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Veranstaltungsberichte

Entwicklungspläne für territoriale Verwaltung am Beispiel der Comarca Ngäbe-Buglé

Workshop in Panama

Der Workshop "Entwicklungspläne für territoriale Verwaltung am Beispiel der Comarca Ngäbe-Buglé“ fand vom 30. bis zum 31. Juli in Sabanita, Panama statt. Er wurde vom Regionalprogramm „Indigene Politische Partizipation“ (Participación Política Indígena - PPI) der Konrad-Adenauer-Stiftung und dem Panamaischen Institut für menschliche und kommunale Entwicklung (Instituto Panameño de Desarrollo Humano y Municipal - IPADEHM), mit Hilfe der Moderatoren Marco Mendoza aus Bolivien und Josué Ospina aus Panama veranstaltet.

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Ziel des Workshops war, Erfahrungen, die mit Entwicklungsplänen indigener Völker in anderen Ländern, wie beispielsweise in Bolivien gemacht wurden, zugänglich zu machen. Mit Hilfe partizipativer Methoden sollte ein bereits bestehender Entwicklungsplan für die Comarca ((Anm. der Übersetzerin: Die Comarca ist von der Größe her mit dem deutschen Landkreis vergleichbar)Ngäbe-Buglé ausgearbeitet und ergänzt werden.

Es war ein praxisorientierter Workshop, bei dem Gesamt- und Einzelziele anhand von Rollenspielen, Gruppen- und Plenumsarbeit definiert wurden.

Hintergrund

„Entwicklung“ ist ein Thema, das heute, aufgrund unterschiedlicher Ansichten, die im letzten Jahrhundert entstanden und weitergedacht wurden, ins Polemische abgleitet. Unter einer liberalen Haltung entstand in den 1950er-Jahren die Entwicklungstheorie. Ihr zufolge kommt eine Entwicklung durch die Realisierung einer Reihe von Gesamtzielen, wie durch Produktivitätssteigerung, technologische Innovation und Anhäufung von Vermögen, zustande. Die grundlegende Idee hinter diesem Modell ist, dass die Steigerung der Produktion unabdingbar ist, um die Bedürfnisse der Bevölkerung zu erfüllen, mit anderen Worten, die Entwicklung hängt vom Wirtschaftswachstum ab.

Andere Entwicklungsideologien argumentieren, dass ein rein wirtschaftlicher Entwicklungsansatz einen hohen sozialen und ökologischen Preis zur Folge habe und fordern daher die transzendentale Kategorie der menschlichen Entwicklung zu berücksichtigen. Dies wird als Grundlage für eine fortschreitende Humanisierung des Entwicklungskonzepts begriffen, über die sich eine Anzahl von Indikatoren durchzieht. Humanistische Indikatoren sollten in den Mittelpunkt gerückt werden, um eine Verbesserung der Lebensqualität der Menschen zu erreichen.

Diese und weitere Positionen bilden sich als Folge eines neuen Rollenverständnisses des Staates, dessen Aufgabe weiterhin darin besteht, die Rechte des Einzelnen und den territorialen Zusammenhalt zu garantieren. Doch in dieser neuen Phase wird der Staat durch supranationale Institutionen und durch die Stärkung lokaler Identitäten, deren Empowerment dank internationaler Instrumente und der Globalisierung zustande kommt, beeinflusst. Beide bewirken eine Festigung von Identitäten, die dazu beiträgt in der Entwicklung neue Schwerpunkte auf lokale Kulturen und ihre Traditionen zu setzen.

Um diese Entwicklungsansätze zu implementieren ist es wichtig, genannte Visionen als Land-Management-Instrumente in die Entwicklungspläne zu übertragen, da sie nicht nur den Staaten, sondern auch den Behörden und Bewohnern eines Territoriums, Orientierungshilfen für ihre Praktiken anbieten. Entwicklungspläne sind besonders für indigene Völker wichtig, weil sie offizielle Instrumente darstellen, die den Staat dabei unterstützten können ihre indigene Weltanschauung (Cosmovisión) zu verstehen. Nur eine gute Verständigung zwischen allen Parteien kann dazu beitragen Konflikte zu vermeiden, da das Thema Entwicklung heutzutage viele Kontroversen aufgrund unterschiedlicher Auffassungen, die im letzten Jahrhundert aufkamen und sich entfalteten, verursacht.

Der Workshop

Der Workshop wurde mit Grußworten von Silvia Carrera, der Anführerin der Comarca Ngäbe-Buglé; Ramón Mendoza, Präsident des Koordinierungsrates der Comarca Ngäbe-Buglé; Apolonio Miller, im Auftrag der Generaldirektion Indigener Politiken des Regierungsministeriums; Claudia Heins, Koordinatorin des PPI und Narciso Machuca, Direktor des IPADEHM, offiziell eröffnet.

Anschließend gab ein Regierungsvertreter der Comarca Ngäbe-Buglé einen Überblick über den strategischen Entwicklungsplan der Comarca Ngäbe-Buglé (Plan Estratégico de Desarrollo de la Comarca Ngäbe-Buglé - PEDC). Dieser Plan wurde im Jahr 2013 in sieben Workshops ausgearbeitet und ist für die Jahre 2014 bis 2029 konzipiert. Die primäre Grundlage des PEDC sind die Potenziale der Comarca: die natürlichen Ressourcen, ihre kulturellen Ressourcen und Humanressourcen. Mit Hilfe des PEDC sollen Regierungsprogramme und ihre staatlichen Institutionen nach seinen strategischen Leitlinien ausgerichtet werden. Der PEDC dient der nationalen und internationalen Gemeinschaft als Referenz und Leitfaden für die wichtigsten Programme und Projekte, die in der Comarca Ngäbe-Buglé entwickelt werden. Der PEDC wird unter anderem durch ein hohes Armutsniveau, einer hohen Analphabetenquote, einer hohen Inzidenz von vermeidbaren Krankheiten und einer hohen Unterernährungsrate gerechtfertigt. Im Gesetz 10 von 1997 steht im Wirtschaftsbereich ausdrücklich (Artikel 42 bis 46), dass der Staat für die Förderung einer ganzheitlichen Entwicklung der Comarca Mittel zur Verfügung stellen und Möglichkeiten schaffen muss. In verschiedenen Workshops zur Ausarbeitung des PEDC wurden als wichtigste strategische Achsen die Regierbarkeit und Institutionalisierung, natürliche Ressourcen, die Umwelt und Produktion, die Schaffung von Einkommen und Arbeitsplätzen, Bildung, Kultur und menschliche Entwicklung sowie grundlegende Dienstleistungen und Infrastruktur identifiziert. Für jede strategische Achse wurden spezielle Ziele, Projekte und Programme definiert. Die Umsetzungsstrategie sieht Folgendes vor: eine Koordinierung und Verzahnung der Tätigkeiten unterschiedlicher Institutionen; eine Vernetzung und Schaffung von Synergien zwischen den Akteuren; eine Dezentralisierung auf regionaler und lokaler Ebene; eine Bürgerbeteiligung in der Regierungsführung und in ihrer Aufsicht; einen dynamischen Prozess und ein Umprogrammierungsverfahren sowie ein Instrument zur Abstimmung des Durchführungsprozesses. Gleichzeitig wurden unterschiedliche Instanzen zur Entscheidungsfindung, Koordinierung, Durchführung und zum Monitoring des PEDC geschaffen. Hinsichtlich der Entscheidungsfindung wäre der Generalkongress Ngäbe-Buglé die höchste Entscheidungsinstanz zur Realisierung des PEDC. Dieser wird mit den entsprechenden Einheiten die Implementierung des PEDC koordinieren, planen, kontrollieren und alle mit dem Plan verbundenen Aktivitäten ausführen. Auf der Koordinationsebene wäre der Comarca-Rat für eine nachhaltige Entwicklung (Consejo Comarcal de Desarrollo Sostenible - CCDS) zuständig, deren Vorsitzender der Präsident des Generalkongresses ist. Des Weiteren gehören dazu der Gouverneur der Comarca als Regierungsvertreter, die Abgeordneten, die Bürgermeister aus jedem Distrikt, die Präsidenten der regionalen Kongresse, die oder der Generalkazike und die regionalen Kaziken. Der Präsident des Generalkongresses führt den Vorsitz im Koordinierungsteam und der Gouverneur der Comarca fungiert als Sekretär. Auch würde eine Technische Operative Einheit (Unidad Técnica Operativa del Plan - UTO) gebildet werden, der ein technisches Team zugeteilt wird, das für die Koordinierung und die Überwachung der Durchführung von Programmen und Projekten verantwortlich ist, die Teil des strategischen Plans sind. Auf der Durchführungsebenen würden sich staatliche Institutionen, die in der Comarca etabliert sind, und Organisationen aus dem Privatsektor, der Municipios und der Zivilgesellschaft befinden. Die zu berücksichtigenden Akteure sind: institutionelle, private Akteure (Produzenten- und Kunsthandwerksorganisationen, NGOs), Akteure aus den administrativen Regierungen (lokale Regierungen) und traditionelle Autoritäten. Ihre wichtigsten Aufgaben würden sich auf die Planung der Durchführung, das Monitoring und die Evaluierung der Umsetzung, die Aufsicht der Durchführung und die Identifizierung und Eindämmung von politischen, sozialen und ökologischen Risiken konzentrieren. Die Finanzierungsquellen für die Umsetzung des PEDC stammen, in erster Instanz von der Zentralregierung Panamas, von den nationalen und internationalen Gebern und aus privaten nationalen und internationalen Quellen. Der PEDC wird sozio-ökonomische Vorteile bringen sowie die Einkommen und Lebensstandards der Einwohner der Comarca verbessern. Die Regierung ist bemüht die Armut zu bekämpfen, indem sie die Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten abbaut, von der die indigene Bevölkerung Panamas betroffen ist. Gleichzeitig wird die soziale, politische und wirtschaftliche Integration der Comarca Ngäbe-Buglé und seine indigene und nicht-indigene Bevölkerung in der Gesamtentwicklung des Landes gefördert. Die Schaffung des CCDS und die jährliche Mittelzuweisung sorgen für eine institutionelle, wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit des PEDC. Es wird vom PEDC erwartet, dass dieser Teil der öffentlichen Politiken wird, indem ein Gesetz erlassen wird, das seine Umsetzung gewährleistet.

Nach der Beschreibung des PEDC wurde im Workshop eine Gruppendynamik namens „Spinnennetz" angewandt, die es den Teilnehmern ermöglichte, die territoriale Verwaltung zu verstehen. Dabei wurde klar, dass alles, was auf ihrem Territorium geschieht, alle Bewohner anbelangt. Der unerlaubte Zugang stellt eine Invasion dar. Eine andere Dynamik zeigte, dass Einigkeit alle stärkt. Um unerwünschte Eindringlinge zu vermeiden, muss es einen Konsens in den indigenen Gemeinschaften geben.

Für die Erstellung von "sprechenden Karten", die den Teilnehmern die Konstruktion von Identität, Zugehörigkeit, Solidarität und Reziprozität näher bringen sollten, wurden fünf Gruppen gebildet. Der Moderator, Marco Mendoza, erklärte, dass die Sprache, die in den Familien und im Territorium gesprochen wird, zur Identitätsbildung dient. Aber für ein Gefühl der Zugehörigkeit ist die Sprache nicht ausreichend. Für die Zugehörigkeit ist eine Selbstidentifikation wichtig, aber auch eine Bestätigung durch die anderen. Von diesen drei Komponenten: Sprache, Selbstidentifikation und Gruppenidentifikation ist die zweite die wichtigste.

Später wurden den fünf Gruppen zwei Aufgaben erteilt. Die erste Aufgabe war es, die Umrisse des Landes Panama zu zeichnen und innerhalb Panamas das Gebiet der Comarca Ngäbe-Buglé zu verorten. Die zweite Aufgabe zielte darauf ab, den Umriss der Comarca Ngäbe-Buglé zu zeichnen und innerhalb dieser Karte die Regionen der Comarca zu markieren. Die erste Gruppe wurde beauftragt innerhalb der Regionen der Comarca die Heiligenstätten und die Orte für kulturelle und spirituelle Festivitäten zu identifizieren, um so die wichtigsten spirituellen und kulturellen Aktivitäten des ngäbe-buglé Volkes ausfindig zu machen. Die zweite Gruppe sollte die relevanten Orte der Comarca innerhalb der Karte finden, die für den Lebensunterhalt von Bedeutung sind (Jagd, Angeln, etc.). Diese Übung sollte die zentralen wirtschaftlichen Aktivitäten der Comarca identifizieren. Die dritte Gruppe hatte die Aufgabe, die Privatunternehmen im Bereich der Energieförderung (Bergbau, Öl- und Gaserzeugung) im Comarca Gebiet zu identifizieren, um die elementaren wirtschaftlichen Aktivitäten Dritter zu kennzeichnen. Die vierte Gruppe sollte die staatlichen Energieförderungsaktivitäten in der Comarca auf der Karte lokalisieren, um so die Aktivitäten des panamaischen Staates im Ngäbe und Buglé Gebiet zu kennzeichnen. Die letzte Gruppe wurde beauftragt die Dienstleistungen wie Transport, Elektrizität, medizinische Versorgung, Trinkwasser, Abwasser, Bildung, Gesundheit usw. zu identifizieren. Die Gruppen präsentierten jeweils ihre Arbeiten und der Moderator leitete eine Diskussion darüber, wie sich die Teilnehmer ihr Territorium und das Territorialmanagement vorstellen, ein.

Auf Grundlage dieser Diskussion wurden wesentliche Bestandteile eines „Plan de Vida“ (Anm. der Übersetzerin: Ins Deutsche übersetzt bedeutet plan de vida Lebensplan. Plan de Vida ist ein weitreichendes Konzept, das indigene Völker zur Planung einsetzen. Er kommt durch einen partizipativen Prozess der Selbstdiagnose und einer gemeinsamen Projektentwicklung zustande, die im Konsens entsteht. Mehr unter: http://www.territorioindigenaygobernanza.com/planesdevida.html), eines „Lebensplans“, für die Comarca Ngäbe-Buglé identifiziert. Diese sind: 1.) Identität und Vision der Entwicklung von Ngäbe-Buglé. 2.) Recht auf Entwicklung und das Mitspracherecht der Ngäbe-Buglé. 3.) Recht auf das Territorium und ein Territorial-Management der Ngäbe-Buglé. 4.) Beteiligung von Frauen und Jugendlichen in der Selbstverwaltung von Ngäbe-Buglé. 5.) Politische Partizipation und politische Vertretung von Ngäbe-Buglé in den lokalen Regierungsinstanzen, auf departamentaler und nationaler Ebene. 6.) Ausbau interner Beziehungen zwischen den Entscheidungsträgern von Ngäbe-Buglé und den Gemeinschaften. Und 7.) Annäherungsprozesse der Autoritäten von Ngäbe-Buglé mit den Vertretungsorganen der örtlichen, regionalen und nationalen Regierung. Die Teilnehmer wurden diesmal in sieben Gruppen eingeteilt, um die Situation dieser Punkte in Ngäbe-Buglé zu analysieren. Die Ergebnisse wurden anschließend präsentiert und diskutiert. Außerdem fragte der Dozent, wie sie sich den Plan de Vida der Comarca vorstellten und welche Übereinstimmungen sie zwischen dem PEDC und dem (auf den Karten) Visualisierten feststellen könnten.

Nachfolgend wurden mit Hilfe eines Rollenspiels die Hauptakteure ausfindig gemacht, die mit dem Territorium und dem Territorialmanagement in Verbindung stehen, ihre Interessen identifiziert und eine Annäherungsstrategie entwickelt. Ziel dieser Aktivitäten war es, eine Annäherungsstrategie der indigenen Selbstverwaltung mit einer Reihe von Akteuren, nach Feststellung ihrer Rollen, auszuarbeiten.

Zur Ergründung der Verzahnungsprozesse und zur Verhandlung über den Plan de Vida der Comarca Ngäbe-Buglé wurden wieder sieben Gruppen gebildet, die sich folgenden Themen widmen sollten:

1.) Ermittlung der Schnittstellen zwischen dem Plan de Vida mit den Entwicklungsplänen auf lokaler, departamentaler und nationaler Ebene.

2.) Identifikation von Aktionen und Aktivitäten des politischen und des sozialen Dialogs der Autoritäten der Comarca Ngäbe-Buglé mit den Gemeinschaften der Comarca im Rahmen des Prozesses zur Erstellung des Plan de Vida.

3.) Identifikation von Aktionen und Aktivitäten des politischen und des sozialen Dialogs der Autoritäten der Comarca Ngäbe-Buglé mit Frauen und Jugendlichen.

4.) Identifikation von Aktionen und Aktivitäten des politischen und des sozialen Dialogs der Autoritäten der Comarca Ngäbe-Buglé mit nicht-indigenen Völkern und Gemeinschaften, die in der Region präsent sind.

5.) Identifikation von Aktionen und Aktivitäten des politischen und des sozialen Dialogs der Autoritäten der Comarca Ngäbe-Buglé mit privaten Unternehmen, die ihre ökonomischen Aktivitäten im Territorium der Comarca führen.

6.) Identifikation von Aktionen und Aktivitäten des politischen und des sozialen Dialogs der Autoritäten der Comarca Ngäbe-Buglé mit repräsentativen Instanzen der lokalen, regionalen und nationalen Regierung.

7.) Identifikation von Aktionen und Aktivitäten des politischen und des sozialen Dialogs der Autoritäten der Comarca Ngäbe-Buglé mit Vertretungen der internationalen Entwickl ungszusammenarbeit. Diese Workshop-Aufgabe sollte in erster Linie sowohl die Szenarien, Aktionen und Eingliederungsprozesse des Plan de Vida der Comarca Ngäbe-Buglé als auch den Verhandlungsprozess zur Genehmigung des Plan de Vida, ermitteln.

Bei der Analyse der Ergebnisse der Gruppenarbeit kam es zur Schlussfolgerung, dass zur Entwicklung eines Plan de Vida operative Vereinbarungen für die Entstehung und Verhandlungen mit staatlichen Stellen notwendig sind. Es ist auch wichtig, sich nicht nur auf einen Fahrplan für die Entwicklung des Plan de Vida zu einigen, sondern auch einen Arbeitsplan mit den Autoritäten der Comarca Ngäbe-Buglé abzustimmen.

Bezüglich der Agenda für den Plan de Vida wurde Folgendes als wichtig erachtet:

1.) Erstellung eines Arbeitsplans für den politischen und den sozialen Dialog der Autoritäten der Comarca Ngäbe-Buglé mit den Gemeinschaften der Comarca zur Erstellung und Verzahnung des Plan de Vida mit den Entwicklungsplänen auf lokaler, auf departamentaler und nationaler Ebene.

2.) Erstellung eines Arbeitsplans für den politischen und den sozialen Dialog der Autoritäten der Comarca Ngäbe-Buglé mit Frauen und Jugendlichen der Comarca.

3.) Erstellung eines Arbeitsplans für die Autoritäten der Comarca Ngäbe-Buglé, um die politische Partizipation und Vertretung Ngäbe-Buglé in Instanzen der lokalen, departamentalen und nationalen Regierung zu erweitern.

4.) Erstellung eines Arbeitsplans für die Autoritäten der Comarca Ngäbe-Buglé für die Annährungsprozesse mit externen Dritten, die auf dem Territorium präsent sind.

5.) Erstellung eines Arbeitsplans für die Autoritäten der Comarca Ngäbe-Buglé für die Annährungsprozesse mit Privatunternehmen, die ihre ökonomischen Aktivitäten auf dem Territorium führen.

6.) Erstellung eines Arbeitsplans für die Autoritäten der Comarca Ngäbe-Buglé für die Annährungsprozesse mit repräsentativen Instanzen der lokalen, departamentalen und nationalen Regierung.

7.) Erstellung eines Arbeitsplans für die Autoritäten der Comarca Ngäbe-Buglé für die Annährungsprozesse mit repräsentativen Instanzen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit.

Schlussfolgerungen

Unter Berücksichtigung der Lösungsansätze, die durch die Teilnahme der indigenen Entscheidungsträger gefunden wurden, schaffte die angewandte Methode eine bislang nicht gemachte Erfahrung in der Comarca Ngäbe-Buglé. Bisher wurden in der Vergangenheit Vortrags-Methoden angewandt, die den Teilnehmern keine Möglichkeit zur Meinungsäußerung einräumten.

Bei diesem Workshop wurde aber mit einfachen und leicht verständlichen Werkzeugen, Beiträge und Ergebnisse erzielt, mit denen sich die Teilnehmer weitgehend identifizieren konnten und die ihnen ein tiefgründiges Verständnis für die Realität der Comarca erlaubten. Gleichzeitig wurden die notwendigen Instrumente ermittelt, die die Identität und Spiritualität der Bewohner der Comarca im Entstehungsprozess ihres Entwicklungsplanes einbeziehen.

Die Initiative für diesen Workshop des IPADEHM und des PPI auf Antrag der Behörden der Comarca Ngäbe-Buglé hatte weder die Absicht die Inhalte noch die Rahmen für einen Plan de Vida vorzugeben noch den bestehenden PEDC zu ersetzen. Vielmehr war das Ziel, den Bewohnern der Comarca Ngäbe-Buglé eine Methodik zu vermitteln, die sie bei der Identifizierung ihrer Realität und ihrer Ziele sowie bei der Zielumsetzung unterstützt. Diese Methodik kann auch zur Ergänzung des PEDC angewandt werden und zur Konsensfindung zwischen den traditionellen, den staatlichen Autoritäten und den Bewohnern der Comarca Ngäbe-Buglé dienen.

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