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Veranstaltungsberichte

Politische Bildung für indigene Zielgruppen

Workshop mit den Kooperationspartnern der KAS

Am 9. und 10. Juni fand der Workshop „Bildungsinstitute und ihre Arbeit mit indigenen Völkern“ in Santiago, Chile, statt. Der Workshop wurde vom Regionalprogramm „Politische Partizipation Indígena“ (PPI) der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. (KAS) organisiert, in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern der verschiedenen Büros der KAS in Lateinamerika.

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Unter den Kooperationspartnern befanden sich die Stiftung Pensar aus Argentinien, die Stiftung Construir aus Bolivien, die Stiftung Tribuna Constitucional aus Bolivien, das Projekt Saude y Alegria aus Brasilien, das Zentrum für Bürgerforschung für ein Nachhaltiges Lateinamerika aus Chile, das Zentrum für Demokratie und Gemeinschaft aus Chile, das Mittelamerikanische Institut für Politische Studien aus Guatemala, der Verband für Forschung und Soziale Studien aus Guatemala und die Stiftung Carlos Castillo Peraza aus Mexiko.

Zu Beginn des Workshops stellte jeder Partner seine Arbeit mit indigenen Völkern vor. Dabei wurde klar, dass der Schwerpunkt der Arbeit auf die Förderung von Rechten, hauptsächlich politischen Rechten, liegt.

Nachdem Marco Mendoza von der Stiftung Construir einen Vortrag über Arbeitsmethodologie mit indigenen Völkern hielt, wurden folgende Themen debattiert: die Beziehung zwischen indigenen Völker und politischen Parteien, Methodologie der politischen Bildung indigenen Völker, Herausforderungen der politischen Arbeit mit indigenen Völkern und interinstitutionelle Kooperation.

In Bezug auf die Beziehung zwischen politischen Parteien und indigenen Völkern, waren die Teilnehmer sich einig, dass um eine effektive Arbeit mit indigenen Völkern leisten zu können, der Fokus auf der politischen Teilnahme liegen muss und keinen parteipolitischen Bezug haben darf. Es ist wichtig in den indigenen Völkern nicht zu Wahlstimmen zu sehen. Man müsse mit den indigenen Völkern mehr auf der Ebene einer repräsentativen Demokratie arbeiten, so dass die indigenen Völker selber über politische Maßnahmen Einfluss haben können.

Bei den Methodologien der politischen Ermächtigung der indigenen Völker sei es wichtig die Komplexität und Interdependenz der indigenen Gemeinschaften zu verstehen und respektvoll gegenüber deren Gewohnheiten und Bräuchen sein. Allerdings sei es nötig als Institutionen, die die Menschenrechte verteidigen, auch Grenzen zu ziehen. So seien Gewohnheiten und Bräuchen, die Menschenrechte verletzen, nicht zu akzeptieren.

Die Herausforderungen der politischen Arbeit mit indigenen Völkern seien, dass die indigenen Völker sich oft extremen politischen Ideologien zuordnen, was es sehr schwer macht einen Dialog mit dem Staat zu fördern. Bei anderen Akteuren, wie beim Staat, fehle oft die Sensibilität für die indigene Thematik und ein interkulturelles Verständnis. Der Wunsch nach politischer Bildung muss bei den indigenen Völkern selber liegen und darf nicht von Externen erzwungen werden.

Die Partner sprachen den Wunsch aus, in Zukunft enger zu diesem Thema zusammenzuarbeiten. Man könne eine virtuelle Plattform erstellen, ein Praktikantennetzwerk aufbauen, eine gemeinsame Datenbank teilen und Newsletter verfassen.

Einige der Partner haben erst angefangen mit indigenen Völkern zusammenzuarbeiten; andere haben schon jahrelange Erfahrung. Deswegen war der Austausch von Erfahrungen sehr konstruktiv, besonders für die Institutionen die erst in den Startlöchern stehen. So war eins der Ziele des Workshops die Partner über das Thema zu sensibilisieren, aber auch einen Ansporn zu geben, mit indigenen Völkern zu arbeiten oder weiterzuarbeiten. Auch sollten Synergieeffekte erzeugt werden, so dass die Partner in Zukunft hoffentlich gemeinsam das Thema bearbeiten.

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