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Veranstaltungsberichte

Politische Bildung für indigene Führungskräfte - Santa Cruz

Modul 1: Führungsqualitäten; Redegewandtheit und politisches Marketing

Vom 20. bis zum 22. Mai fand das erste Modul der Seminarreihe “Politische Bildung für indigene Führungskräfte“, organisiert von der KAS und der Stiftung Amérida, in der Stadt Santa Cruz statt.

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Führung ist ein fundamentaler Aspekt der Politik und der Demokratie. Joseph Schumpeter (1883-1950) definierte die Demokratie als ein System für die Aufstellung einer Führung, welche auch in den Termini generelle Wahlen, Parteien, Parlamente, Kabinette und Ministerpresidenten impliziert ist. Zusätzlich betonte Max Weber (1864-1920) die Wichtigkeit des Parlaments für die politische Führung. Nach Weber garantiert das Parlament nicht nur die Zugänglichkeit zur Regierung, sondern fungiert auch als Forum für politische Debatten und ermöglicht somit einen Austausch zwischen verschiedenen Ideen und Meinungen. Auch stellt es eine Arena dar, in der sich junge Anwärter späterer Führungsposten versuchen können, indem sie ihre Meinung kund geben und politische Programme entwickeln und vorschlagen können. Dabei ist es wichtig, dass die Führungskräfte überzeugen können, wobei ein hohes Level an Redegewandtheit ein großer Vorteil ist (Held: 2006, pp. 195ff).

In diesem Sinne wurden die wichtigsten Aspekte der Demokratie im ersten Modul, von insgesamt vier Modulen, der Seminarreihe “Politische Bildung für indigene Führungskräfte“, organisiert von der KAS und der Stiftung Amérida, in der Stadt Santa Cruz disskutiert. Das erste Modul, welches vom 20. bis zum 22. Mai statt fand, widmete sich im speziellen den Themen der „Führungsqualitäten, Redegewandtheit und politisches Marketing“.

Das Modul war in drei Sitzungen unterteilt, die sich jeweils mit den drei im Titel des Moduls genannten Hauptthemen beschäftigten. Das Ziel der ersten Sitzung über Führungsqualitäten war es Werte und Handfertigkeiten, im individuellen sowie im kollektiven Sinne, als Ausdruck einer verantwortungsbewussten Führung vorzustellen. Hierzu bat der Dozent Tito López die Teilnehmer als erstes einen Test über die persönliche Effektivität auszufüllen. Er erläuterte, dass man Effektivität als Equilibrium von Wirksamkeit und Effizienz verstehe. Nachdem der Test von jedem Teilnehmer ausgefüllt wurde, spiegelte er die sieben persönlichen Eigenschaften, die die Effektivität einer Person ausmachen, wider: proaktiv sein; mit einem Ziel im Kopf anfangen; zuerst das Erste anpacken; ans Gewinnen denken; zuerst versuchen zu verstehen und danach verstanden werden; Synergien herstellen; die eigenen Kapazitäten nutzen um sich physisch, mental und geistig zu regenerieren. Tito López erklärte auch was genau eine Führungskraft ist und was sie macht (formen; Wege finden im Sinne von Notwendigkeiten erfassen; eine Mission definieren und Strategien entwickeln; Strukturen und Systeme aufstellen und eine Kultur befähigen). Abschließend presentierte er die verschiedenen Ebenen einer Führung: persönlich, zwischenmenschlich, geschäftlich und organisatorisch.

Während der zweiten Sitzung über die Redegewandtheit riet der Dozent den Teilnehmern massive Aussetzer zu dominieren, ihre Bühnenangst zu überwinden, das Reden in der Öffentlichkeit zu üben, die Wichtigkeit der Kommunikation zu verstehen und zu lernen wie man Reden hält. Die erste Aufgabe der Teilnehmer war das Ausfüllen eines speziellen Tests von Tim Le Haye, um die Redekunst jedes Einzelnen einordenen zu können. Nach einer theoretischen Einführung über die verschieden Arten der Redekunst und wie man die Bühnenangst überwindet, bat der Dozent Robert Raldes jeden Teilnehmer eine improvisierte und eine einstudierte Rede zu halten. Die einstudierte Rede wurde vom Dozenten evaluiert und jeder Teilnehmer bekam daraufhin ein Feedback. Der Dozent betonte, dass Redegewandtheit bedeutete, dass man Herr über sich selber sei und die eigenen Schwächen kenne.

Die letzte Sitzung beschäftigte sich mit dem Thema des politischen Marketings. Der Dozent José Luis Andia stellte zunächst das Konzept des politischen Marketings vor und veranschaulichte dieses am Beispiel der Stadtregierung. Er definierte Marketing als die Bedienung der Medien und spezifizierte, dass das Ziel des politischen Marketings die Durchführung von Wahlkampagnen und die Steuerung der Kommunikation sei. Er betonte, dass das politische Marketing dazu verhelfe ein Amt zu besetzen und dass die institutionelle Kommunikation förderlich sei, um das erworbene Amt durchzuführen. Des Weiteren lieferte er mehrere Richtlinien und Ratschläge für die Teilnehmer und präsentierte einige konkrete Fälle aus der Praxis. Die Teilnehmer verfolgten das Thema mit hohem Interesse.

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