Veranstaltungsberichte
Während Sonnenschein den Hauptsitz der ACEP (Asociación Civil Estudios Populares, Argentinien) flutete, eröffnete Agustina Carriquiry, Projektleiterin der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., den Diplomkurs, in dem sie die Arbeit des Regionalprogrammes „Parteienförderung und Demokratie in Lateinamerika“ vorstellte. „Das Programm ist eine wichtige Grundlage für die demokratische Ausbildung lateinamerikanischer Nachwuchspolitiker. Es gibt Ihnen die Möglichkeit ihre berufliche Praxis zu verbessern und zum Gemeinwohl beizutragen.“ erläuterte Sie vor den 15 ausgewählten Teilnehmern.
Zu Beginn des ersten Konferenztages unterstrich der politische Soziologe Sebastián Halperín in einem Workshop die Bedeutung von Fokusgruppen im Rahmen der politischen Kommunikation. „Diese qualitative Methode hilft den Bürgern, politische Wahrnehmungen zu verstehen und kann schon im Voraus zu wissensbasierten Wahlentscheidungen beitragen“, so Halperín. Auf Grund der verschiedenen Vorteile der Fokusgruppen seien diese für politische Parteien, Fraktionen und Kandidaten von wesentlicher Bedeutung. „Sie können im politischen Marketing äußerst hilfreich sein, da man durch diese eine bessere Einsicht in die Meinung der Wähler hat, und somit gezieltere Wahlstrategien entwickeln kann“, erläuterte der Soziologe.
Dennoch unterstrich er auch, dass man nicht vollends auf quantitative Methoden verzichten könne, da diese es Politikwissenschaftler ermögliche, die Meinungsunterschiede unter den Wählern zu identifizieren. Mit dieser Aussage vollendete er seinen Vortrag, und begann somit einen offenen Meinungsaustausch mit den Teilnehmern.
Abends beendete Olaf Jacob, Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. in Argentinien, den ersten Tag des Diplomkurses mit einer Diskussionsrunde in der er die lang- und kurzfristigen Herausforderungen Argentiniens erklärte, die wichtige Rolle von Nachwuchspolitikern unterstrich, und die Bedeutung von öffentlicher Politik erläuterte.
Daniela Aruj begann den zweiten Konferenztag, in dem sie ihre Erfahrungen als ontologischer Coach den Nachwuchspolitikern mitteilte. In ihrem reflektierenden Vortrag zeigte sie den Teilnehmern, dass ontologisches Coaching politischen Kandidaten helfen könne, besser und effektiver ihre individuellen Ziele zu erreichen. „Der erste Schritt ist immer der schwierigste, aber man muss klare Ziele haben und sich durchsetzen.“, so Aruj. Im Rahmen der Wahlkampagnen unterstrich sie, dass man sowohl an seine verbale wie auch an seine nonverbale Kommunikation denken sollte um Wähler zu gewinnen. Außerdem sollte man Sensibilität nicht unterschätzen: es sei wichtig, sich in die Position der Wähler zu versetzen und verständnisvoll zu agieren.
Daraufhin folgte ein interaktiver Workshop über theoretisches und praktisches Medientraining mit den Experten Victoria Seoane und Hernán Madera. Sie erläuterten wie wichtig es für politische Kandidaten sei, ihr Wählerpublikum zu kennen und sprachen außerdem von der Bedeutung direkter und klarer politischen Botschaften. „ Heutzutage braucht das Publikum weniger technische Details, also sollte die Umgangssprache einfach, klar und prägnant sein, so Soane. Zum Schluss des Tages erörterte Pablo Perez Paladino, Generaldirektor für Kommunikation im argentinischen Innenministerium, bürgernahe Politik in einer Diskussionsrunde mit den Teilnehmern. Auch er unterstrich, wie wichtig es denn sei, den Bürger als Hauptfokus politischer Botschaften zu sehen. „Man muss immer an die Bürger denken. Es ist unsere Pflicht als Politiker, transparent und verantwortungsvoll zu handeln“ so Perez Paladino.
Einen Abschluss fand die ereignisreiche, gemeinsame Zeit mit einem Gedankenaustausch und mehreren Diskussionsrunden. Es wurden effektive Kommunikationsstrategien, die Verwaltung sozialer Netzwerke und erfolgreiche Wahlkampagnen mit Kommunikationsspezialisten und Experten im Feld Management und Kampagnen diskutiert.