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Veranstaltungsberichte

Politikmanagement und öffentliche Verwaltung

Diplomado Konrad Adenauer

Zum zweiten Mal organisierte die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. in Zusammenarbeit mit dem Centro de análisis y entrenamiento político (Caep) den Diplomkurs Konrad Adenauer in Kolumbien. Der Kurs richtet sich an junge Politiker aus Lateinamerika.

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Der Diplomkurs Konrad Adenauer vermittelt jungen Politiker in Lateinamerika Wissen und Werte, um die Demokratien in ihren Ländern zu stärken. Das Thema des Workshops in Kolumbien lautete „Politikmanagement und öffentliche Verwaltung“. Neben dem Fachlichen ist jedoch auch die Vernetzung der Politiktalente untereinander ein zentrales Anliegen der Instanzen. Dies betonte Frau Dr. Kristin Wesenmann, Leiterin des Auslandsbüros in Montevideo, in ihren Begrüßungsworten.

Die 28 Teilnehmer waren sich einig, dass der Austausch von Erfahrungen essentiell ist, um erfolgreich Politik gestalten zu können. Die aktuelle Situation in Venezuela war schon bei der Vorstellung der Teilnehmer zentrales Thema. Daniel, aus dem sozialistisch regierten Land, berichtete über die Situation in Venezuela und die die Menschen vor Ort, die ums Überleben kämpfen. Ebenfalls berührt waren die Teilnehmer durch die Geschichte von Óscar. Der Kubaner dankte der Konrad-Adenauer-Stiftung für die Möglichkeit an dem Diplomkurs teilzunehmen und betonte, dass es in Kuba verboten sei, sich außerhalb der kommunistischen Partei politisch zu engagieren.

Carlos Mario Montoya, Planungsleiter von Antioquia, einem der 30 Departementen in Kolumbien, leitete den fachlichen Teil des ersten Tagungstages mit dem Apell ein, wirtschaftliche, soziale und politische Strategien für die nächsten Generationen zu entwickeln und nicht nur für die nächste Wahl.

Vor allem soziale Intelligenz, Innovationswille, Ethik und die Fähigkeit sich an neue Situation anzupassen sind wichtige Eigenschaften, um politisch erfolgreich zu sein, so Mauricio Tobón, Direktor des Entwicklungsinstituts von Antioquia.

Zum Abschluss des ersten Tagungstages berichtete Norman Correa, Abgeordneter aus Antioquia, über die historische Entwicklung der kolumbianischen Regierung. Vor allem hob Correa die Beziehung zwischen Staat und Gesellschaft hervor und berichtete von einigen Mechanismen aus der Praxis, beispielsweise zur Strafverfolgung.

Eindrücke von Facundo Feres, Argentinien

Nach dem vielversprechenden undintensiven erstem Tagungstag leitete der Bürgermeister von El Retiro den zweiten Tag ein. Camilo Botero berichtet über Infrastrukturprojekt und Umweltpolitik der 20.000 Einwohner Gemeinde. Es sei wichtig lokale Politik zu betreiben und dabei die Globalisierung nicht aus den Augen zu verlieren, so der Bürgermeister. Eine der großen Herausforderungen unserer Zeit ist, nachhaltige Entwicklung und Wachstum in einem globalen Kontext zu erreichen: „Globaler Ansatz mit lokalem Management“.

Erfolgreiches Projektmanagement kann in drei Schritte aufgeteilt werden: Dem entwerfen einer Strategie, dem Prozess und der Auswertung der Ergebnisse. Hier sei es vor allem wichtig, fachlich kompetente (Nachwuchs-) Politiker auszubilden, deren Ziel es is, die Lebensqualität der Einwohner zu verbessern. Außerdem sei die Schaffung demokratischer Räume des Austausches ein zentrales Element erfolgreicher Politik. Nur so kann die Einbeziehung und Beteiligung der Einwohner zu gewährleisten werden.

Wie definiert man den Menschen? Was ist Demokratie und Liberalismus? Auf die Fragen gab der Politologe Sebastián Álverez in seinem Vortrag Aufschluss. Der Mensch ist ein emotionales Wesen, deswegen ist auch die Politik von Emotionen bestimmt. Jedoch sei es wichtig, Emotionen richtig auszuleben und Empathie zu zeigen. Denn nur mit kultivierten Emotionen, sei eine Demokratie möglich. Als Beispiele nannte Álverez Gefühle wie Angst, Ekel, Scham oder Neid.

Juan Carlos Veláyquz, Präsident des Club de la Prensa, teilte Gedanken zum Thema „Das Verhältnis von Politikern und Medien“. Er stellte klar, dass vor allem die Form der Nachricht wichtig sei. Die Reputation eines Politikers ist wichtig, deswegen müssen Botschaften klar und verständlich formuliert sein. Ein guter Politiker unserer Zeit muss in der Lage sein klare, präzise und für die Öffentlichkeit verständliche Aussagen zu verfassen.

Guillermo Pacaio, Geschäftsführer der Empresa de Vivienda in Antioquia, teilte Erfahrungen aus seiner Zeit als Beamter im Departement Antioquia. Er betont, dass die Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit von Antioquia abhängt von den Menschen, ihren Talente und dem Zusammenhalt. Die Kombination dieser drei Elemente bildet den Grundstock für eine erfolgreiche Entwicklung des Departements. Die Aufforderung Pacios an die Teilnehmer war eindeutig: „Politiker müssen kreativ und innovativ sein. Die Veränderung findet mit Euch statt und somit gestaltet ihr die Veränderung in Lateinamerika.“

Zum Abschluss dieses Tages erläuterte Nicolás Albeiro, Kongressabgeordneter, die Beziehungen zwischen dem Staat und den Bürgern. Es ist notwendig, dass eine feste Beziehung, basierend auf effektiver Kommunikation, zwischen Bürgern und Staat besteht.

Eindrücke von Nicolás Hernández, Uruguay

Die deutschen Abgeordneten Sebastian Ehlers und Mario Voigt teilten mit den Teilnehmer Ideen und Praktiken der Parteien und Kampagnen in Deutschland. Die CDU charakterisiert sich durch zwei zentrale Eigenschaften - einerseits ist sie eine Bundespartei andererseits eine Volkspartei. Dies gilt als Ausgangspunkt, um neuen Herausforderungen gerecht zu werden. Dazu zählen vor allem das schwinde Politikinteresse der Bürger und der rechte Populismus, der in Deutschland - und vor allem in Europa - immer mehr Zuspruch findet.

Vor diesem Hintergrund bekräftigt die CDU ihr Engagement für Föderalismus und die Nähe zu den Menschen, durch die Umsetzung verschiedener Strategien: die Schaffung lokaler Netzwerke, digitale Präsenz, die Anpassung der Inhalte an das Interesse der Bürger, durch Beteiligungsplattformen und die Schaffung einer Willkommenskultur innerhalb der Partei.

Mario Voigt stellte zehn Schlüsselelemente vor, die bei politischen Kampagnen beachtet werden müssen. Dazu gehören unteranderem die richtige Kommunikation – die übermittelte Botschaft muss verstanden werden, Überzeugung und Mobilisation und bürgernahe Politik. Denn soziale Netzwerke ersetzten kein persönliches Gespräch, so der Abgeordnete.

Eine politische Kampagne ist wie eine Reise. Man braucht die richtige Ausrüstung, technische und politische Fähigkeiten und vor allem die richtigen Werkzeuge, um die Kandidaten und die Partei zu positionieren und die Botschaft richtig zu übermitteln.

Eindrücke von Erika Gallo, Argentina

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