegenfieberte, standen bei genauer Betrachtung von Anfang an unterschiedliche strategische Prioritäten sowie Bedrohungsperzeptionen der Golf-Staaten und der Trump-Administration, die weit stärker auseinanderklafften als noch in Trumps erster Amtszeit. Dies zeigte sich an zwei zentralen Brennpunkten: Iran und Israel.
Donald Trumps Ansatz in der Region schien nahtlos an den letzten Tag seiner ersten Amtszeit anzuknüpfen. Im Anschluss an das damalige Kernstück seiner Nahost-Politik deklarierte er die Ausweitung der Abraham-Abkommen mit Israel auch zur Priorität seiner zweiten Präsidentschaft – vor allem im Hinblick auf eine Normalisierung zwischen Saudi-Arabien und Israel. Darüber hinaus kündigte Trump an, die „Maximum Pressure“ getaufte Politik der Sanktionierung und Isolierung Irans, welche die Richtschnur seiner Außenpolitik gegenüber der Islamischen Republik von 2017 bis 2021 gewesen war, wieder aufleben zu lassen.13 Beide außenpolitischen Projekte waren damals auf Wohlwollen und Unterstützung wichtiger GCC-Mitglieder getroffen.
Doch die Prioritäten der Golf-Staaten, insbesondere Riads, hatten sich in der Zwischenzeit verändert. Dass Saudi-Arabien und die Emirate jahrelang zum Ziel hunderter Raketen- und Drohnenangriffe der von Teheran unterstützen Huthi-Miliz wurden, die im Jahr 2019 kurzzeitig die Hälfte der saudi-arabischen Ölproduktion lahmlegten und Anfang 2022 in Abu Dhabi mehrere Menschen töteten, hatte ein Umdenken ausgelöst. Dass die USA aus Sicht der GCC-Länder den aus Teheran angeleiteten Angriffen jahrelang tatenlos zusahen, erodierte das Vertrauen in US-amerikanische Schutzzusagen und sorgte dafür, dass der Golf notgedrungen für eine Deeskalation mit der Islamischen Republik optierte.
Im Frühjahr 2023 nahm Saudi-Arabien seine ausgesetzten diplomatischen Beziehungen zum Erzrivalen Iran daher wieder auf. Obwohl die Détente-Politik Riads gegenüber Teheran oft kaum über Symbolpolitik hinausging, war der Austausch zwischen Iran und den Golf-Staaten bei Trumps erneutem Amtsantritt trotzdem enger als je zuvor in den vergangenen 20 Jahren.14 „Maximum Pressure“, die der US-Präsident zur neuen alten Maxime seiner Iran-Politik erhob, war am Golf längst nicht mehr anschlussfähig.15
Doch nicht nur im Hinblick auf Iran klafften die Ansätze in Washington und am Golf auseinander. Nach Lesart der Golf-Staaten hatte Israel mit einem immer expansiveren Krieg gegen Iran und seine palästinensischen, jemenitischen und libanesischen Stellvertreter eine Eskalationsdynamik in der Region angeheizt, welche die Erfolge der von Saudi-Arabien angeführten Entspannungspolitik mit der Islamischen Republik gefährdete. Bei Amtsantritt von Trump Anfang 2025 dominierte anders als in dessen erster Präsidentschaft nicht mehr die Angst vor einem Ausgreifen Irans die strategische Sicht am Golf, sondern eine perzipierte Bedrohung der regionalen Stabilität durch Israels Kriegsführung.
Eine rasche Ausweitung der Abraham-Abkommen, wie sie sich der frisch gewählte US-Präsident wünschte, widersprach dieser Bedrohungswahrnehmung vollkommen. Ohne dass Normalisierungsbestrebungen mit Israel ganz vom Tisch waren, war deren Schwung dennoch längst zum Erliegen gekommen.16
Dass Saudi-Arabien diplomatische Beziehungen zu Israel ohne gleichzeitige Errichtung eines Palästinenserstaates aufnehmen würde, wie es Bahrain und die VAE im Jahr 2020 getan hatten, wurde zudem immer unwahrscheinlicher – denn längst hatte sich auch die öffentliche Meinung im Königreich gedreht. So verlangte Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman spätestens seit Herbst 2024 auch öffentlichkeitswirksam eine glaubwürdige und unumkehrbare Perspektive für palästinensische Staatlichkeit als Vorbedingung für eine Beziehungsaufnahme mit Israel.17 Saudi-Arabiens Außenminister, Prinz Faisal bin Farhan, war sogar zur treibenden Kraft hinter einer internationalen „Allianz“ geworden, welche die Umsetzung der Zweistaatenlösung zu ihrem Kernanliegen erhob.18
Wunschdenken am Golf
Dass diese diametral unterschiedlichen Prioritäten nicht früher zum Vorschein traten, ist auch der Widersprüchlichkeit und Sprunghaftigkeit Trumps geschuldet. Seine janusköpfige Politik erlaubte den Golf-Staaten lange Zeit eine selektive Lesart der US-amerikanischen Interessen in der Region. Während der US-Präsident einerseits eine harte Linie gegenüber Iran proklamierte, sinnierte er andererseits darüber, einen neuen Atom-Deal mit der Islamischen Republik auszuhandeln. Sein Drängen auf eine rasche Ausweitung der Abraham-Abkommen schwächte Trump mitunter ab, indem er Saudi-Arabien „seine eigene Zeit“ dafür einräumte.19 Auch Trumps prinzipielle Unterstützung für Israels fortlaufende Gegenoffensive gegen die Hamas paarte der Präsident mit immer ungeduldigeren Forderungen nach einem Waffenstillstand im Gazastreifen.
Daher konzentrierten sich die Golf-Staaten pragmatisch auf die Version des US-Präsidenten, welche besser zu ihren Interessen passte und auf ihre Entspannungspolitik einzahlte. Man redete sich ein, dass Trump mit seinen Allüren, den Friedensnobelpreis zu gewinnen, keine Konflikte wolle – auch nicht mit Iran –, sondern letztlich ebenso eine stabile Region anstrebe.20 Nachdem der US-Präsident seine hastig begonnene Militärkampagne gegen die mit Iran verbündete Huthi-Miliz ebenso überstürzt wieder abbrach und stattdessen bei einem Washington-Besuch von Netanjahu Atomgespräche mit Teheran ankündigte, dachte man am Golf sogar, eine Kältephase zwischen Trump und dem israelischen Ministerpräsidenten auszumachen.
Doch der Blick von der Arabischen Halbinsel nach Washington hatte blinde Flecken. Die Erwartungen an Trump als Friedensstifter blendeten aus, dass sein Mantra stets „Frieden durch Stärke“ war. Als US-amerikanische B-2-Bomber plötzlich Bunkerbrecher über Iran abwarfen, war man am Golf verwundert, dass Trump – wenngleich widerwillig – Netanjahus Krieg beigetreten war. Mit anscheinend kurzem Gedächtnis vernachlässigte man außerdem, dass es schon einmal Präsident Trump war, der 2019 beim iranischen Angriff auf Saudi-Arabien tatenlos zugesehen hatte. Dass er mit Israels Luftschlägen auf Katar eine weitere Attacke auf einen Golf-Staat – noch dazu von einem US-Verbündeten ausgeführt – nicht abwendete, stellte sicherheitspolitische Gewissheiten erneut infrage.
Mit Donald Trump mögen die Golf-Staaten einen Partner in Washington haben, mit dem sie schnell und einfach starke interpersonelle Beziehungen aufbauen konnten und der ihnen vielversprechende Wirtschaftsdeals bescherte. Doch beim Umgang mit den Regionalmächten Israel und Iran sind sich Washington, Riad oder Doha zutiefst uneins – mit Konsequenzen für die Sicherheit und Stabilität der Golf-Region. Dahinter steckt die Gretchenfrage für die Strategie der Golf-Staaten im Umgang mit den USA und Donald Trump: Sind persönliche Sympathien und freundschaftliche Rituale überhaupt sicherheitspolitisch belastbar?
Wankelmütige US-Politik als Gelegenheit für Europa
Die Bilanz nach dem ersten Jahr der zweiten Trump-Administration bleibt widersprüchlich. Nach einem euphorischen Start im Frühjahr und der Ernüchterung im Sommer könnte zum Jahresende eine neue Phase bevorstehen. Im Angesicht der Angriffe auf Katar rückten die Golf-Staaten zusammen und machten ihre Not zur Tugend, indem sie durch gemeinsame Verhandlungen mit Trump entscheidend dazu beitrugen, dass im Oktober der US-Präsident den israelischen Premierminister nicht nur zur öffentlichkeitswirksamen Entschuldigung an Katar, sondern auch zu einem Waffenstillstand und Geiseldeal mit der Hamas bewegte. Dies zeigt, dass die Gestaltungsmacht der Golf-Staaten trotz jüngster Rückschläge fortbesteht. Doch erneut erhielt diese einen Dämpfer, als der von Trump verkündete Gazaplan nach bilateralen Nachverhandlungen mit Netanjahu zentrale Forderungen der arabischen Staaten wieder ausklammerte oder abschwächte.21 Notgedrungen unterstützen die Golf-Staaten den Plan des US-Präsidenten trotzdem.
Ob sich das Blatt in den US-Golf-Beziehungen nun wieder zum besseren wendet, bleibt damit unklar. Die wankelmütige US-Politik versetzt die GCC-Staaten in ein strategisches Dilemma. Zwar sind sie verunsichert, ob das enge Verhältnis mit Trump den Golf wirklich verlässlich schützt. Doch gleichzeitig haben die Golf-Staaten alles auf eine Karte gesetzt – im Sicherheitsbereich sind sie so abhängig von den USA wie eh und je.
Alternativen sind rar. Auch punktuelle Rüstungseinkäufe aus China oder der Türkei sowie regionale Verteidigungsabkommen wie jüngst zwischen Pakistan und Saudi-Arabien ändern nichts daran, dass kein Staat der Erde dieselbe Tiefe und Breite an militärischem Abschreckungspotenzial zur Unterstützung der Golf-Staaten bieten kann wie die USA.22 Selbst die Volksrepublik China, welche gegenüber der Arabischen Halbinsel in Dschibuti ihre einzige Militärbasis im Ausland betreibt und aufgrund der Öl- und Gasimporte vom Golf dessen wichtigste Wirtschaftspartnerin ist, hat immer wieder gezeigt, dass sie nicht im Ansatz bereit ist, eine Rolle als Schutzmacht am Golf zu übernehmen23. Nach den Angriffen auf Katar herrscht Katerstimmung am Golf – doch von den USA abwenden kann sich deshalb niemand.
Stattdessen werden die GCC-Länder versuchen, ihre Sicherheitspartnerschaft mit den USA wo möglich hieb- und stichfester zu machen. Wenige Wochen nach den Luftangriffen auf Doha erwirkte Katars Lobbyismus in Washington einen präsidentiellen Erlass Donald Trumps, der einen Angriff auf das Emirat als Bedrohung für die Sicherheit der USA deklariert und den Vereinigten Staaten auch militärische Gegenmaßnahmen vorbehält.24 Zwar ist dies keine Artikel-5-Garantie, der Erlass formalisiert US-amerikanische Schutzzusagen an Katar jedoch weiter. Außerdem konnte das Emirat auch die Stationierung katarischer Kampfjets auf einem Militärstützpunkt in den Vereinigten Staaten aushandeln – ein bemerkenswerter Erfolg.25 Auch Saudi-Arabien, das über die Jahre immer wieder eine NATO-ähnliche Sicherheitsallianz mit den USA eingehen wollte, sicherte sich letztlich während eines Washington-Besuchs von Mohammed bin Salman im November den begehrten Status eines „major non-NATO ally“ der USA. Obwohl damit keine expliziten Sicherheitsgarantien einhergehen, verschafft der gleichzeitig verkündete Verkauf von amerikanischen F-35 Kampfjets an das Königreich Saudi-Arabien militärische Hochtechnologie, die im Nahen Osten bislang allein Israel vorbehalten war. Aus Mangel an Alternativen sucht der Golf also weiterhin sein Heil unter dem US-Schutzschirm.
Dennoch: Der Umgang der Golf-Staaten mit den Vereinigten Staaten unter Präsident Trump dient inzwischen weniger zum Vorbild, als man noch im Frühjahr 2025 glauben mochte. Bei aller Begeisterung über ihren – auf gewisse Weise beachtlichen – Einfluss auf Trump müssen die Herrscher am Golf anerkennen, dass auch ihr Gewicht in Washington begrenzt ist. An zentralen Wendepunkten des ersten Trump-Jahres waren selbst die Golf-Staaten nicht mehr als Zaungäste.
Daraus ergeben sich auch Lehren für Europa: Persönlicher Rapport mit Präsident Trump bedeutet nicht automatisch auch Einfluss auf US-Außen- und Sicherheitspolitik. Und gegenüber den Golf-Staaten, mit denen sich Europa eine erweiterte Nachbarschaft teilt und die als zentrale Gestaltungsakteure im Nahen Osten immer wichtiger auch für Deutschlands Außenpolitik werden, könnte die Zeit reif sein, ein Alternativangebot zu machen. Eine Partnerschaft mit Europa, das zwar langsam agiert, sich aber an seine Versprechen hält und institutionelle Verlässlichkeit bietet, mag kein Ersatz für die US-Partnerschaft sein, aber den Golf-Staaten heute vielleicht attraktiver erscheinen als angenommen.
Dafür muss sich Europas Umgang mit dem Golf aber deutlich ändern: Die GCC-Mitglieder wollen weder 35 Jahre über ein Freihandelsabkommen mit der EU verhandeln noch im bürokratischen Dickicht von Brüssel den zuständigen Ansprechpartner suchen. Deutschland und Europa könnten von dem rasanten Tempo der Wirtschaftsreformen am Golf besser profitieren, wenn sie ihren ökonomischen Austausch mit dem Golf stärker vertiefen sowie rascher Investitions- und Innovationspartnerschaften schmieden. Dazu müssten sie das Beste von Trumps Golf-Politik übernehmen: schnell voranschreiten und die Partnerschaft zur Chefsache machen. Das für 2026 geplante EU-GCC-Gipfeltreffen in Saudi-Arabien ist dafür eine gute Gelegenheit.
Philipp Dienstbier ist Leiter des Regionalprogramms Golf-Staaten der Konrad-Adenauer-Stiftung mit Sitz in Amman.
- Sanger, David E. 2021: Candidate Biden Called Saudi Arabia a ‚Pariah.‘ He Now Has to Deal With It., The New York Times, 26.02.2021, in: https://tinyurl.com/2mrfc2pd [02.10.2025]. ↩︎
- Jamal Khashoggi war ein saudi-arabischer Journalist und Regimekritiker, der am 2. Oktober 2018 im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul getötet wurde – ein Vorfall, der weltweit Empörung auslöste und Saudi-Arabien international stark unter Druck setzte. ↩︎
- Kirkpatrick, David D. / Kelly, Kate 2022: Before Giving Billions to Jared Kushner, Saudi Investment Fund Had Big Doubts, The New York Times, 10.04.2022, in: https://tinyurl.com/2f4m4bj2 [02.10.2025]; Lipton, Eric 2024: Kushner’s Fund Has Reaped Millions in Fees, but So Far Returned No Profits, The New York Times, 25.09.2024, in: https://tinyurl.com/ytcfm4n7 [02.10.2025]. ↩︎
- Bloomberg Businessweek 2024: The Donald Trump Interview Transcript, Interview, Bloomberg, 16.07.2024, in: https://tinyurl.com/bdzysx3h [02.10.2025]. ↩︎
- Al Arabiya Network 2024: Trump says Middle East peace possible if elected, plans to expand Abraham Accords, 21.10.2024, in: https://tinyurl.com/y77784uz [02.10.2025]. ↩︎
- Meyer, Josh 2025: ‚A fantastic guy:‘ Trump again welcomes Saudi Arabia’s leader. Is that a problem?, USA Today, 25.01.2025, https://tinyurl.com/mvj83wf2 [02.10.2025]. ↩︎
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- Dienstbier, Philipp 2025: Scheckbücher und Schmeicheleien. Was Europa von Trumps Auslandsreise an den Golf lernen kann, Länderberichte, Konrad-Adenauer-Stiftung, 19.05.2025, in: https://tinyurl.com/2s3ba6r8 [02.10.2025]. ↩︎
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- Abrams, Elliott 2025: A Paradigm Shift for the Middle East, Foreign Affairs, 07.02.2025, in: https://tinyurl.com/5yv6avpt [02.10.2025]. ↩︎
- Naar, Ismaeel / Rasgon, Adam 2024: Saudi Crown Prince Says No to Israel Ties Without Palestinian State, The New York Times, 19.09.2024, in: https://tinyurl.com/48mb46nb [02.10.2025]. ↩︎
- Al Saud, Faisal bin Farhan 2024: Saudi foreign minister: A two-state solution is more urgent than ever, Financial Times, 02.10.2024, in: https://tinyurl.com/y2n4uw5r [02.10.2025]. ↩︎
- Magid, Jacob 2025: Visiting Riyadh, Trump tells Saudi Arabia: You’ll join Abraham Accords in your own time, The Times of Israel, 13.05.2025, in: https://tinyurl.com/2t5wpvw9 [02.10.2025]. ↩︎
- Alhasan, Hasan T. / Hokayem, Emile 2025: The Middle East’s New Intermediaries, Foreign Affairs, 04.08.2025, in: https://tinyurl.com/yzvpnw8r [02.10.2025]. ↩︎
- Said, Summer / Peled, Anat / Ward, Alexander 2025: How a Missile Strike Unlocked a Deal for Peace in Gaza, The Wall Street Journal, 04.10.2025, in: https://tinyurl.com/4k4swcds [30.10.2025]. ↩︎
- Srivastava, Mehul / Jilani, Humza 2025: Petrodollars and the ‚Islamic bomb‘: how a Saudi-Pakistan pact was forged, Financial Times, 18.09.2025, in: https://tinyurl.com/yuw53js8 [02.10.2025]. ↩︎
- Kine, Phelim 2023: Beijing shrugs at U.S. call for help protecting Red Sea shipping, Politico, 21.12.2023, in: https://tinyurl.com/48sdy556 [02.10.2025]. ↩︎
- The White House 2025: Assuring the Security of the State of Qatar, 29.09.2025, in: https://tinyurl.com/yus6c2r2 [02.10.2025]. ↩︎
- Chávez, Steff 2025: Qatar to build fighter jet facility at US base in Idaho, Financial Times, 10.10.2025, in: https://tinyurl.com/2h6yemm7 [30.10.2025]. ↩︎