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Kolloquium :: „Die Zukunft des Wassers“

Am Mittwochabend veranstaltete das Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. in Montevideo ein Kolloquium zur „Zukunft des Wassers“. Am runden Tisch sprachen der Leiter der Nationalen Umweltbehörde, Alejandro Nario, die Senatorin Carol Aviaga vom Partido Nacional und der Leiter des SARAS Instituts und Professor an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der "Universidad de la República", Prof. Dr. Néstor Mazzeo.

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Die Versorgung mit sauberem Trinkwasser in Uruguay entwickelt sich zu einem ernst zu nehmenden Problem. Die Verunreinigung des Wassers sollte daher Thema der politischen Agenda sein. Trotzdem scheinen sich nachhaltige und langfristige Lösungsansätze in weiten Teilen der Welt nicht durchzusetzen. Ein Konsens über Lösungsstrategien in der Politik ist nicht in Sicht.

Um über zukünftige Herausforderungen in der Umweltpolitik zu diskutieren, wurde ein Kolloquium mit Vertretern aus Wissenschaft, Politik und öffentlicher Verwaltung veranstaltet.

Die Debatte hat der Leiter der Nationalen Umweltbehörde, Chem.-Ing. Alejandro Nario, eröffnet. Er berichtete über die Maßnahmen des Umweltministeriums zur Trinkwasserversorgung. Durch den Boom der Agrarindustrie, insbesondere durch den Anbau von Soja und den damit verbundenen Anstieg von oft giftigen Pflanzenschutzmitteln, kommt es vermehrt zu Verunreinigung des Wassers. Auch wenn die Nationale Umweltbehörde gut aufgestellt sei, so sei sie nicht in der Lage eine flächendeckende Überwachung zu realisieren.

Um gültige Regeln durchzusetzen, müssten allerdings auch die Bürger bewusster handeln. Nario machte zudem auf die gute Kooperation zwischen den staatlichen Behörden und den Bürgervereinigungen aufmerksam.

Die Senatorin Carol Aviaga vom Partido Nacional stammt gebürtig aus der Provinz Lavalleja. Dort entspringt der Fluss Santa Lucía, der die Hauptquelle für Trinkwasser in Uruguay ist. Die Politikerin machte auf die Auslagerung der Produktionskosten im Agrarsektor aufmerksam. Sie empfahl die landwirtschaftlichen Flächen mit Bedacht zu nutzen, damit die Ökosysteme im Gleichgewicht bleiben. Aviaga kritisierte, dass das Umweltsekretariat dem Präsidenten untergeordnet ist. Sie bezeichnet es als institutionellen Rückschritt, da dadurch das Parlament keine Kontrollfunktion hat, wie es eigentlich die Verfassung vorsieht. Zuletzt kritisierte sie die Auffassung von einer grenzlosen, stetig ertragreichen Entwicklung im Wirtschaftssektor.

Der dritte Redner, Prof. Dr. Néstor Mazzeo, Direktor des SARAS Instituts und Professor an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der „Universidad de la República“, sprach den noch nie dagewesenen Wechsel an, der sich gleichzeitig in der Produktion als auch in der Nutzung der Ökosysteme vollzieht.

Der steigende Bedarf an Ressourcen fordert die Ausbildung neuer institutioneller Strukturen und angepasster Handlungsweisen, die bisher nicht immer zeitgemäß sind. Statt neuer Handlungsanweisungen, die den aktuellen Umständen im Ökosystem Rechnung tragen, liefert die Wissenschaft nur fragmentierte Kenntnisse. Auch in der Infrastruktur fehlt es den Verantwortlichen an Wissen über die externen Effekte auf die Umwelt. Des Weiteren führen die komplexen Systeme zu Unsicherheiten bei der Entscheidungsfindung. Die Handhabung dieser Unsicherheiten sollte daher Teil der Handlungsanweisungen der enormen bevorstehenden Herausforderungen im Umgang mit den natürlichen Ressourcen sein.

Zuletzt betonte er die notwendige Weiterbildung von Journalisten. Es sei wichtig, dass diese auch über sozio-ambientale Probleme umfassend und richtig aufklären können. Vor allem angesichts jüngerer Vorfälle wurde die Desinformation in den Medien in Bezug auf den Umgang mit Wasser belegt.

Letztlich einigten sich die Teilnehmer dahingehend, dass der angebrachte Umgang mit den umweltpolitischen Herausforderungen nur interdisziplinär und solidarisch erarbeitet werden kann.

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