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Veranstaltungsberichte

Soziale Netzwerke im Wahlkampf

Martin Fuchs, Blogger beim „Hamburger Wahlbeobachter“, diskutierte mit jungen Politikern von #Somos LA KAS über die Nutzung von Social Media im Wahlkampf.

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Am Donnerstag, den 4. Oktober, bekamen die 16 Teilnehmer die Möglichkeit, mit einem der einflussreichsten Blogger Hamburgs zu diskutieren.

Die digitalen Medien sind in der Gegenwart ein immer öfter genutztes Kommunikationsmittel. Auch Politiker bedienen sich dieser neuen Instrumente. In Deutschland hat sich die Art und Weise, Wahlkampf zu betreiben, folglich stark verändert. „Früher gab es keine Wahlkampagnen in sozialen Netzwerken. Alles lief über direkten, persönlichen Kontakt. Heute gibt es beides“, betonte Martin Fuchs.

Der Großteil der Welt verbindet sich täglich mit dem Internet. Laut Fuchs sind 70% der Deutschen in sozialen Netzwerken registriert. Politiker sind auf Twitter, Facebook, Instagram und Co. aktiv. Jedoch müsse differenziert werden: „Jede Plattform erreicht ein unterschiedliches Publikum. Auf LinkedIn sind beruflich interessierte Nutzer aktiv, auf Instagram werden meist private Inhalte geteilt und auf Facebook gibt es allgemeineren, breiteren Content“.

Für Politiker sei die Nutzung der Netzwerke eine ungewisse Angelegenheit. Einerseits könnten private Inhalte aus dem Alltag von Vorteil sein und die Politiker nahbar erscheinen lassen. Andererseits sei der Spielraum für Interpretation sehr hoch und könne schnell zu Missverständnissen führen. Des Weiteren unterscheide sich die Internetaktivität der Politiker von Land zu Land.

Während in Deutschland ein beachtlich großer Tell der Bevölkerung Zugang zum Internet hat, gibt es in Lateinamerika viele Regionen mit nur eingeschränktem Zugang. Einer der Teilnehmer fragte diesbezüglich, wie die Menschen aus diesen Regionen erreicht werden könnten. Fuchs antwortete, dass der klassische Wahlkampf immer noch von hoher Wichtigkeit sei. Durch Hausbesuche, Fragerunden oder Events werden nach wie vor Stimmen gewonnen. „Das größte Vertrauen schenken die Wähler den Politikern, mit denen sie persönliche Erfahrungen haben“, merkte Fuchs an.

In den sozialen Medien gibt es zudem das neue Risiko der Verbreitung von Fake News. Falschinformationen können genauso schnell wie etwa ein witziges Video geteilt und an Freunde verschickt werden. In Wahlkämpfen tritt dieses Phänomen besonders oft auf. Auf die Frage, inwiefern Fake News neutralisiert werden könnten, gab Fuchs ein Beispiel. Eine deutsche politische Partei engagierte ungefähr 3000 Facebook-User die Fake News beantworteten und Vorwürfe von Internetusern richtig stellten. Mit Erfolg: Die Verbreitung der Falschinformation konnte durch das aktive Gegenwirken eingedämmt werden.

Der Blogger Fuchs unterstrich, dass die Nutzung digitaler Medien mittlerweile ganze Wahlkämpfe entscheiden könne. Besonders wichtig sei es, ein authentisches Bild zu bewahren und mit den Bürgern in Kontakt zu treten – auch online.

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