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Veranstaltungsberichte

ASEAN Security Connectivity: Eröffnunsgworkshop

von Dr. Frederick Kliem

"Defining Problem and Project"

„Aufgrund der konfliktbelasteten Vergangenheit der Region ist die Hauptaufgabe regionaler Integration nach wie vor Vertrauensbildung. Dies bedeutet nicht, dass sich Kooperation in vertrauensbildenden Prozessen erschöpfen muss sondern im Gegenteil, Vertrauensbildung im Rahmen konkreter kooperativer Maßnahmen stattfinden kann. Sowohl begrenzte Sicherheits- als auch gesellschaftliche Kooperation im Rahmen existierender Mechanismen bietet sich an, gegenseitiges Vertrauen und Transparenz zu erhöhen.“

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Der Eröffnungsworkshop des ASEAN Security Connectivity (ASC) Projekts brachte untern anderem den ehemaligen thailändischen Außenminister H.E. Kasit Piromya nach Singapur. Im Rahmen seiner Keynote, beklagte Herr Kasit den mangelhaften Fortschritt der ASEAN seit des thailändischen ASEAN Vorsitzes unter seiner Verantwortung. Gleichzeitig sei es jedoch bemerkenswert, wie stark institutionalisiert die ASEAN sei. Herr Kasit blickte optimistisch in die Zukunft, mahnte jedoch, die ASEAN müsse in vielen transnationalen Fragen deutlich mehr Verantwortung übernehmen.

Gemeinsam mit dem Partner Diplomatic Academy of Vietnam (DAV) brachte das Regionalprogramm Politikdialog Asien der Konrad-Adenauer-Stiftung (KASPDA) vom 6. bis 8. Dezember führende Experten aus der Region zusammen, um das auf 1,5 Jahre angelegte ASC Projekt zu beginnen. ASC hat sich das Ziel gesetzt, ein mit klaren Politikvorschlägen versehendes Konzept zur regionalen Sicherheitskooperation zu entwickeln. Über drei Workshops wird die ASC Expertengruppe das Projekt durchführen und die abschließenden Politikvorschläge in den ASEAN Vorsitz Thailands und Vietnams einspeisen.

Dr. Frederick Kliem des Regionalprogramms Politikdialog Asien stellte in seiner Eröffnungsrede die Idee des ASC Projektes dar. “Multilateralismus und regionale Kooperation ist die Antwort auf viele zeitgenössische transnationale Herausforderungen. ASEAN fehlt es auch nicht an kooperativen Mechanismen und Institutionen per se. Dennoch bleibt die Organisation oft still und multilaterale Möglichkeiten ungenutzt.“ Erfolg oder Misserfolg von Sicherheitskonnektivität in Südostasien hängt entscheidend davon ab, ob die Herausforderung in diesem Bereich mit den Interessen und Möglichkeiten der ASEAN verknüpft werden können. Dr. Do Thanh Hai der DAV unterstrich beispielsweise, dass ein großes Problem in mangelnder Resilienz liegt. Spezifische ASEAN Prozesse ermöglichen externe Einflussnahme, was eine Spaltung der ASEAN zur Folge haben kann.

Der erste Workshop in Singapur identifizierte die Problemlage, der ASC gegenübersteht und ermöglichte der ASC Gruppe einen guten Überblick über den Status quo. Gemeinsam wurde beispielsweise die Sicherheitslage in der Region aus verschiedenen nationalen Perspektiven erläutert und debattiert. Die großen einflussreichen ASEAN Mitglieder wurden ebenso angehört wie die kleineren, leiseren Stimmen, als der Workshop erfuhr, welche Erwartungen beispielsweise Indonesien, Kambodscha oder Brunei an die ASEAN im Bereich der Sicherheitskooperation haben. Da ASC dezidiert nicht die Absicht hat der institutionellen “Alphabet Suppe” weitere Instrumente hinzuzufügen sondern existierende zu stärken, zu verknüpfen und Synergien zu schaffen, wurden ferner die vorhandenen Kapazitäten der ASEAN aus praktischer sowie wissenschaftlicher Perspektive analysiert.

KASPDA freut sich bereits darauf, während des zweiten Workshops auf diesen erfolgreichen Auftakt aufzubauen. Dieser wir im März 2018 von unserem Partner DAV in Hanoi, Vietnam ausgerichtet werden, um das ASC Konzept weiter zu entwickeln und die praktische Anwendung im Rahmen der Fallstudien zu beginnen. Das gesamte KASPDA Team und die DAV möchten sich an dieser Stelle bei unseren Gästen und Freunden bedanken. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr.

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