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Veranstaltungsberichte

Germán Antelo, Senator des plurinationalen Staates Boliviens, teilt seine Erfahrungen mit indigenen Führungskräften

Gespräch

Im Rahmen der Seminarreihe ‘Politische Bildung für indigene Führungskräfte’, organisiert von der Konrad Adenauer Stiftung (KAS) und der Stiftung Amérida, fand am 20. Mai die erste Dialogrunde in der Stadt Santa Cruz statt.

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Am 20. Mai um 20.00 Uhr fand die erste Dialogrunde in der Stadt Santa Cruz im Rahmen ‘Politische Bildung für indigene Führungskräfte’, organisiert von der KAS, statt. Die Dialogrunden haben zum Ziel, einen informellen Austausch zwischen den Teilnehmern des Seminars und sozialen oder politischen Führungskräften zu schaffen. Den zukünftigen Führungskräften wird so die Möglichkeit geboten Fragen zu stellen, ihre Zweifel zu erläutern, sich inspirieren zu lassen sowie sich Tipps für einen erfolgreichen Führungsstil abzuholen.

Diesmal hatten die Teilnehmer die Ehre sich mit dem Senator des plurinationalen Staates Boliviens, Germán Antelo, auszutauschen. Rony Colanzi, President der Stiftung América, die das Treffen zusammen mit der KAS organisiert hatte, war ebenfalls anwesend. Die Dialogrunde mit dem Senator Germán Antelo drehte sich um die aktuelle Konjunktur in Santa Cruz, die zur Zeit durch das Problem des regionalen Parlaments im Bezug auf die Anzahl der Sitze für indigene Völker sowie durch die Autonomiefrage gekennzeichnet ist. Nach einer kurzen Presentation des Senators über das Rahmengesetz zur Autonomie, die neue Konstitution des Staates und den Autonomieprozess der indigenen Völker in Santa Cruz, stellten die Teilnehmer viele Fragen und machten Kommentare.

Die Teilnehmer brachten ihre Besorgnis über den Führungstil in Santa Cruz zum Ausdruck. Sie fragten, wie man die ländlichen Gemeinden besser sensibilisieren und informieren könnte, was die politischen Geschehnisse in den Städten, die auch sie betreffen würden, anginge. Sie argumentierten, dass wenn die indigene und ländliche Bevölkerung besser representiert wäre, würde sie auch mehr politisches Interesse zeigen. Außerdem könnte das politische Interesse gesteigert werden, indem man die indigene Bevölkerung in das Thema der Produktionssteigerung miteinbeziehen würde, bestätigte ein guarayanischer Teilnehmer. Ein anderer Teilnehmer betonte, dass der soziale und humane Kampf der indigenen Völker sich in eine bestimmte Richtung entwickelt hätte, wobei die politischen Forderungen der Indigenen in den Vordergrund gestellt würden.

Ein chiquitanischer Teilnehmer stellte die demokratische Legitimität des „Gebrauchs von Bräuchen“ der indigenen Völker in Frage und regte die anwesenden jungen Indigenen dazu an, sich für eine Reform der indigenen Oligarchie einzusetzen. „Es ist notwendig, dass die Jugendlichen sich vorbereiten, nicht nur für die Zukunft, sondern vor allem für die Gegenwart“, sagte er.

Die verschiedenen besagten Themen führten zu einer konstruktiven Diskussion, nicht nur über politische Führungseigenschaften und die Wichtigkeit indigender Jugendlicher in der Politik, sondern auch über die aktuelle Konjunktur im Departement Santa Cruz.

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