Herausforderungen junger Politiker in Bolivien - Regionalprogramm Politische Partizipation Indigener in Lateinamerika
Veranstaltungsberichte
Am 1. Juli dieses Jahres fand die zweite Dialogrunde, gerichtet an eine Gruppe junger Indigener im Osten des Landes, im Rahmen der Seminarreihe ‚politische Bildung für indigene Führungskräfte’, welche regelmässig von der Konrad Adenauer Stiftung (KAS) in der Stadt Santa Cruz durchgeführt wird, statt. Mit dem Ziel eine Möglichkeit des Austauschs zwischen politischen Persönlichkeiten und Kursteilnehmern zu schaffen, lädt die KAS zu bestimmten Modulen der Seminarreihe prominente Führungskräfte aus der Politik des Landes ein.
Diesmal hatten die Teilnehmer die Ehre sich mit den jungen Abgeordneten des nationalen Parlaments Adriana Gil und Tomás Monasterios auszutauschen. Die Abgeordnete Gil begann über die Herausforderungen und Hingebungen im Leben eines Politikers zu sprechen, wie zum Beispiel das Zurückstecken des Privatlebens. Sie betonte, dass jeder Politiker bereit sein müsse für diese Art des Verzichtens und gleichzeitig sehr idealistisch, verantwortungsbewusst, inteligent, etisch und medienwirksam handeln sollte. Jedoch sollte er vor allem eine definierte Ideologie aufweisen und Leidenschaft für das, was er tue, haben.
Der Abgeordnete Monasterios sprach über die Wichtigkeit einer politischen Führungskraft und die Verantwortung eines Politikers, die bolivianische Bevölkerung zu vereinigen und nicht zu teilen. Die politischen Führungskräfte hätten heutzutage zwei Verpflichtungen: das Verzichten, um den Aufgaben eines Politikers gerecht zu werden und die Förderung demoktarischer Führungskräfte für die Zukunft. Er legte außerdem Nachdruck auf die Bewegung “Junge Aktion Boliviens”, bei der er als Jugendleiter tätig war bevor er Abgeordneter wurde. Dies war das Sprungbrett für seine Karriere in der politischen Welt. Sowohl Adriana Gil als auch Tomás Monasterios wurden als Abgeordnete für die Partei Convergencia gewählt.
Die größte Herausforderung einer jungen politischen Führungskraft in Bolivien sei es, als Teil der Opposition identifiziert zu werden, welche immer mehr Schwierigkeiten habe ihre Vorschläge und Projekte in der Asamblea Plurinacional (Parlament) durchzubringen, da die Regierungspartei in beiden Kamern eine Zweidrittelmehrheit innehat. Des Weiteren sei es essenziell, sich mit der eigenen politischen Partei zu identifizieren, auch wenn man irgendwann beginnen würde seine eigenen Wege in der Politik zu gehen.
Die Teilnehmer zeigten ihre Bewunderung gegenüber den beiden Abgeordneten und baten sie, weiterhin ein Beispiel für andere Jugendliche darzustellen. Ein Teilnehmer schlug vor, andere Abgeordnete zu überzeugen mit der Bevölkerung in Dialog zu treten, um die genauen Probleme und Notwendigkeiten dieser zu erfahren.
