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Mónica Soriano, Ex-Vizekanzlerin von Bolivien, spricht über die Hingabe, die jede Führungskraft haben sollte

GESPRÄCH

Am 10. Juni fand die zweite Dialogrunde für eine Gruppe von 30 indigenen Führungskräften in der Stadt La Paz statt. Die Dialogrunden zielen darauf ab, einen informellen Dialog zwischen indigenen Führungskräften und Persönlichkeiten aus der Politik zu ermöglichen.

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Die zweite Dialogrunde für 30 indigene Führungskräfte wurde mit der Gastrednerin Mónica Soriano durchgeführt: Dozentin an der Universidad Mayor de San Andrés seit mehr als 25 Jahren und Leiterin der Personalabteilung und dem akademischen Sekretariat. Des Weiteren war sie als Vorstandsmitglied des Corte Nacional Electoral (Nationalen Wahlhofs), sowie als Ministerin der institutionellen Verwaltung und als Vizekanzlerin im Außenministerium tätig.

Die wichtigsten Punkte, die von Mónica Soriano während des Gesprächs genannt wurden, können zusammengefasst werden wie folgt:

Die Interessen und Notwendigkeiten des Landes sollten bei allen Führungskräften und Beamten an erster Stelle stehen, aus Liebe zu Bolivien. Dies, so die Gastrednerin, rechtfertige all die Verbitterung, die Herausforderungen und das Verzichten, mit denen man als Führungskraft alltäglich konfrontiert wird. Persönliche Interessen, eigene Vorlieben und Abneigungen, Ehrgeiz und Erwartungen sollten zurück gestellt werden, inklusive, wie Mónica Soriano auf eine Frage einer Teilnehmerin antwortete, die eigene Familie, Kinder, Freizeit und Erholung. Es sei nunmal eine anstrengende Aufgabe, die nur aus Liebe zu Bolivien gemeistert werden könnte.

Jede Führungskraft könne nur mit zwei unentbehrlichen Vorraussetzungen erfolgreich sein: einer entsprechenden Ausbildung und einer nötigen Informationsbeschaffung. Bezüglich der Ausbildung, jede Person müsse genau mit den substanziellen Aspekten ihrer Arbeit vertraut sein und gewisse Führungsqualitäten besitzen, um diese umzusetzen und permanent zu überarbeiten und zu bereichern. Die Informationsbeschaffung auf der anderen Seite impliziere das Erforschen, Lesen, Durchsuchen von Archiven etc., welches den Führungskräften ermöglicht mit allen nötigen, aktuellen und fundierten Informationen Entscheidungen zu treffen, die viele Menschen betreffen können - die Gemeinschaft, die Gemeinde, den Bezirk, das eigene Land und auch andere Länder. Diese Aufgabe benötige viel Zeit, die die Führungskraft oder der Beamte außerhalb seiner normalen Arbeitszeit im Büro, wo er andere Aufgaben bewältigen muss, investieren sollte.

Insgesamt rät Mónica Soriano den Teilnehmnern der Dialogrunde sich nicht von dem Ruhm, der den Persönlichkeiten in Führungspositionen oft zugeschrieben wird in den Medien, blenden zu lassen. Es sei besser, sich nicht zu sehr in der Öffentlichkeit darzustellen, um Zeit und Anstrengung für die essenziellen Aufgaben einer Führungskraft aufzusparen.

Die Atmosphäre während der Dialogrunde war sehr herzlich und gekennzeichnet sowohl durch die Scherze und den guten Humor der Gastrednerin, als auch der Fragen und Kommentare der Teilnehmer des PPIs.

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