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Praktikum in Montevideo – Alexa Lenz

Meine Vorstellungen von Montevideo waren relativ dürftig, als ich mich im September des vergangenen Jahres auf ein Praktikum bei der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. beworben habe. Obwohl ich bereits 2014 neun Monate in Südamerika verbracht habe, wusste ich nicht wirklich, was mich in Uruguay erwarten würde. Das kleine, entspannte und für Lateinamerika eher untypisch ruhige Land hat mir allerdings von Woche zu Woche mehr gefallen, so sehr, dass mir die Rückkehr nach Deutschland richtig schwer fallen wird.

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Ich, Alexa, 23 Jahre und Studentin der Politikwissenschaft, habe von Februar bis Mitte Mai 2016, also 15 Wochen lang, als Praktikantin einen Eindruck von der Arbeit politischer Stiftungen im Ausland erhalten. Das Büro der KAS in Uruguay ist mit sieben Mitarbeitern recht familiär und das Team unglaublich sympathisch. Sich in das Team einzufinden, wurde einem sehr leicht gemacht.

Einmal angekommen, wurde ich sehr schnell eingearbeitet und konnte innerhalb kurzer Zeit einen Großteil der Aufgaben selbstständig übernehmen. Die typische Arbeitswoche gab es nicht, meine Aufgaben änderten sich ständig. So arbeiteten ich anfänglich zunächst an zwei Projekten – dem Lateinamerikanon, einem Pressespiegel der lateinamerikanischen Medienlandschaft, und dem ThinkLat, einer Übersicht zu den wichtigsten regionalen und überregionalen Think Tanks. Eine der Hauptaufgaben war die Pflege des öffentlichen Auftritts der Stiftung. Täglich mussten die beiden Webseiten, Facebook und Twitter aktualisiert werden, dabei gab es eine Menge Spielraum zur kreativen Gestaltung. Aber auch inhaltlich durfte ich an den aktuellen Themen der Stiftung mitarbeiten. Von Recherchen bis zum eigenständigen Verfassen eines Länderberichtes war alles dabei. Der vierte große Aufgabenbereich war die Unterstützung bei der Organisation und Durchführung von Events. In diesem Zusammenhang war nicht nur Flexibilität und Teamwork gefragt, sondern man musste durchaus auch Abstand von der Vorstellung des klassischen „9-to-5-Jobs“ nehmen.

Der normale Arbeitstag begann für mich um 8:30 und hörte gegen 17:30 auf, freitags auch gerne mal ein wenig früher. Einige Abende und Wochenenden habe ich in und um Montevideo auf Veranstaltungen verbracht. Trotz des Mehraufwands hatte ich dabei jede Menge Spaß. Die Uruguayer (und Lateinamerikaner generell) machen einem das besonders leicht und spätestens nach der ersten Runde Mate herrscht überall „buena onda“. Wieder zurück im Büro geht es dann nach jedem Event auf Hochtouren weiter – dann folgt die Nachbereitung. Unter anderem heißt das Veranstaltungsbeiträge auf Deutsch und Spanisch zu verfassen, man sollte also halbwegs gerne schreiben. Und nicht zuletzt ist nach dem Event auch vor dem Event.

Montevideo als Stadt erschien mir zunächst viel zu ruhig für eine lateinamerikanische Hauptstadt. Ich habe mich allerdings schnell daran gewöhnt, dass die Uhren hier anders ticken und Hektik ein Fremdwort ist. Einmal eingelebt, stellte sich Montevideo dann auch als lebenswerte Stadt mit netten Leuten heraus. Die lernt man am besten an der Rambla kennen. Die Strandpromenade ist der Treffpunkt schlechthin. Besonders gerne treffen sich die Uruguayer dort zum Sport, geselliger wird es eher bei einem Mate oder einem Bierchen. Die Lieblingsbeschäftigung der Uruguayos ist allerdings grillen, Fleisch von der Parrilla sollte man sich also auf keinen Fall entgehen lassen. Ein Manko hat Uruguay allerdings: Es ist ziemlich teuer. Es ist also empfehlenswert, sich zuvor über finanzielle Unterstützung zu informieren.

Alexa Lenz, Studentin der Politikwissenschaft, Universität Regensburg

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