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Veranstaltungsberichte

Grundlagen für effektives Politikmanagement

Der erste Tag des Diplomkurses in Medellín stand im Zeichen effektiven Politikmanagements. Die Gäste wurden von Frau Dr. Kristin Wesemann, Leiterin des Auslandsbüros Uruguay der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. und Carlos Andrés Pérez, Direktor des Centro de Análisis y Entrenamiento Político, begrüßt. Anschließend stellten sich die 30 Teilnehmer des Diplomkurses vor.

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Juan Carlos Vélez Uribe zeigte in einer Raumanalyse Medellíns die Bedeutung der Regionalverwaltung für eine nachhaltige Entwicklung. Er betonte, dass jeder Politiker ein klares Konzept für die Zukunft seiner Region brauche, damit die Strukturen dem Bevölkerungswachstum gewachsen seien.

Die Entwicklung Medellíns zu einer geordneten Stadt hätte mit der Vision einer vernetzten Stadt begonnen, in der die öffentlichen Verkehrsmittel eine zentrale Rolle spielen. Der gut ausgebaute Nahverkehr habe eine hohe Bevölkerungsdichte ermöglicht und sei Grundlage gewesen für eine geordnete Stadt.

Dieser Vision zu folgen, bedeute den Menschen in den Mittelpunkt der Politik zu stellen. Es bedeute die Verkehrsanbindungen für die Bürger zu verbessern, öffentliche Räume sauber zu halten und für eine Politik einzustehen, die für eine hohe Lebensqualität stünde. Diese Erkenntnisse seien Grundlage für eine erfolgreiche Regionalverwaltung.

Medellín stünde heute vor neuen Herausforderungen, wie einer Neuordnung der Regionalverwaltung. Diese könne über den Stadtkern hinaus auch das Tal, in dem Medellín liege, betreffen, so Vélez Uribe weiter. Künftig werde die Stadt staerker mit dem Umland zu vernetzen sein. In diesem Fall könne das Projekt, eine Stadt, in der die Lebensqualität der Bürger im Zentrum der Stadtplanung stehe, weitreichend umgesetzt werden. Dies sei allerdings nur möglich, wenn sich Politiker heute schon über die Probleme kommender Generationen Gedanken machen würden.

Der zweite Vortrag des Tages befasste sich mit dem kontroversen Thema der Gestaltungsmöglichkeiten der Jugendlichen in der Politik Lateinamerikas. Die Lösungsvorschläge für eine höhere Beteiligung der Jugendlichen an der Politik seien vielfältig, erklärte Prof. Ignacio Zuasnabar, Direktor der Politikberatung Beratung Equipos Uruguay. Politikverdrossenheit und der allgemeine Verlust des Vertrauens in politische Institutionen wären zwei Ursachen hierfür.

In Lateinamerika seien Jugendliche sehr aufgeschlossen und empfänglich für das politische Geschehen. Dies sei begünstigt durch neue Technologien, die dazu beitragen, Politik schnell zugänglich und verfügbar zu machen. In diesem Zusammenhang verwies Christian Larsen von der argentinischen Partei PRO auf die die sozialen Netzwerke. Politische Fragen spielen dort eine herausragende Rolle. Insbesondere für die jüngere Generation, die laut ihm vor allem durch Spontanität und Flexibilität geprägt sei. Des Weiteren tragen soziale Netzwerke zur individuellen Meinungsäußerung bei und schaffen somit neue Kommunikationsmöglichkeiten.

Abschließende Worte fand Carlos Andrés Pérez. Er verwies auf die Möglichkeiten des Neuromarketings, welches als strategisches Instrument bei politischen Wahlen eingesetzt werden könne. Mit diesem Werkzeug sei es möglich, eine gewisse Emotionalität der Wähler zu einem politischen Kandidaten aufzubauen und dessen Identität in gewisser Weise abzurunden. Für das Neuromarketing seien die Medien sehr wichtig, da diese ein bestimmtes Bild über einen Politiker erzeugen. Somit trage nicht nur die politische Strategie zu dem Erfolg oder Misserfolg eines Kandidaten bei, sondern die Medien, welche durch ihre Berichtserstattung ein bestimmtes Profil eines Kandidaten erschaffen. Neuromarketing sei somit „der Stein der Weisen“. Der Schlüssel sei es, die Wechselwirkung von Emotionen der Wähler und Kandidaten zu erkennen und dementsprechend zu handeln.

Luigi Escalona, Venezuela

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