Asset-Herausgeber

Veranstaltungsberichte

Strukturen in christdemokratischen Parteien für die Bearbeitung indigener Belange

Seminar

Am 18. März wurde vom PPI, der ODCA und der PCC eine Veranstaltung zu den Parteistrukturen christdemokratischer Parteien für indigene Belange organisiert. Ort der Veranstaltung war Cali, Kolumbien. Rund 200 Interessierte nahmen an diesem Seminar teil.

Asset-Herausgeber

Am 18. März fand die Veranstaltung "Strukturen in christdemokratischen Parteien für die Bearbeitung indigener Belange" in der Stadt Cali, Kolumbien, statt, die gemeinsam von dem Regionalprogramm „Politische Partizipation Indígena“(PPI) der Konrad Adenauer Stiftung (KAS), der Christdemokratischen Organisation von Amerika (ODCA) und der kolumbianischen konservativen Partei (PCC) organisiert wurde. Die Veranstaltung wurde von mehr als 200 Interessierten, darunter Politikern, Vertreter indigener Völker, Vertreter von NROs und der Zivilgesellschaft, Studenten und anderen Teilnehmern besucht.

Begrüßungsworte

Die Begrüßungsrede wurde von Hubert Gehring, Vertreter der KAS in Kolumbien, von Jorge Ocejo, Präsident der ODCA und Efrain Cepeda, PCC Präsident und Vizepräsident der ODCA gehalten.

Herr Gehring präsentierte die KAS und ihre Grundwerte, die in der Welt gefördert werden (Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität). Er verwies auch auf die Anwesenheit der KAS in 14 Ländern in Lateinamerika und die Wichtigkeit demokratische Beteiligung, insbesondere der gefährdeten Minderheiten, zu fördern. Außerdem bekräftigte er die Pflicht der Länder, die die sozialchristlichen Werte teilen, alle gesellschaftlichen Sektoren mit einzubeziehen und hob die Wichtigkeit des Austauschs der Erfahrungen zwischen den Ländern hervor.

Jorge Ocejo erklärte was die ODCA sei und deren Verpflichtung mit der Vertiefung der Demokratie. Er gratulierte der PCC wegen dem Modernisierungsprozess, in dem Sich die Partei zurzeit befinde. Er sprach auch über die Bedeutung der Integration der Indigenen und ihre Teilnahme in Parteien, denn neben der Stärkung der Parteistrukturen, sei dies ein Spiegelbild der kulturellen Vielfalt und Ausdruck ihrer Bedürfnissee und Anforderungen. Außerdem forderte er, dass es in den Parteien gleichberechtigte Beteiligung aller indigenen Völker und Afro-Nachkommen geben müsse, da dieses ein klarer Ausdruck des Respekts vor der Würde des Menschen sei. Für die Parteien ist die politische Integration von vernachlässigten Sektoren der Gesellschaft nicht nur eine Pflicht, sondern eine Verantwortung. Die sozialchristlichen Parteien verwirklichen Ideale; sie sind die Mittel zum Zweck; in diesem Sinne sei es wichtig sich die indigenen Vision der Ideale anzuhören.

Efrain Cepeda, Präsident der PCC, machte eine Reflektion über die Herausforderungen einer politischen Integration in einem Land wie Kolumbien, ein "Land der Kontraste". Er sagte, dass die PCC sich für die Würde aller Bürger als Voraussetzung für die Schaffung des Friedens einsetze. Kolumbien sei ein Land mit einer hohen Diskriminierungsrate und einem komplexen strukturellen Problem mit erschreckenden Armutsindikatoren. Man müsse dieses Land auf der Grundlage seiner multikulturellen und multiethnischen Lage entwickeln, um diese Bedingungen, die es bereichert, beizubehalten. Im Jahr 2011 entstand eine besondere Abteilung in der Partei, die darauf ausgerichtet sei die Rechte indigener Völker zu verteidigen und diese in die Parteistrukturen mit aufzunehmen. Auch leitete die Partei im Jahre 2012 Reformen der Parteistatuten ein, die die Dezentralisierung, Transparenz und Repräsentativität zu stärken erzielten. Diese Reformen habe zu einer erhöhten Vertretung der Indigenen in allen Strukturen der Partei beigetragen. Während der Regierungszeit des Präsidenten Santos habe man einen nationalen Entwicklungsplan definiert, in dem man verschiedene Richtlinien zum Multikulturalismus aufgenommen habe, denn dies ist der Grundsatz der Vielfalt eines Landes wie Kolumbien. Cepeda erklärte, dass man die Anforderungen der Konvention 169 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und vor allem das Konzept der Vorbefragung in diesem Entwicklungsplan mit eingebaut habe. Auch feiert man den Internationalen Tag gegen Diskriminierung und Rassismus. Die Aufgabe heute sei es, die politische Beteiligung aller Sektoren zu stärken.

Vorträge

Der erste Vortrag wurde von Fuad Chahin, Abgeordneter und Vizepräsident der christdemokratische Partei (PDC) Chiles, gehalten, und hatte die Absicht die Parteistrukturen für indigene Völker der PDC vorzustellen. Er sagte, dass das indigene Thema nicht auf Armut beschränkt werden solle, sondern man müsse es in seiner Gesamtheit verstehen. Dies verlange eine größere politische Vertretung ihrer Interessen. Der Fokus müsse auf die Stärkung der Integration und Entwicklung der indigenen Gemeinschaften, die Stärkung des sozialen Zusammenhalts und die Gewährleistung des sozialen Friedens liegen. Heute gäbe es eine klare Untervertretung der indigenen Völker in der politischen Entscheidungsfindung. In Chile, zum Beispiel, habe die Nationale Indigene Entwicklungskorporation (CONADI), innerhalb des Nationalen Rates der indigenen Völker, 17 Mitglieder, von denen nur acht Indigene sind. Heute werde in Chile die Assimilation der Ratifizierung der Konvention 169 der ILO diskutiert, vor allem in Hinsicht auf die Vorbefragung. Noch offen sei die verfassungsrechtliche Anerkennung, die noch nicht genügend parlamentarische Zustimmung bekommen habe. Innerhalb der Parteistrukturen der PDC sei eine „Indigene Front“ zu finden, aber mit einer geringen Teilnahme, die erheblich verbessert werden müsse. Heutzutage sei es sehr wichtig politische Bildung für Vertreter und indigene Führer zu ermöglichen, die es erlaube ihre einige Entwicklung zu beeinflussen.

Anschließend hielt Francisco Huenchumilla, ehemaliger Minister und Bürgermeister von Temuco, u.a., mit Mapuche Abstammung, zum Thema "Die Bedeutung der Einbeziehung indigener Völker in Parteistrukturen - Fortschritte und Herausforderungen" einen Vortrag. Er fragte: Was sind die indigenen Völker, was stellen sie dar? Es gäbe 370 Millionen Indigene weltweit auf über 5.000 Völker verstreut. Sie bewohnen 20% der Erdoberfläche und seien am meisten von der Armut betroffen. Welche Rolle spielen die indigenen Völker? Wie überleben sie? Welche ist die richtige Strategie? Die Indigenen müssen vereint nach der Beibehaltung ihrer Identität und Weltsicht streben. Sie haben das Recht nicht diskriminiert zu werden. Hier ist der Zusammenhang mit den Grundsätzen des Christentums zu finden: alle sind gleich würdig. Die indigenen Völker wollen ihre eigenen Entscheidungen treffen und diese Meinungen erfordern Respekt.

Schließlich sprach Guillermo Sandoval, Leiter der Arbeitsförderungseinheit des Erzbistums in Santiago de Chile, über "Die ethische Verantwortung der humanistischen Parteien der Mitte gegenüber den indigenen Völkern." Das indigene Thema fordere politische Verantwortung. Der indigene Konflikt in Chile habe Gewalt und Tod mit sich gebracht. Das Beispiel Kanada zeige besonders gut diesen Konflikt: ein Gericht sprach vor Kurzem einem indigenen Stamm 5.500 Hektar Land zu nach 140 Jahren des Kampfes um ihrer Rechte, mit der Schwierigkeit, dass sich ein Großteil dieses Landes in Winnipeg befinde. In Lateinamerika seien 50 Millionen indigene Menschen auf 642 Völker verteilt. Aus der Sicht der katholischen Kirche und ihres sozialen Denkens, müssen diese Völker als Kinder Gottes anerkannt werden, mit dem Recht auf Beteiligung und auf das Gemeinwohl, nach dem Prinzip der universalen Bestimmung der Güter. Welche sind mögliche Wege für die Anerkennung der Rechte? Das Problem sei vor allem politischer Natur. Man müsse eine Teilnahme erzeugen, die eine gerechtere Gesellschaft ermögliche und zum Aufbau des Frieden beitrage.

Asset-Herausgeber

comment-portlet

Asset-Herausgeber