Asset-Herausgeber

Veranstaltungsberichte

Entwicklung: Visionen, Strategien und Erfolgsbeispiele

Workshop

Im Mai fand in Bolivien ein Workshop zum Thema Entwicklungs- und Fortschrittsvisionen statt. Die Veranstaltung bestand aus Motivationsbeiträgen und Arbeitsgruppen, die aus Indigenen und nicht Indigenen bestanden, und die verschiedene Visionen der Entwicklung und entsprechende Überschneidungen bearbeiteten.

Asset-Herausgeber

Am 8. und 9. Mai 2013 fand im Hotel Europa in La Paz der internationale Workshop „Entwicklung: Visionen, Strategien und Erfolgsbeispiele“ statt. In Zusammenarbeit mit der Stiftung Construir setzte die Konrad Adenauer Stiftung drei Programmschwerpunkte: Ein Workshop mit indigenen Gemeinden über Themen, die für die Veranstaltung Relevanz haben; Vorträge von Experten und eine anschließende Diskussion über Entwicklung und seine Auswirkungen. Unter den Teilnehmern waren unter anderem Vertreter indigener Organisationen, nationale und internationale Sachverständige sowie Regierungsvertreter.

Erster Schwerpunkt: Die indigene Sichtweise von Entwicklung

Am Vormittag vom 8. Mai begann der Workshop mit dem bereits genannten ersten Themenschwerpunkt: „Workshop mit indigenen Gemeinden“. Nach den Begrüßungsworten und der offiziellen Eröffnung des Workshops durch Susanne Käss, die als Vertreterin des regionalen Programms „Politische Partizipation Indígena“ der Konrad Adenauer Stiftung anwesend war, folgte die Vorstellung der Leitlinien, Ziele und Vorgehensweisen durch Marco Mendoza, dem Koordinator des Projekts „Stärkung der Justiz der indigenen Völker“ und der indigenen Rechte bei der Stiftung Construir.

Daraufhin stellten sich die Teilnehmer vor und es wurden Arbeitsgruppen gebildet, die am Ende des Vormittags im Plenum ihre Ergebnisse vorstellten. Dabei bearbeitete jede Gruppe einen anderen Aspekt: Entwicklungsvisionen, Konsultations- und Entwicklungsrecht, Territoriumsverwaltung und Best-Practice Beispiele. Diese Arbeit war Vorbereitung für den dritten Teil des Workshops, da hierdurch die indigene Sichtweise bereits herausgearbeitet werden konnte. Die verschiedenen Arbeitsgruppen arbeiteten Empfehlungen aus, die die aufgekommenen Vorschläge aus der Gruppendiskussion zusammenfassten.

Zweiter Schwerpunkt: Vorträge

Um eine Annäherung der verschiedenen Ideen und Visionen zu erreichen wurde der zweite Teil des Workshops in drei Blöcke unterteilt: Die staatliche Vision von Entwicklung, die zivilgesellschaftliche Vision von Entwicklung und die indigene Vision von Entwicklung. Jede dieser drei Standpunkte wurde von je zwei Sachverständigen vertreten, die erläuterten wie mit diesem Thema in den drei verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen umgegangen wird.

Der erste Block begann mit einer Präsentation von José Antonio Viera-Gallo, ehemaliger chilenischer Staatsminister, mit dem Titel „Ist eine plurale und einschließende Entwicklung möglich?“. Die Präsentation begann mit einer Einführung in die aktuellen Gegebenheiten der chilenischen sozio-ökonomischen Realität, wobei die Stärken und die Schwächen in der Wirtschaft und im gesellschaftlichen Bereich aufgezeigt wurden.

Darüber hinaus sprach Herr Viera-Gallo über die Themen mit Blick auf drei indigene Völker in Chile: Aymaras im Norden, Rapa Nui auf den Osterinseln und Mapuche in Gemeinden und Ballungsräumen, zu deren Gruppe laut dem letzten Zensus 1 800 000 Menschen gehören. Trotz ihrer drei unterschiedlichen Kulturen wurden sich alle, über Jahre hinweg, bewusst um ihre Rechte als indigene Völker. Dies führte jedoch zu einer größeren Unzufriedenheit aufgrund der unerfüllten Versprechen seitens des Staates. Die Verletzung des Indigenen Gesetzes, das eine Gebietsrückgabe vorsieht, ist eine der größten Enttäuschungen für die indigene Gemeinschaft. Hinsichtlich der indigenen Rechte ist die Verabschiedung des Abkommens 169 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) von besonderer Bedeutung. Das Abkommen wurde während der Präsidentschaftszeit von M. Bachelet jedoch erst nach elf Jahren Parlamentsdebatte angenommen.

Einerseits schnitt Herr Viera-Gallo das Thema der natürlichen Ressourcen an, insbesondere die Problematik der Wasserknappheit in bestimmten Gebieten des Landes. Im Norden des Landes provoziert dies einen Konflikt mit Bergbauprojekten, was dazu führte, dass circa 40% aller ausländischen Investitionen derzeit angehalten wurden. Dies stellt einen großen Verlust für die Industrie und das Land dar. Währenddessen existieren im Süden, trotz hoher Niederschläge, ebenfalls Probleme im Zusammenhang mit der Wasserknappheit, die sich auf die massive Bepflanzung von Eukalyptus und Kiefer zurückführen lassen, da diese Pflanzen das Wasser direkt aufsaugen und somit die indigenen und nicht-indigenen Gemeinden im Umkreis nicht genügend Wasser zu Verfügung haben, um ihre Felder kultivieren zu können.

Andererseits sind auch die Erzeugung und der Transport von Energievorkommen problematisch, da in den meisten Fällen indigene Gebiete betroffen sind und dadurch schwerwiegende Konflikte provoziert werden. Zum Beispiel sind Wasserkraftwerke, auch kleine Anlagen, ein heikles Thema, wenn diese indigene Gebiete betreffen. Im Allgemeinen werden sowohl staatliche als auch private Investitionen daher mehr als Bedrohung denn als Chance angesehen.

Zum Abschluss seiner Präsentation gab Herr Viera-Gallo einen Rückblick über den aktuellen Status der indigenen Völker in Chile und deren gesellschaftliche Integration im Land. Er sprach dabei vor allem über die Spannungen innerhalb der Gemeinschaft der Mapuches, zwischen den an Tradition hängenden Älteren und den Jugendlichen, die gerne in die Städte ziehen, um zu studieren und zu arbeiten. Trotz der Bemühungen der chilenischen Regierung ein ausgeglichenes Wachstum zu erreichen, stimmt dies nicht mit der indigenen Vision von Entwicklung überein, was zu verstärkter Unzufriedenheit mehrerer Gruppen beigetragen hat. Die Radikalsten unter diesen Gruppen wogen sogar schon die Möglichkeit ab, ihre Autonomie oder gar ihre Unabhängigkeit zu postulieren, um die Selbstverwaltung ihres Territoriums zu erreichen.

Nach dem Vortrag von Herrn Viera-Gallo folgte eine weitere Präsentation von Herrn Jorge Panay, ehemaliger stellvertretender Minister für Wirtschaft in Panama, mit dem Titel „Die staatliche Vision der Entwicklung aus der Sicht des panamaischen Staats“. Dieser Vortrag begann mit der Vorstellung der wirtschaftlichen Situation Panamas, in dieser die Globalisierung, der Panamakanal und die indigene Bevölkerung eine sehr wichtige Rolle spielen, um die Realität der Bürger Panamas zu verstehen. Herr Panay stellte wichtige Daten zur Verteilung des Vermögens in der Gesellschaft zu Verfügung, die aufzeigten, dass 80% des gesamtgesellschaftlichen Vermögens sich in den Händen von 2% der Bevölkerung befinden, was bedeutet, dass Panama ein Land mit hoher Ungleichheit ist. Gleichzeitig konnte man aus diesen Daten herauslesen, dass 17% der ärmsten Bevölkerungsschicht (zu der auch alle indigenen Gruppen gehören) gerade einmal 0,5% des von Panama erwirtschafteten Volksvermögens erhalten.

Nach dem langwierigen Prozess der Zurückgewinnung des Panamakanals nach 1968, wurde ein neues Konzept eingesetzt, um den sozialen Frieden zu garantieren. Bei dieser Umgestaltung haben alle Sektoren, vor allem der wirtschaftliche Sektor, Positionen aufgegeben, um die Mittelschicht von einer Union zu überzeugen und um so den Nordamerikanern bei der Wiedererlangung des Panamakanals die Stirn bieten zu können. In dieser Zeit erhofften sie sich viele Forderungen durchsetzen zu können. Schließlich unterzeichneten Panama und die Vereinigten Staaten am 31. Dezember 1999 den Vertrag um die Rückgabe des Panamakanals, was gleichzeitig die Aufhebung der amerikanischen Verwaltung über das Land bedeutete. Seit dem 31. Dezember 1999 gilt Panama als souveränes Land.

Panay führte aus, dass sich die öffentliche Politik seit 1997 verstärkt auf die Globalisierung stützt. Im selben Jahr wurde die Absichtserklärung mit der Interamerikanischen Entwicklungsbank (IEB) unterzeichnet. Man kann generell sagen, dass Panama Fortschritte macht und sich sehr schnell in Richtung Nation der ersten Welt entwickelt. Diese Entwicklung darf man nicht allein dem wirtschaftlichen Wachstum und den Hochhäusern zuschreiben, sondern auch der Errichtung eines Rechtsstaats, gefestigten Institutionen, Chancengleichheit und Wohlstand für die Bürger.

Panama hat eine Bevölkerungsdichte von 3,5 Millionen Einwohnern. Das Land zeichnet sich vor allem dadurch aus den Pazifischen Ozean mit dem Atlantischen Ozean durch den Panamakanal zu verbinden. Auf Basis dieser Eigenschaft hat sich auch die nationale Wirtschaft entwickelt. Aufgrund des Strebens der Unternehmer, die wirtschaftlichen Grenzen auszuweiten, hat sich großer Widerstand formiert, der vor allem von indigenen Gruppen angeführt wird.

Laut des Referenten führte die Unabhängigkeit Panamas auch zum ersten Mal zur offiziellen Anerkennung der Einheit der indigenen Territorien. Heutzutage werden diese Räume Comarcas genannt und werden von den traditionellen Stammesführern verwaltet, die von den eigenen indigenen Gruppen gewählt werden. Heute geht man davon aus, dass 12% der Fläche Panamas Eigentum der Indigenen ist, was im Verfassungsrecht auch verankert ist. Die erste Comarca die gegründet wurde ist Guna Yala, welche ein eigenes Modell der Kontrolle und der Autonomie über sein Gebiet konzipiert hat. Dieses Modell galt als Vorbild für andere indigene Gruppen des Landes, was dazu führte, dass heute fünf dieser Comarcas existieren: Guna Yala, Ngäbe-Buglé, Emberá, Madugandí und Wargandí. All diese Gebiete arbeiten unter der Leitung ihrer traditionellen Stammesführer, welche wiederum die Interessen ihrer Einwohner vor der Regierung und jeglichem Unternehmen vertreten sofern diese Absichten deutlich machen, dass sie diese selbstverwalteten Gebiete betreffen könnten. Die Comarcas sind vor der Verfassung und den Gesetzen anerkannte Territorien und gelten als kollektives Eigentum der jeweiligen indigenen Bevölkerung, die diese Gebiete bewohnt.

Herr Panay informierte die Teilnehmer über die Situation der Indigenen in seinem Land und zählte in Bezug auf dieses Thema einige Vorfälle auf. Er führte weiterhin aus, dass die Indigenen sich gezwungen sahen in die Berge, an die Küsten und in den Süden zu ziehen, da sie in den Städten extremer Ausbeutung und Diskriminierung ausgesetzt waren. Paradoxerweise sind diese Landstriche die reichsten und produktivsten Gebiete - hinsichtlich der Tourismusbranche im Land - und liefern ein Äquivalent zu den Gewinnen, die durch den Panamakanal erzielt werden. Gleichfalls kommen aber immer wieder Konflikte mit Siedlern auf, die die Ländereien in den indigenen Territorien zerstören. Darüber hinaus befindet sich eine der für den Staat am wichtigsten und qualitativ hochwertigsten Kupfervorkommen in einem dieser von Indigenen selbstverwalteten Gebiete.

Mit dem Ziel diese Vorkommen auszubeuten, versuchte man die Rechte der Indigenen zu übergehen, indem man eine Gesetzesänderung zum Bergbaurecht im Parlament anstrengte. Dieses Vorhaben entfesselte jedoch Protestbewegungen, die dafür kämpften, dass dieses Gesetzt geändert werde und so das Recht auf Eigentum des Staates aufgehoben und der Bergbau in allen indigenen Territorien des Landes verboten werde. Auf diese Weise wurde der Bergbau in den besagten Gebieten verboten, außer die indigenen Einwohner dieser Gebiete entscheiden selbst, aus eigener Initiative und mit einem nachhaltigen Projekt, diese Vorkommen auszubeuten. Jedoch sei diese Art von Initiativen laut Herr Panay ein langer Prozess, da sie unter anderem viel Zeit benötigen, bevor es zu Verhandlungen über die Ausbeutung der Vorkommen zwischen multinationalen Unternehmen und den indigenen Gebieten kommt.

Der panamaische Experte verwies auf ein Beispiel des Bergabbaus mit anderen Charakteristiken, wie die oben beschriebenen, in der Landesmitte, bei dem die Aushebungen schon mit einer Summe von sechs Millionen US Dollar begonnen haben. Innerhalb dieses Territoriums lebt eine kleine indigene Gruppe. Das betreibende Unternehmen musste die vorgegebenen Normen, internationalen Gesetze und die strenge Vorgehensweise, inklusive der Bereitstellung von Transportmöglichkeiten, beachten. An der Überwachung dieses speziellen Falles nahmen auch UNO-Beobachter teil, damit in dieser Angelegenheit die Regierung es nicht wagt, in die Entscheidung der indigenen Gruppe dieses Gebietes einzugreifen. Dieser Fall zeigt deutlich, dass ein Bewusstsein über die Notwendigkeit besteht das Konsultationsrecht in jedem Fall anzuwenden, sofern die Vorhaben die Gebiete der indigenen Gruppen betreffen. Daran anschließend griff Herr Panay auch den Konflikt mit einem geplanten Wasserkraftwerk in Campo Blanco auf. Der Referent erklärte, dass 36 Bewilligungen ohne Vorbefragung erfolgt sind. Paradoxerweise profitierte das indigene Gebiet nicht einmal vom elektrischen Licht, so dass das Unternehmen dazu verpflichtete wurde zwischen 5 und 15% ihrer Produktion an den Entwicklungsfond der Comarca abzugeben.

Herr Panay zeigte auf, dass nachdem mehrere bildungsunterstützende Maßnahmen, wie das allgemeine Stipendium und eine staatliche Unterstützung für die indigenen Gebiete eingesetzt wurden, haben, unter anderem, alle indigenen Gruppen heute gut ausgebildetes Personal in den verschiedenen Bereichen: Intellektuelle, Rechtsanwälte, Ingenieure, etc. Diese neue Generation der Indigenen ist demnach auch befähigt sich einer Konfrontation auszusetzen und ihre Territorien mit wissenschaftlichen und schlagkräftigen Argumenten zu verteidigen.

In den indigenen Gebieten werden die traditionellen Stammesführer und die Gemeinden anerkannt. Jedoch gibt es ein Problem mit der Verteilung der Mittel. Panay zitierte das Beispiel der Comarca Ngäbe Buglé, die im Norden an der Grenze zu Costa Rica ansässig ist. Die Gemeinde verwaltet, im Vergleich zu den anderen indigenen Gemeinden, das größte Gebiet, das in zwölf Verwaltungseinheiten aufgeteilt ist. Diese Einheiten beanspruchen die wirtschaftlichen Ressourcen für sich und übertragen diese nicht an die traditionellen Behörden. Obwohl die Gemeindeversammlungen der Gebiete und die Kommunen einige Fonds zur Verfügung haben, wurde deren Struktur geschwächt.

Der Experte vertritt die Meinung, dass das Thema/ die Problematik der Indigenen nicht nur die Indigenen allein betrifft, sondern für die gesamte Gesellschaft von Interesse sein sollte. Dies wurde in den zahlreichen sozialen Unruhen unter Beweis gestellt, die über die Grenzen der indigenen Gebiete hinausreichten. Folglich müssen die Zivilgesellschaft, die Regierung und die multinationalen Unternehmen die verschiedenen Verfahren einhalten und berücksichtigen sofern sie Vorhaben durchführen, die indigene Gebiete betreffen.

Auf dieser Basis aufbauend sprach sich Herr Panay bezüglich der Zukunft der Indigenen in seinem Land folgendermaßen aus: Es sei nicht genug, allein die Autonomie über die Territorien zu besitzen, sondern die Indigenen müssen auch wissen, wie sie die Gebiete verwalten müssen und wie sie für das Gemeinwohl nachhaltig von den Ressourcen profitieren können. Das Wichtigste dabei ist, dass sich die Indigenen in Teilhaber des Fortschritts entwickeln, nicht in Angestellte des Fortschritts und ihre qualifizierten Arbeitskräfte beschäftigen. Diese könnten mit der Perspektive arbeiten, Verhandlungen mit Gesellschaften und Körperschaften einzuleiten, um das nötige Kapital zu erhalten, die sie für die Umsetzung ihrer Projekte benötigen. In Fällen wie dem Tourismus müssen sie die internationalen Standards erfüllen und gleichzeitig die Vorgaben für die Zertifikate und Genehmigungen der traditionellen Autoritäten im jeweiligen indigenen Gebiet einhalten.

Letztendlich sind nicht nur die Eingliederung in ein Wertesystem und die Kulturen für den Entwicklungsprozesses wichtig, die entscheidend für den Fortschritt von Ländern wie Panama sind, sondern primär ist es auch wichtig sich über die Bedürfnisse und Wünsche der eigenen indigenen Völker zu erkundigen und diese zu respektieren. All dies sollte unter den Losungen von Freiheit und Demokratie gegründet sein. Es handelt sich hierbei nicht um eine Gegenüberstellung, die Einen gegen die Anderen, sondern darum mit vereinten Kräften einem integrativen Land mit klaren Zielen entgegenzustreben. Um dies zu erreichen, muss das Land auf der Basis von Gerechtigkeit, Wissen und Ethik aufgebaut werden.

Im zweiten Block wurde über die Visionen der Zivilgesellschaft im Zusammenhang mit Entwicklung gesprochen, die in einer Präsentation von Alicia Williner, Expertin für lateinamerikanische Geschichte, erläutert wurden. Frau Williner ist Sachverständige im Bereich ländliche Entwicklung am lateinamerikanischen und karibischen Institut für Wirtschaftsplanung und Gesellschaft des Wirtschaftskomitees für Lateinamerika und die Karibik (CEPAL). Ihr Vortrag hatte den Titel: „ Struktureller Wandel und Planung für eine inkludierende Entwicklung in Lateinamerika und der Karibik“. Die CEPAL, die zu den Vereinten Nationen gehört, arbeitet seit vier Jahren an einer Entwicklungsperspektive. Daraufhin gab Frau Williner einen kurzen Überblick über den Inhalt ihres Vortrags, den sie in fünf Hauptpunkte gegliedert hatte und die Gleichheit das zentrale Thema war.

Zunächst erläuterte sie die Vision einer integrativen Entwicklung, indem sie über die Konjunktur und den langwierigen Prozess der Herausforderung der Gleichheit in Lateinamerika und in der Karibik sprach. In diesem Zusammenhang nannte sie auch die Anforderungen um Gleichheit effektiv herzustellen. Sie präzisierte ihre Aussage, indem sie die Kontinuitäten und die Brüche in den aktuellen Systemen der Länder der Region beschrieb. In diesem Sinne zeigte sich, dass eine strukturelle Veränderung unausweichlich ist, um das angestrebte Ziel der Gleichheit zu erreichen. Dieser erste Punkt offenbarte im Grunde, dass das Ziel aller Anstrengung die Gleichheit ist, während der Weg dies zu erreichen, der strukturelle Wandel ist und das Mittel um diesen Weg zu beschreiten, die Politik ist.

Der zweite Punkt handelte von dem Hauptinstrument des strukturellen Wandels, der Investition, die als Brücke zwischen kurzfristigen und langfristigen Planungen fungiert. Die Referentin nahm als Vergleichsparameter für Investitionen die asiatischen Ländern. Die Expertin schnitt auch das Thema der Engpässe in der Infrastruktur an, die das Wachstum, die Wettbewerbsfähigkeit und die Gerechtigkeit hemmen. Im Kontext dessen sprach sie auch über die Ursachen der ungenügenden Investitionen in der Region, die nur kurzzeitig in moderaten Wachstumsphasen getätigt werden. Die Repräsentantin von CEPAL ist davon überzeugt, dass die Investitionen von heute die Struktur und das Wachstum von morgen gestalten.

Der dritte Vortragspunkt bezog sich auf die soziale Ungleichheit und die heterogene Struktur, die sich vor allem durch die Situation auf dem Arbeitsmarkt, die eine Schlüsselrolle in Bezug auf die Ungleichheit spielt, erklären lässt. Laut Frau Williner verschärfen die Wirtschaftskrisen die Auswirkungen auf die gesellschaftliche Entwicklung, während sich die Arbeit überwiegend auf Sektoren geringer Produktivität und niedrige Löhne stützt. Aufgrund dessen verstärken Bildungssegmentierungen Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt sowie die gesellschaftliche Diskriminierung. Nach Meinung von Frau Williner sind Leistung und Chance, die jedem Individuum zum Leben, das er führen möchte, zur Auswahl stehen, die Indikatoren, die den Grad der Gleichheit und dem gesellschaftlichen Wohlstand definieren.

Der vorletzte Punkt schnitt die politischen Maßnahmen an, die zum strukturellen Wandel und zur Gleichheit beitragen. Williner bestätigte, dass eine integrierende Vision von einschließendem Fortschritt staatliche Anstrengungen und eine koordinierte Politik erfordert. Bezüglich dessen wurde auch die Industriepolitik angesprochen, die notwendig ist, um einen wirkungsvollen strukturellen Wandel zu erreichen und wie man diese Politik langfristig ausführen kann. Dabei muss die Politik übergeordnete Ziele für die Entwicklung aufstellen und diese auch mit einem Fiskalpakt durchsetzen. Im gesellschaftlichen Bereich machte die Expertin deutlich, dass sowohl Umverteilungsmaßnahmen als auch Kapazitätsaufbau von äußerster Wichtigkeit seien, um in der Anfangsphase des strukturellen Wandels anfällige Sektoren zu schützen. Für die CEPAL ist die Institutionalisierung der Arbeit essentiell, damit struktureller Wandel und Gleichheit gleichermaßen gegeben sind. Kurzum muss eine Eingliederung der Politik erfolgen, sowie eine langfristige Vision gegeben sein. In diesem Sinne erachtete sie das Thema der Chancengleichheiten als bessere und größere Möglichkeit um eine regionale Integration zu erreichen, und erläuterte auch die Wichtigkeit des Staates und der Politik. Ihrer Meinung nach ist der Schlüssel zur erfolgreichen Entwicklung die Visionen und die Kulturen der eigenen Völker miteinzubeziehen. In der Vision die die CEPAL vorschlägt, sollten sich der strukturelle Wandel, die Gleichheit, der wirtschaftliche Aufschwung und die Verpflichtung zur Nachhaltigkeit in einer Vision gegenseitig ergänzen.

Als letzten Vortragspunkt stellte Frau Williner die folgende Frage in den Raum: Welche Rolle spielt die Strategieplanung des strukturellen Wandels für eine umfassende Entwicklung? Um auf diese Frage zu antworten, wurden die Planung und die öffentliche Verwaltung in Lateinamerika und in der Karibik in groben Zügen erläutert. Die Referentin sprach über den Prozess, die Lücken in der Planung für den weiteren Fortschritt zu schließen und über die wichtigsten Aspekte bei der Planung im 21. Jahrhundert in Lateinamerika und in der Karibik. Williner legte dar, was die Länder der Region unternehmen, um zu ihrer Fortschrittsplanung beizutragen. Dabei sollte ein besonderes Augenmerk auf das Thema Rechte gelegt werden. Um den Vortrag abzurunden sprach die Referentin über Lehren und Herausforderungen für die Planung eines umfassenden Fortschritts.

Im zweiten Teil dieses Themenblocks referierte Herr Marco Mendoza, Koordinator des Projekts „Stärkung der Justiz der indigenen Völker“ und der indigenen Rechte bei der Stiftung Construir über das Thema: „ Nachhaltige Entwicklung der indigenen Völker“. Zu Beginn stellte Herr Mendoza einige Fragen, die im Laufe seines Vortrags beantwortet wurden. Für den Bolivianer hängt das Modell der Entwicklung, das ausgearbeitet wird, von der Vision über das jeweilige Land ab. In diesem Sinne müssen die öffentlichen Maßnahmen im Sinne einer pluralen, förderlichen Vision von Entwicklung sein, zu Gunsten der Umwelt und Multikulturalität. Die verschiedenen Visionen von Entwicklung zu analysieren sind für den Referenten von großer Bedeutsamkeit, was darin wurzelt, dass die Anstrengungen kanalisiert werden, um Gesetze hervorzubringen, die die verwundbarsten Sektoren schützen und Projekte zugunsten der Entwicklung ausgeführt werden, durch die die gesamte Gesellschaft profitiert. Laut Mendoza handelt es sich im Fall Bolivien nicht um Inklusion, sondern um Partizipation der indigenen Völker und Bauern. Demnach, muss die Lesung des Abkommens 169 der ILO, das von Bolivien unterzeichnet wurde, den Prämissen der Rechte über freie Entschlussfassung und Selbstverwaltung, entsprechen.

Herr Mendoza zeigte auf, dass der Entwurf der Politik, Pläne, Programme und Vorschläge direkt zum Transformationsprozess des Staates vom kolonialen und republikanischen hin zum plurinationalen, gemeinschaftlichen Staat beitragen müssen. Dabei handelt es sich, laut Referenten, nicht nur um eine Forderung der gebürtigen Nationen und indigenen Organisationen und Bauern, sondern auch um ein konstitutionelles Erfordernis an den bolivianischen Staat. Dieser Transformationsprozess muss die Gesamtheit der existierenden Institutionen, die öffentliche Verwaltung und die Pluralität der indigenen Welt umfassen. In diesem Zusammenhang muss es sowohl einen Prozess der Wiederanpassung geben als auch eine tatsächliche Ausübung der administrativen Gewalt des bolivianischen Staates stattfinden. Jedoch setzt dies einen glaubwürdigen Dialog voraus, in den die Werte und die verschiedenen Organisationssysteme der ansässigen indigenen Völker eingegliedert werden. Dadurch wird es möglich, dass die Lebenspläne und Bewirtschaftungsplanung im Moment der Entwicklung von kommunalen, departementalen und nationalen Projekten berücksichtigt werden. Nach Meinung des Referenten ist es unumgänglich verschiedene Denkweisen einzubinden, da die repräsentative Partizipation nicht ausreichend ist und, unabhängig davon, wie viele Indigene in jedem Departement leben, jeder die Autorität hat, seine Rechte wahrzunehmen.

Die von Indigenen bewohnten Gebiete wurden traditionell für unbesetzt erklärt, weswegen unter „ausbeutender“ Logik Anordnungen für die Öffnung von Wegen erlassen wurden, mit der Ausrede das Land zu integrieren. Durch diese Aktionen wurde die indigene Gebietsverwaltung übergangen und die Rechte der Einwohner dieses Gebietes verletzt. Der Sprecher wies darauf hin, dass obwohl die Rechte der Indigenen in Gesetzen verankert sind, bedauerlicherweise keine wirkliche Bereitschaft existiert diese Gesetze einzuhalten. Die Tatsache, dass Rechte nur deklarativen Charakter haben aber in der Praxis nicht eingehalten werden, ist Grund tiefer Besorgnis der Akteure des Prozesses, die sich derzeit in einer Krise befinden.

Der Experte zeigte am Beispiel des Falles ITNIS (Indigenes Territorium und Nationalpark Isiboro Sécure) in Bolivien, wo die Ankündigung des Baus einer Querstraße große Kontroversen ausgelöst hat, die vorherrschenden Umstände auf. Die erste Befragung, die nach dem Muster eines Referendums aufgebaut war, zwang die Indigenen im Modell der repräsentativen Demokratie mit relativer Mehrheit abzustimmen, obwohl ihr traditioneller Abstimmungsmodi die Einstimmigkeit ist. All dies führt dazu, dass in diesem Bereich die Gemeindestrukturen zerbrechen und die Familien sich miteinander konfrontiert sahen. Dies impliziert, dass es notwendig ist, dieses soziale Netz minimal wiederherzustellen, um die Schäden zu korrigieren.

Zum Abschluss seiner Präsentation wies Herr Mendoza auf die Wichtigkeit hin, Projekte der vorherigen Konsultation einzurichten, die allen Normen entsprechen, inklusive Durchführbarkeitsstudien, die die Umweltverträglichkeit untersuchen und dabei die indigenen Gemeinden miteinbeziehen und ihre Ansichten respektieren. In diesem Zusammenhang betonte er den Wert des Konsultationsprozesses, unter dem Begriff der Wohlfahrt realisiert, der Konsensbildung ermöglicht und die Rechte achtet. Auf diese Weise betonte der Referent auch die Notwendigkeit, die territoriale Verwaltungsstruktur der ansässigen Indigenen auf regionaler Ebene zu verstehen und miteinzubeziehen. Des Weiteren führte er aus, dass die Ausübung der Rechte kein Zugeständnis ist, sondern die Übereinstimmung des Staates mit den indigenen Völkern, die daraus bestehen sollte vielfältige Räume für Dialoge zu schaffen.

Am Donnerstag den 9. Mai, begann der Workshop mit dem dritten und letzten Block „ Die indigene Vision von Entwicklung“, der vom Präsidenten der Gemeinschaft für nachhaltiges touristisches Unternehmertum in Bolivien, Freddy Limaco, mit seinem Vortrag „Ökologische Herberge Chalalán Madidi“ eröffnet wurde. Der Redner, der selbst Anführer und Verfechter der indigenen Rechte ist, dankte anfänglich noch der Konrad Adenauer Stiftung für die Einladung und begrüßte die Teilnehmer bevor er mit der Vorstellung seines Themas begann und in den Kontext und die Lage seines Bereichs einführte.

Im Norden des Departements La Paz gelegen und 1616 von den Spaniern „entdeckt“ liegt die Gemeinde San José de Uchupiamona, die sich an neue Systeme des Überlebens angepasst hat. Anfänglich lebte dieses Volk von der Ernte von Produkten aus dem Wald und der Nutzung von Wildtierhäuten; später entstand auch ein Tauschhandel mit Hochlandgebieten. Laut der Schilderung von Limaco hat die Gemeinde seit den 50er Jahren das monetäre System eingeführt und bereits in den 80er Jahren den Handel mit Produkten wie Chancaca , Reis, Mais und Maniokmehl eingeführt.

Bereits im Jahr 1987 entschied sich die Gemeinschaft dafür, nicht isoliert zu leben, sondern kontaktierte Regierungsstellen, um technische Förderung und finanzielle Unterstützung für die beanspruchten Dienstleistungen einzufordern. Jedoch waren die öffentlichen Maßnahmen nicht auf die Entwicklung der indigenen Völker ausgerichtet, weshalb sich die Völker in den 90er Jahren zum großen Marsch der Indigenen zusammenschlossen und auf diese Weise 8% der Lizenzgebühr der Unternehmen aus der Holzwirtschaft erhielten. Limaco schilderte, wie kurze Zeit später auf prekäre Weise touristische Aktivitäten aufkamen, auf die die indigene Bevölkerung nur indirekten Einfluss hatte. Dank der Unterstützung von Externen, gelang es ihnen die Summe von 12.000 US Dollar zu akquirieren, um mit Hilfe eines Teams aus Bauingenieuren, Biologen und Tourismusexperten einen Entwurf eines Ökotourismus- Projekts in der Gemeinde zu entwerfen. Das ausgearbeitete Projekt wurde dann der IEB vorgestellt, die das Projekt mit Begeisterung akzeptierte, da sie erkannte, dass es sich hierbei um eine nachhaltige Form der Nutzung des Waldes und der natürlichen Ressourcen handelt. Allerdings stellte die Gemeinde fest, dass diese Entwicklungsinitiativen auch von mehr Bildung begleitet werden müssen, da diese bisher nur auf Grundschulniveau vorherrschte.

Das Pilotprojekt war erfolgreich und zeigte die Fähigkeiten dieses indigenen Volkes auf mit diesem Unternehmen umzugehen, denn heutzutage haben sie schon die Möglichkeit 30 Besucher zeitgleich aufzunehmen. Die „Ökolodge“ hatte auch den Anspruch mehr als dreißig Jugendliche in Englisch und einige mehr in Themen wie Verwaltung und Management zu schulen. Laut Limaco ist der Kampf für diese nachhaltige Entwicklung, aufgrund der Ansiedlung von Außenstehenden, keinesfalls einfach, da die Gemeinde gezwungen wurde mit eigenen Mitteln der Sanierung des Territoriums nachzugehen und die Zertifizierung ihres Gebietes zu erreichen.

Auf diese Weise legte Herr Limaco die strategische Entwicklungsarbeit des Gebiet s dar und erklärte, dass es notwendig sei zu verstehen, dass unterschiedliche Weltbilder existieren. Dies sei auch der Grund warum es wichtig ist, gemeinsam Projekte und Alternativen der Entwicklung zu erstellen. Obwohl laut Referent unterschiedliche Sprachen gesprochen werden, ist es notwendig die Kräfte für das gemeinsame Wohl zu vereinen und es anderen Kulturen gleichzutun. Er schloss seinen Vortrag mit dem Satz: „ Einigkeit macht Stark“ ab, den er auf einer bolivianischen Münze eingraviert sah.

Der Verwaltungsbeauftragte des allgemeinen Kongresses der Comarca Guna in Panama, Kinyapiler Johnson, sprach in seinem Beitrag über das Thema: „ Guna Yala: Eine autonome Gemeinde im Widerstand und im Kampf“, wobei er die „Trennung vom Vaterland“ im Jahre 1903 ansprach. Dies war das Jahr, in welchem sich das Reich Groß-Kolumbien politisch spaltete und Guna durch zwei künstlich gezogene Grenzen zwischen den Ländern (Panama und Kolumbien) aufgespaltet wurde.

Laut Kinyapiler war die Fertigstellung des Panamakanals das zweite wichtige Ereignis für die Revolution, da die ausländischen Arbeitskräfte flohen und nie in ihre Heimatländer zurückkehrten. In diesem Zusammenhang ließ sich diese Bevölkerungsgruppe an den karibischen Küsten, nahe den Grenzen zum Gebiet Guna, nieder. Die indigenen Guna baten den Staat um Schutz, als diese Migrantengruppe begann ihre Produktionserzeugnisse zu stehlen. Diese Situation wurde von Seiten des Staates ausgenutzt, um einen polizeilichen Überwachungsposten in diesem Gebiet zu errichten, der später die Indigenen unterdrückte. Der Sprecher zeigte auf, wie die Indigenen inmitten der Karnevalsfeste auf strategische Art zur Revolution aufriefen und somit die Anerkennung ihres Stammes und ihres Territoriums erzielten.

Für den Fachmann beschränken sich, in Hinblick auf die Comarcas, die Entwicklungsvisionen der Guna auf zwei Überlegungen; einerseits ist die Aussage, die ein Stammesführer der Guna hinsichtlich Fortschritt gegenüber der Regierung machte, von Bedeutung: „Euer Stil von Entwicklung lässt uns verarmen“. Andererseits existiert das Konzept von Entwicklung der Indigenen dieser Region, das nicht nur auf Brüderlichkeit unter Menschen aufbaut, sondern sich auch auf die Natur ausweitet. In diesem Sinne machte Kinyapiler deutlich, dass der Fortschrittsgedanke der Guna sich darauf beschränkt zu verstehen, wie wichtig es ist, dass das „Andere“ existiert und diese Existenz auch zu „fühlen“.

Der Panamaer zeigte auf, worin die Stärke der Selbstverwaltung der Gunas liegt, die sich auf das sogenannte Gemeindezentrum stützt, das der Kern des politischen und sozialen Lebens ist und das alle Veranstaltungen des Dialogs und der Entwicklungsplanung austrägt.

Später zeigte Herr Kinyapiler den Teilnehmern auf einigen Karten die verschiedenen Comarcas und erklärte, dass auch andere indigene Gebiete als Kollektiveigentümer durch den Staat anerkannt werden. Diese Regionen weisen einen hohen Armutsindex auf, sind jedoch paradoxerweise auch die Regionen mit der höchsten Biodiversität. Zugleich zeigte er auch auf, dass diese Territorien die Gebiete mit den meisten Bergbaulizenzen und Anträgen auf Genehmigungen für Ressourcenerforschung in Panama sind. Diese Fakten ließen folgende Frage aufkommen: Sind die Indigenen wirklich arm oder hat man sie arm gemacht? Doch trotz dieser ganzen Schwierigkeiten wird zum Beispiel der Tourismus, der gute Erträge bringt, in dieser Zone von den Gunas kontrolliert und verwaltet. Auf diese Weise konnten sie bereichernde Erfahrungen sammeln, die ihnen die Fähigkeit geben, mit transnationalen Unternehmen zu verhandeln.

Zum Schluss seines Vortrags sprach der Panamaer über die aktuellen Probleme und Herausforderungen der Indigenen. Einerseits sprach er dabei über die Militarisierung, die weiterhin Gegenstand der Auseinandersetzung zwischen der Regierung und den Bewohnern der Region bleibt, und über eine Reihe von Klagen über die Verwendung ihrer Ikonographie und Zeichnungen für kommerzielle Zwecke. Andererseits betonte er die Schwierigkeit der Anerkennung des geistigen Eigentums der indigenen Sprachen in Panama. Er erklärte, dass trotz einiger Versuche der Regierung, die nativen Sprachen zu vernichten, diese heute sogar in wieder erstarkter Form bestehen und sich zum Stolz der heutigen Indigenen entwickelt haben.

Im Rahmen dieses letzten Themenblocks referierte Edwin Miro, Vorsitzender der Stiftung für die Entwicklung eines Nationalen Systems für geschützte Gebiete, über „ die Erfahrung eines geteilten Managements der TCO Chimán Mosetene mit der SERNAP im Biosphärengebiet Pilón Lajas“. Er gab eine kurze Einleitung zu seinem Thema, indem er den Teilnehmern den geographischen, kulturellen und geschichtlichen Kontext über die Entstehung dieses wichtigen Sektors mit doppeltem Status - Indigenes Territorium und Schutzgebiet - erläuterte.

Nach 21 Jahren harter Arbeit und Gebietsverwaltung, haben die indigenen Völker dieser Region (Tsimanes, Mosetenes, Tacanas, Esse Ejas und Lecos) ein Team gebildet, das schon große Erfolge erzielt hat. Seit der Anerkennung ihres Territoriums und der Ablehnung von Bergbaulizenzen, Forstwirtschaft und Öl, haben diese Völker einen gemeinsamen Nenner gefunden, der ein Ziel verfolgt: nachhaltige Entwicklung. Sie haben strategische Managementpläne und Lebensentwürfe ausgearbeitet, die vom Stammesrat, der höchsten Instanz der Indigenen, angenommen wurden und daraufhin, laut Miro, Verbündete gesucht. Auf diese Weise haben sie Projekte des Gemeinde-Tourismus, wie zum Beispiel „Mapajo“, realisiert, um dadurch die Familieneinkommen abzusichern. Dennoch ist der Tourismus nicht das alleinige Projekt Einkommen zu generieren, auch die Produktion von ökologisch angebautem Kaffee und Honig, sowie unter anderem die Kommerzialisierung von Jatata, ist zu erwähnen.

Miro erklärte, dass diese Art von Gemeindeentwicklung nur dank der gemeinsamen Arbeit der Bewohner, sprich, den Familien in Zusammenarbeit mit den Technikern und Behörden möglich ist. Bedauerlicherweise bemerkte der Referent, sind die derzeitige Regierung sowie die internationalen Kooperationspartner nicht mehr bereit in diese Projekte zu investieren, das sich nachteilig auf das von den Gemeinden erhobene Entwicklungsmodell auswirkt.

Abschließend betonte der Experte, dass sich Bildungs-, Gesundheitswesen und der Schutzapparat zunehmend verbessern. Jedoch sind die Gemeinden aufgrund von Bedrohungen wie der Ausdehnung der landwirtschaftlichen Grenzen, der Niederlassung von Ölproduzenten und der Reaktivierung des Staudamms El Bala, weiterhin besorgt. Trotz dieser Konflikte sind das strategische Bündnis, die Zusammenarbeit und die gemeinsame Gebietsverwaltung die zentralen Pfeiler des Fortschritts in den Gemeinden von Pilón Lajas.

Dritter Schwerpunkt: Gruppenarbeit

Um besser von den erworbenen Kenntnissen profitieren zu können, wurden in Gruppenarbeit neue Vorschläge in Bezug auf die dargelegten Problematiken ausgearbeitet. Jede der vier Gruppen erhielt ein bestimmtes Thema: Visionen von Entwicklung, Konsultations- und Entwicklungsrecht, Gebietsverwaltung und Erfolgsbeispiele.

Die Arbeit in den Gruppen lieferte hervorragende Ergebnisse, die sich in der Präsentation jedes Themenschwerpunkts niederschlug, welche das Wichtigste zusammenfasste und Arbeitsvorschläge darbietete. Die erste Gruppe behandelte das Thema der Entwicklungsvisionen und arbeiteten intensiv an einem Vorschlag, wie die nationalen und indigenen Visionen von Entwicklung mit den Entwicklungsvisionen der öffentlichen Institutionen in einem nationalen Entwicklungsplan verbunden werden können. Darüber hinaus erarbeitete die Gruppe interessante Konzepte aus, wie die indigenen Völker ihre Programme und Projekte in die kommunalen, departementalen und nationalen Programme und Projekte integrieren können. Gleichzeitig stellte die Gruppe auch Alternativen vor, was die öffentlichen Einrichtungen tun können, um in ihre kommunalen, departementalen und nationalen Projekte und Programme die Forderungen der Indigenen einzubinden. Ebenfalls diskutiert wurde, auf welche Weise die Haushalte der indigenen territorialen Entitäten mit den kommunalen, departementalen und nationalen Haushalten verbunden werden können.

Unter den präsentierten Vorschlägen forderten sie sowohl die Anerkennung und die Stärkung der indigenen Territorien als auch die politische Partizipation mit direkter Repräsentation, wobei die Vertreter mit den eigenen Normen und Verfahren in den verschiedenen Instanzen des Staates gewählt werden sollten. Darüber hinaus forderten sie, dass in die nationalen Planungssysteme auch ein indigener Entwicklungsplan integriert wird, der auf die Bedürfnisse der indigenen Völker reagiert,. Dieser Plan muss, ausgehend von den verschiedenen Visionen der indigenen Völker, unter der Voraussetzung, dass die Staaten die Ressourcen dafür garantieren, ausgearbeitet und implementiert werden.

Ferner wurde darüber gesprochen, dass man grenzübergreifende Pläne für indigene Völker in verschiedenen Ländern ausarbeiten muss, die die aktive Partizipation in internationalen indigenen Instanzen einschließen, und dass diese in nationale Pläne eingegliedert werden sollen. Ebenso betonte die Gruppe die Wichtigkeit auf internationalen Foren (UNASUR, MERCOSUR, OEA, ALBA, etc.) Einfluss zu haben und die verschiedenen Entwicklungsvisionen in den Bildungsplan einzugliedern: formal, alternativ, akademische, technische, etc.

Ein anderer Vorschlag damit die indigenen Völker ihre Programme und Projekte in die kommunalen, departementalen und nationalen Projekte eingliedern können, war die Präsenz einer hierarchischen Instanz (z.B. ein Ministerium), die die Umsetzung der indigenen Rechte und der Entwicklungsvisionen in den öffentlichen Maßnahmen überwacht und die in Übereinstimmung mit den indigenen Völkern berufen wird. Um mehr als nur über die verschiedenen Visionen der Indigenen zu berichten, informieren und sozialisieren, wurde vorgeschlagen die öffentlichen Beamten über die diversen Entwicklungsvisionen, die in den verschiedenen Ländern existieren, mit Hilfe der indigenen Völker aufzuklären und die Lebensplanung oder die Planung der Gebietsverwaltung aller indigenen Völker zu fördern bzw. zu entwickeln.

Auf die Frage, was die öffentlichen Behörden tun müssen, um in ihre kommunalen, departementalen und nationalen Projekte und Programme die Forderungen der Indigenen zu integrieren wurden drei Hauptkriterien aufgestellt: 1) den Lebensentwürfen und Gebietsverwaltungsplänen der Indigenen Respekt und Anerkennung zollen; 2) Räume für die Beteiligung der indigenen Autonomien stärken und fördern und 3) eine unabhängige Beobachtungsinstanz schaffen, die die Einhaltung der öffentlichen Maßnahmen zu Gunsten der indigenen Völker überwacht und evaluiert.

Nach einer Vertiefung in das Thema der Verbindung der Haushalte der indigenen Entitäten mit den kommunalen, departementalen und nationalen Haushalte, wurde beschlossen, dass es eine gute Alternative wäre den Lebensplänen und der indigenen Territoriumsverwaltung Mittel zuzuweisen und darüber hinaus die indigenen Völker in die allgemeinen Haushaltsdebatten und in die allgemeine Haushaltsaufstellung einzubinden.

“Konsultations- und Entwicklungsrecht” war das Thema, das die zweite Arbeitsgruppe bearbeitete. Dieses Team arbeitete ebenfalls auf der Grundlage der genannten Probleme im Zusammenhang mit dem zentralen Thema. In diesem Kontext diskutierte die Gruppe darüber, welches die wichtigsten Herausforderungen sind, mit denen die Staaten bei einer effektiven Umsetzung des Rechts auf Entwicklung und des Konsultationsrechts der indigenen Völker konfrontiert sind. Letztendlich befinden sich unter diesen Herausforderungen die Achtung des Konsultationsrechts, da es keine Entwicklung ohne Konsultation gibt. Des Weiteren wurde festgestellt, dass eine aktive und wirksame Beteiligung von unten, von den indigenen Völkern, von größter Bedeutung in der Ausarbeitung des Konsultationsrechts ist, so wie ein Rahmen, der die ausgearbeiteten Rechte mit den eigenen Akteuren und nicht mit dem Kabinettsbeschluss gewährleistet und die Verfassung sowie das Völkerrecht respektiert. Die Gruppe betonte, dass man das Konsultationsrecht (das nur den indigenen Völkern zusteht) nicht mit der Volksbefragung verwechseln dürfe.

Des Weiteren sprach die Gruppe über die wichtigsten Herausforderungen der indigenen Völker ihr Recht auf Konsultation und Entwicklung einzufordern. In diesem Sinne war sich die Gruppe einig, dass es Notwendig sei, das Territorium und die Selbstverwaltung zu stärken sowie die Einheit ohne die politische Einmischung des Staates zu festigen. Darüber hinaus ist es erforderlich das Konsultationsrecht und das Partizipationsrecht einzufordern sowie das Gesetz zum Konsultationsrecht und die Ausarbeitung des besagten Rechts mitzugestalten. Dabei sei die Konsultation ein nicht verhandelbarer Grundsatz. Aufgrund dessen schlug die Gruppe die Ausgestaltung eines Entwicklungsplans, mit Unterstützung des Staates vor, der diese Forderungen erfüllt. In diesem Fall sollten die Indigenen ihre Entwicklung selbst verwalten. In diesem Zusammenhang forderten sie auch, dass der Staat die Ausbildung und Qualifikation seiner Bevölkerung garantieren muss, damit eine kompetente Führungsschicht (mit festen Prinzipien und Anstand) entstehen kann.

In Hinblick auf die Voraussetzungen, die die indigenen Völker und der Staat erfüllen müssen, um in einen Konsultationsprozess zu treten, sodass ein Raum des Dialogs und der Harmonie zwischen der staatlichen Entwicklungsvision (im nationalen Entwicklungsplan beinhaltet) und den indigenen Entwicklungsvisionen (in ihren Lebensentwürfen und territorialen Verwaltungsplänen verankert) entsteht, nannte die Gruppe ebenfalls Vorschläge. Zunächst ist es dabei wichtig bestimmte Kriterien zu respektieren, wie die Organisationsstruktur, die eigenen Verfahren und Normen, das Protokoll und die Prozesse, die Bräuche und Sitten, die Selbstbestimmung der Völker und die Autonomie. Und darüber hinaus ist es wichtig die indigenen Organisationen zu stärken und die Repräsentanten mit deren Mandaten zu respektieren, da jeder Beschluss in einer Versammlung gefasst werden muss. Die Arbeitsgruppe nannte zudem die Notwendigkeit gemeinsam mit dem Staat ein Konsultationsprotokoll und einen Zeitplan vorzuschlagen und auszuarbeiten, sowie ein angemessenes Verfahren zur Anwendung einzurichten.

Die dritte Arbeitsgruppe, die ihre Ergebnisse vorstellte, erarbeitete das Thema des Territoriumsrechts und der Gebietsverwaltung. Unter diesem Titel stellten sie sich zunächst einige Fragen, erstens: Was sind die größten Herausforderungen, mit denen sich die Staaten konfrontiert sehen, um das Recht auf Territorium und Gebietsverwaltung der indigenen Völker wirksam zu vertreten? Zweitens: Was sind die größten Herausforderungen der indigenen Völker, um ihr Recht auf Territorium und Gebietsver waltung erfolgreich durchzusetzen? Und drittens: Welche Mechanismen müssen die Indigenen entwickeln, um ihre Gebietsrechte gegenüber den Staaten und Dritten, die man in indigenen Gebieten findet beziehungsweise die danach streben in diese Gebiete zu gelangen, zu verteidigen? In diesem Sinne fragte die Gruppe auch, wie die Staaten die Rechte der Indigenen auf Territorium und Selbstverwaltung mit den Rechten Dritter, die sich in diesen Gebieten befinden oder danach streben in diese Gebiete zu gelangen, zu vereinbaren.

Die Vorschläge dieser Gruppe umfassen mehr als eine Empfehlung, wie zum Beispiel: die Weltanschauung und den Lebensentwurf der indigenen Völker berücksichtigen, öffentliche Maßnahmen definieren, die die Normen ausführen und die Divergenz, die zwischen Theorie und Praxis existiert, mindern. Hinsichtlich der Typologie des Staates, zeigte die Gruppe auf, dass dieser von einer Regierung verwaltet werden muss, die sich Normenkonform, in Verbindung mit der Verpflichtung der Rechtssicherheit der indigenen Völker, verhält. Gleichzeitig ermahnte die Gruppe, dass es keine parteipolitische oder fremde Einmischung in die Organisationsstrukturen der indigenen Völker geben darf, genauso muss die Verfassung respektiert werden und es dürfen keine verfassungswidrigen Gesetze festgelegt werden. Die Gruppe wies außerdem darauf hin, dass der Staat die Normen einhalten sowie die Vorbefragung respektieren muss. In diesem Zusammenhang dürfen die Regierungen ihre Macht nicht missbrauchen und müssen die Unabhängigkeit der Justiz respektieren.

Darüber hinaus sollten die indigenen Völker die ihnen zugesprochenen Gebiete gegenseitig respektieren und sie sollten eine direkte Repräsentation haben, damit sie einen größeren Einfluss auf die nationale Politik ausüben können. Ein anderer Vorschlag war, dass die indigenen Völker eine eigene Verteidigungsstrategie ihres Territoriums in Bezug auf den Staat und Dritte einrichten sollen, wobei man berücksichtigen sollte, dass diese Strategien zu einer gemeinsamen Verteidigung führen müssen. Die Gruppe empfahl einen Austausch an Erfahrungen und Informationen zwischen den indigenen Völkern einzuleiten, damit ein besseres Völkerverständnis erzielt werden kann. Auch die Kontrolle der Allgemeinheit der Indigenen über ihre Anführer ist wichtig, die ihrerseits die eigenen Normen und Verfahren, der Gruppe die sie vertreten, erfüllen müssen.

Die Gruppenvorstellungen schlossen mit der Gruppe, die Erfolgsbeispiele bearbeitete, ab. Die dabei angesprochenen Themen bauten auf die genannten Beispiele im Workshop auf. In diesem Zusammenhang, zeigte die Gruppe die wesentlichen Stärken der indigenen Völker auf, um ihre Entwicklungsziele in einem Rahmen von Respekt und kultureller Identität zu erreichen. Das Team nannte die Wichtigkeit der eigenen Weltanschauung bezüglich des Territoriums und hob die historischen Forderungen hervor. Außerdem wiesen sie auf die Wiederherstellung der angestammten Gebiete hin und erwähnten die Allianzen zwischen Indigenen auf internationaler Ebene, genauso wie die internationalen Verträge.

In Bezug auf die Maßnahmen, die die indigenen Völker ausarbeiten müssen, um ihre Visionen und ihr Recht auf Entwicklung in einen weiteren Rahmen der Entwicklung (kommunal, departemental oder national) einzugliedern, zählte die Gruppe einige Vorschläge auf. Der erste befasste sich mit der Ausarbeitung eines plurinationalen Entwicklungsplans für die indigenen Völker, der die Weltanschauung jener respektieren soll. Die Gruppe rief auch dazu auf, eine indigene Gebietsverwaltung zu entwickeln und zu stärken, sowie staatliche politische Maßnahmen als Entwicklungsinstrument zu implementieren, die diesen Prozess respektieren. Ferner muss eine plurinationale territoriale Verwaltung existieren, die alle Gemeinden koordinieren soll und eine gemeinsame Agenda aufstellt, die kontinuierlichen Verbesserungsvorschlägen unterzogen ist. Ein weiterer Vorschlag der Gruppe war die zukünftige Planung und die Stärkung der indigenen Verwaltungen für eine legitime Autonomieausübung und Selbstverwaltung, so wie die Wiederherstellung ihrer Gebiete.

Unter diesen Vorschlägen tauchte auch die Anerkennung und Sichtbarkeit der indigenen Frau und ihre Rolle bezüglich der Entwicklung und Umstrukturierung ihrer politischen Teilnahme auf, genauso wie in der Entwicklung von politischen Ausbildungsprogrammen auf departementaler, nationaler und internationaler Ebene. Auf diese Weise können Schulen für weibliche Führungskräfte eingesetzt werden, die die kommunale, departementale und nationale Politik beeinflussen sollen, die Entscheidungsgewalt inne haben sollen und die ursprüngliche indigene Vision sowie die Kenntnisse über ihre Territorien vermitteln.

Im Hinblick auf Handlungen, nannte die Gruppe auch einige Vorschläge, wie die Staaten die Vision und das Recht auf Entwicklung der indigenen Völker in einen größeren Rahmen (kommunal, departemental oder national) einbetten können. Laut der Gruppe muss es einen politischen Willen dazu geben und alle Staaten müssen die Verträge über die indigenen Rechte respektieren. Außerdem zeigte die Gruppe auf, dass die Gebiete und die Verwaltung der Indigenen anerkannt werden müssen, und natürlich die Verfassung von Seiten der Regierung respektiert werden muss. Unter ihren Vorschlägen befand sich auch die Forderung einen runden Tisch auf kommunaler, departementaler und nationaler Ebene mit indigenen und staatlichen Fachmännern einzurichten, um die Erwägungen der Bevölkerung zu beleuchten und zu klären.

Das letzte Thema, das von dieser Gruppe behandelt wurde, war die Vereinbarung der indigenen Entwicklungsvisionen und die des Staates in einen strategischen und operativen (Projekte und Vorschläge) Entwicklungsplan. Dabei nannte die Gruppe, dass die Zusammenarbeit zunächst von der Aufrichtigkeit abhängt, aber auch davon, dass zwei unterschiedliche Entwicklungsvisionen existieren, eine staatliche und eine indigene. Obwohl sich beide unmittelbar auf die Nutzung der Ressourcen beziehen, ist die indigene Auffassung über Mutter Erde anders als jene des Staates.

Abschluss

Nach der Plenumsrunde, bei der die letzten Fragen, Antworten, Beiträge und Vorschläge im Großen und Ganzen offenbart wurden, vertiefte man sich in die Themen von größtem Interesse und mit den meisten Kontroversen. Auch dankten die Teilnehmer den Stiftungen, die diesen Workshop organisiert haben und damit einen Raum des Dialogs geschaffen haben. In diesem Zusammenhang wurde angeregt, dass es mehr solcher Veranstaltungen geben soll, da diese nicht nur zu einem Austausch auf nationaler Ebene sondern auch auf internationaler Ebene beitragen.

Zum Abschluss dieser Veranstaltung sprachen nochmals Marco Mendoza und Susanne Käss, die Repräsentanten der Stiftungen, die diesen Workshop organisiert haben. Beide dankten der Unterstützung der Anwesenden und lobten die exzellenten Ergebnisse der Gruppenarbeit und ihre Schlussfolgerungen. Auch schätzten beide die interessanten Beiträge der Redner und die Anmerkungen, die im Verlauf der zwei Tage mit intensiver Arbeit im internationalen Workshop „Entwicklung: Visionen, Strategien und Erfolgsmethoden“ erzielt wurden.

Asset-Herausgeber

comment-portlet

Asset-Herausgeber