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Kompetenzen im Umweltmanagement

KAS fördert das Know-how von Bürgermeistern

Verschmutzte Wasserquellen und unkontrollierte Mülldeponien gehen alle an: Fast 30 Bürgermeister aus allen Departements Uruguays trafen sich im Haus der Nationalen Partei, um über die ökologischen Herausforderungen zu diskutieren.

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Seit der ersten UN-Konferenz zu diesem Thema vor 40 Jahren ist viel Wasser unter die Brücke geflossen, sagte Gerardo Amarilla in seinem Vortrag. Seitdem sind die Erschöpfung der natürlichen Ressourcen, das Artensterben, die Wüstenbildung sowie der Klimawandel und die Wasserverschmutzung Themen, die niemanden mehr kalt lassen.

Bereits in der römischen "Lex julia municipalis" war festgelegt, dass die erste Instanz für den Bürger die Gemeindebehörde ist. Die Römer betrachteten sie als die Behörde, die die Regeln für den Schutz der Umwelt verwaltete. Damals ging es in erster Linie um die Abwasserentsorgung durch Kanalisation und Kläranlagen.

In der uruguayischen Verfassung heißt es in Artikel 47, dass die Umwelt von allgemeinem Interesse ist, erklärte der Jurist. So können Beschädigung, Zerstörung und Verschmutzung sanktioniert werden. Das Gesetz 17.283 ergänzt diesen Artikel, der besagt, dass "die Einwohner der Republik das Recht haben, in einer gesunden und ausgewogenen Umwelt geschützt zu werden". Von grundlegender Bedeutung ist auch, dass die Rechtsordnung die Verantwortung für den Umweltschutz auf die lokale Ebene überträgt. Schließlich geht es um den Übergang von der Bestrafung von Schäden zur Schaffung eines neuen, umweltverträglichen und nachhaltigen Entwicklungsmodells.

"Bürgermeister und Gemeinden sind der Arm des Staates in Sachen Umwelt. Es liegt an ihnen, ihr lokales Management in einer ökologisch nachhaltigen Weise zu gestalten", fügte Amarilla hinzu. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist im Gesetz 19.272 über politische Dezentralisierung und Bürgerbeteiligung vorgesehen. Dieses Gesetz überträgt den lokalen Behörden die rechtlichen Befugnisse, um wirksam gegen Verursacher von Umweltschäden vorzugehen. "Umweltprobleme müssen aus einer globalen Perspektive analysiert, aber aus einer lokalen Perspektive gelöst werden", schloss der Abgeordnete.

Die anwesenden Bürgermeister betonten die Bedeutung eines gemeinsamen Vorgehens bei gemeinsamen Themen wie dem Schutz eines angrenzenden Wassereinzugsgebiets. Manchmal ist es schwierig, Probleme an Ort und Stelle zu lösen, weil Diskussionen über Umweltfragen Emotionen auslösen.

Manfred Steffen von der Konrad-Adenauer-Stiftung konzentrierte sich in seinem Vortrag auf die Herausforderungen des Umweltmanagements. Das Management sollte sich auf den Schutz der Ressourcen für die Bedürfnisse künftiger Generationen konzentrieren, so Steffen. Mensch und Natur sind eng miteinander verbundene sozio-ökologische Systeme, deren Komponenten allein die Merkmale des Gesamtsystems nicht erklären können. Es handelt sich um ein komplexes und interaktives System, das abrupte und manchmal unumkehrbare Veränderungen erfahren kann.

Der Anstieg der Temperaturen und des Meeresspiegels kann im Alltag nicht spürbar sein. In den Städten hingegen sind die gesundheitlichen Folgen von Luftverschmutzung, schlechter Wasserqualität oder unkontrollierten Mülldeponien spürbar. Lebensräume für Pflanzen, Tiere und Menschen sind ein besonders wichtiger Schutzgegenstand. Ein Flussökosystem erbringt Ökosystemleistungen im Zusammenhang mit der Produktion, hat aber auch einen spirituellen und kulturellen Wert. Der Stern-Bericht von 2007 hat die Umweltschäden aufgezeigt und auf die katastrophalen Folgen für die Wirtschaft aufmerksam gemacht, wenn die natürlichen Systeme nicht geschützt werden", so Steffen.

In Uruguay gibt es eine Menge zu tun. Anhand von Fotos von schlecht verwalteten Mülldeponien, zerstörten Dünen und bedrohten Wasserquellen veranschaulichte Steffen die Herausforderungen. Ohne Kontrolle und öffentliches Bewusstsein können sowohl Einzelpersonen als auch Unternehmen wertvolle Reserven und Ökosysteme zerstören. Die Lösung muss von der Wissenschaft, dem rechtlichen Rahmen und den lokalen Behörden gemeinsam erarbeitet werden. Die Kontinuität der Maßnahmen auf lokaler Ebene über Wahlperioden hinaus ist der Schlüssel zur Umsetzung einer wirksamen Strategie. Die Entscheidungsträger müssen die Herausforderungen kennen, ihre Tragweite verstehen und schließlich gemeinsam Lösungen erarbeiten.

Als Nicht-Programmteilnehmer stellte der Geschäftsführer der Deutsch-Uruguayischen Handelskammer das Programm "Senior Experten Service" vor, in dessen Rahmen bereits 40 ehrenamtliche Einsätze deutscher Experten in Unternehmen und Kommunen in Uruguay stattgefunden haben.

Am Nachmittag fand ein offener Austausch mit Vertretern der Kommunen statt, bei dem Finanzierung, politische Kommunikation und lokale Strategien eingehend diskutiert wurden.

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