Asset-Herausgeber

Veranstaltungsberichte

Christdemokraten in Amerika(ODCA) analysieren das Potenzial der indigenen Institutionalisierung für die Christdemokratie

Organización Demócrata Cristiana de América

Institutionen Indigener Völker: Zukunftspotenzial für die Christdemokratie?

Asset-Herausgeber

Das Treffen der Organisation der Christdemokraten in Amerika (ODCA) und der Jungen Organisation der Christdemokarten in Amerika (JODCA) fand in Panama City statt. Aus den Beiträgen von Experten in indigenen Rechten und indigenen Institutionen entwickelte sich ein Raum für breiten Dialog und eine gemeinsame Erabeitung, um die Relevanz der indigenen Institutionlaisierung für die Christdemokratie zu analysieren.

Um das Fundament für die Debatte zu legen, waren mehrere Experten und Autoritäten anwesend. Irene Gallego, Vizeministerin für indigene Angelegenheit in Panama, eröffnete den Workshop mit einer detillierten Erklärung über die Prozesse indigener Institutionalisierung, die von der panamesischen Regierung angestoßen wurden. Sie ging dabei konkret auf die „comarcas“, indigene Landkreise, und ihre organisatorische Leitung durch den Kogress ein. In Panama sind die tiefligenden Bodenschichten Staatsbesitz, die Konzessionen werden jedoch vom Landkreis erteilt. Sie bezog sich auch auf die konkordanten Nutzen der UNO-Deklaration und das Konzept des kollektiven Landbesitz. Sie beschrieb die staatlichen Instanzen und die Gesetze, die indigenes Recht betreffen: nationale Direktion für indigene Politik, Vizeministerium für indigene Angelegenheiten, Wahlgericht, Gesetz 88 und Gesetz 11 des Schutzes der Bodenschätze der Comarca Ngäbe Buglé.

Gabriel Muyuy aus Kolumbien bezog sich auf die Fortschritte, in bei der Anerkennung der indigenen und Völker mit afrikanischer Abstammung en Lateinamerika gemacht wurden, besonders im Bereich Kindheit, Jugend und gender. Diese Fortschritte sind nicht nur Ergebnis von Parteibestrebungen, sondern wurden von diesen Völkern erstritten. Außerdem erwähnte er die Anerkennung Kolumbiens als sozialen Rechtstaat. Für Muyuy liegt der Unterschied zwischen einem plurinationalen Staat und einem sozialen Rechtsstaat darin, das letzter umfassender und inklusiver ist, da die Merkmale „sozial“ und „Rechtsstaat“ bereits eine multikulturelle und multiethnische Sichtweise beinhalten.

Einer der Punkte, die den Expertinnen und Experten besonders auffiel, ist die Tatsache, dass die Aufnahme der indigenen Instituionalisierung mit den Prinzipien der Christdemokratie übereinstimmt. Um dieses Möglichkeitenspektrum zu auszuweiten, präsentierte Diana Soria Galvarro, Projektassistentin des PPI, die gemeinsamen Werte der indigenen Völker und der Christdemokratie. Die Christdemokartie stützt sich auf die Sozialdoktrin der katholischen Kirche und über gemeinsame Werte hinaus gibt es einen gemeinsam Relations- und Leitrahmen mit den indigenen Völkern:

•Die Wahrnehmung der Person als Teil einer Gemeinschaft aus einer inklusiven und komplementären Perspektive, die die Würde des Anderen anerkennt

•Gemeinschaftliches Verhältnis, das ein gemeinschaftliches Zusammenleben ermöglicht

•Moralischer Imperativ im politischen und privaten Wirken

•Prinzip der Liebe, Nächstenliebe, Anerkennung des Nächsten, wodurch sich das Paradigma „Ich denke, also bin ich“ in „Ich liebe, also bin ich“ verändert. Dies ist Teil des christlichen Humanismus und basiert auf Brüderlichkeit und Koplementarität

•Anerkennung der Würde des anderen als einzigartig und unübertragbar

Es ist wichtig, die Werte des christliche Humanismus zu erinnern und bewahren. Diese basieren auf einer harmonischen und gleichberechtigten Beziehung zu den indigenen Völkern, einem Dialog auf Augenhöhe und Wachstum, durch welchen beiden Seiten in einem Lernprozess Nutzen ziehen können.

Nachdem dieser Input analysiert wurde, wurde in zwei Gruppen gearbeitet, die eine Rangliste der Werte und Aktionen erstellten, die in die Agenda der ODCA und der JODCA aufgenommen werden. Unter den Ergebnissen der Gruppenarbeit waren besonders erwähenswert:

•Zukünftig Indigene zu dieser Veranstaltung einzuladen

•Wege zu finden, mit Indigenen als Subjekten und nicht Objekten zusammenzuarbeiten, innerhalb einer Strategie, die das Regionalprogramm der KAS umfasst und unsere Arbeit auf andere Weltregionen mit hohem Anteil an indigener Bevölkerung auszuweiten (Nordamerika, Asien usw.)

•Experten im Bereich indigene Völker einladen, um fortlaufend Artikel für das europäische Publikum zu publizieren und so die europäische Agenda zu beinflussen

•Indigene Gemeinden vor Ort besuchen um aus erster Hand ihre Entwicklungsvorstellungen und Bedürfnisse kennenzulernen und diese in zielgerichtete politische Vorschläge zu verwandeln, die sich an der Lebenswirklich orientieren

Für 2016 ist ein Treffen angesetzt, in dem diese Vorschläge umgesetzt werden können.

Asset-Herausgeber

comment-portlet

Asset-Herausgeber