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Veranstaltungsberichte

Der aktuelle Stand indigener Autonomien in Lateinamerika: ein Erfahrungsaustausch

Seminario y conversatorio

Vom 10. bis zum 11. Oktober fand in Panama eine Veranstaltung und Diskussionsrunde zu indigenen Autonomien statt. Das PPI organisierte dieses Seminar zusammen mit dem Instituto Panameño de Desarrollo Humano y Municipal.

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Am 10. und 11. Oktober fand in Panama eine Veranstaltung des Regionalprogramms „Politische indigene Partizipation in Lateinamerika“ zu indigenen Autonomien und Dezentralisierung statt. Das Seminar und Expertengespräch wurde zusammen mit dem Partner IPADEHM – Panamesisches Institut für menschliche und kommunale Entwicklung – in der indigenen autonomen Region der Indigenen Ngäbe-Buglés organisiert. Die Veranstaltung begann mit einem Seminar, in dem Experten verschiedener Länder wie Bolivien, Ekuador, Guatemala, Mexiko und Panama mit Vorträgen beteiligt waren. Die Situation der indigenen Autonomien in Lateinamerika ist unterschiedlich: Panama erkannte als Vorreiter die erste autonome indigene Region, die der Gunas, bereits 1938 an. Danach folgten Länder wie Nicaragua (1987), Kolumbien (1991) und Venezuela (1999). Erst 2008 und 2009 wurden indigene autonome Regionen auch in Ekuador und Bolivien gesetzlich eingeführt. In Ländern wie Guatemala oder Mexiko wird diese Form der Dezentralisierung noch diskutiert, bisher aber noch nicht umgesetzt. Das Thema ist konfliktreich, denn Konfrontationen zwischen Staat und indigenen Bevölkerungen sind nicht selten. Der Staat befindet sich in einer zwiespältigen Situation: einerseits soll der Nationalstaat gestärkt und andererseits Autonomien ausgebaut werden. Zudem dreht sich die Diskussion um den Grad der Autonomien hinsichtlich Selbstverwaltung, Landverteilung, Umverteilung von Zuständigkeiten und Ressourcen sowie Teilnahme in den öffentlichen Institutionen; die indigene Bevölkerung drängt auf mehr Autonomie, während der Staat das Interesse der Gesamtbevölkerung zu wahren glaubt.

Um einen tieferen Einblick in die indigene Autonomie der Ngäbe-Buglés zu erhalten, wurde am 11. Oktober eine Diskussionsrunde mit ihren traditionellen Autoritäten in ihren Kongressräumen durchgeführt und später auch in der Hauptstadt ihrer Ahnen, Llano Tugri. Die geladenen Gäste wurden mit traditionellen Tänzen und Ritualen geehrt.

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