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Veranstaltungsberichte

Víctor Hugo Cárdenas teilt seine Erfahrungen mit den Teilnehmern des Kurses „Politische Bildung für Indigene“

Gespräch

Am vergangenen 15. April fand das erste "Kamingespräch" im Rahmen des ersten Moduls des Kurses „Politische Bildung für Indigene“ der Konrad Adenauer Stiftung in La Paz statt. Der Ehrengast war Víctor Hugo Cárdenas. Cárdenas begleitet schon seit längerem die Arbeit der Konrad Adenauer Stiftung.

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Bei einem Abendessen hatten die Teilnehmer des Kurses „Politische Bildung für Indigene“ die Möglichkeit, den ehemaligen Vizepräsident von Bolivien, ein paar Fragen zu stellen. Im folgenden einige der gestellten Fragen:

Gimena Juana Mamani Flores, Stadträtin von Luribay, hat gefragt wie die politische Führung von Víctor Hugo Cárdenas begann:

Der Ex- Vizepräsident erzählte, dass seine Führungsqualitäten schon als Kind angefangen hätten. Er war Präsident und der beste Schüler an seiner Schule. In der Universität war er teil des Studienzentrums und der FUL. Personen die ihn auf seinen Weg geholfen/begleitet haben, und die er als Führungskräfte sieht, seien seine Eltern, Pedro Choquehuanca, Domitilia Chungara, Lucila Mejía de Morales, Genaro Flores, Luis Espinal und seine Kollegen von der Universität.

Jeanneth Sánchez Abasto, Sportsekretärin der Gemeinde Sipe Sipe, fragte den Gast, wie er die Führungseigenschaften der Frauen in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in Bolivien sieht:

Víctor Hugo Cárdenas glaubt, dass die bolivianische Gesellschaft generell sehr machistisch sei. Es sei häufig so, dass die Frau diese Situation akzeptiert, als wäre dies normal. Es sei noch ein weiter Weg bis sich die Mentalität der Bolivianer verändert.

Pol Willian Román Andrade, Ausschussmitglied der Bezirksorganisation seiner Gemeinde, fragte über die Vision des "Katarismo" nach:

Um den Katarismo zu erklären, hat Cárdenas zurerst den Begriff Indianismo erläutert. Der Indianismo, hat zum Ziel eine Regierung ohne Meztizen und Criollos zu bilden. Demgegenüber haben die Kataristen als Ziel eine Regierung der „Besten“, ohne berücksichtigung ob es Arbeiter sind oder nicht. Dies ist ein Element das den Komunisten nahe stähe. Die wichtigsten Führungskräfte der Kataristen sind Tupac Katari und Bartolina Sisa. Cárdenas fügte hinzu, dass es verscheidene Demokratien gäbe und dass es wichtig sei die bessten Visionen und Traditionen zu vereinen. Deswegen zielen die Kataristen auf eine interkulturelle Demokratie.

Claudio Javier Choque Quispe, Präsident der landwirtschaftlichen Federation in La Paz, fragte über die Allianz zwischen der Revolutionären Bewegung Tupaj Katari der Freiheit (MRTKL) und der Nationalen Revolutionären Bewegung (MNR) in den 90ger Jahren:

In den 80iger Jahren war Genaro Flores, von der Kataristen Bewegung, ein Kandidat für die Präsidentschaftswahl der Republik, dieser gewann jedoch nur 2% der Stimmen. Das Parteiprogramm des MNR hatte einige Überschneidungen mit dem Programm der MRTKL. Deswegen hat die MNR in den 90ger Jahren der MRTKL angeboten einige Ihrer Punkte mit in das Program der Regierung miteinzubringen. Am Ende wurden 10 von 30 Punkten im Regierungsplan eingeschlossen im Regierungsprogramm der MNR und des MRTKL von 1993 bis 1997. Nicht nur die Einbeziehung der Strategien der MRTKL in den Regierungsplan war Motiv für die Allianz, sondern auch die Sicherheit der Beständigkeit: der Platz als Vize- Präsident war sicher.

Zofia Porco Calle, Stadträtin von Curahuara von Carangas, fragte welche positiven und negativen Aspekte könne man aus der Allianz zwischen MNR und MRTKL ziehen:

Víctor Hugo Cárdenas denkt, dass die positiven Aspekte das Gesetz INRA und das Gesetz zur Populären Partizipation seien. Negative Aspekte waren das wenig efiziente Überwachungskomitee im Rahmen des Gesetzes zur Populären Partizipation und das Fehlen einer Alphabetisierungs-Kampagne.

César Benedicto Laura Luna, Mitglied der Organisation "Jugend für die Würde", fragte, welche Führungseigenschaften sollte eine Führungskraft haben und wie kann dieser gute Praktiken generieren:

Eine Führungkraft sollte bescheiden sein und niemals aufhören zu lernen. Eine Führungskraft sollte niemals zuviel reden, sondern gut zuhören. Wenn dieser spricht, sollte er gut darüber nachdenken bevor er es sagt. Er muß Fahrer sein und Lösungen vorschlagen. Eine Führungskraft sollte sich für die Probleme der Gruppe interessieren, ganz besonders für die Details.

Das Treffen mit dem Ex- Vizepräsident von Bolivien war im Rahmen des Ziels Führungskräfte kennezulernen, die sehr erfolgreich waren, sehr reichhaltig für alle Beteiligten. Diese Gespräch wurde organisiert um die Teilnehmer des Kurses zu motivieren ihre Führungsqualitäten auszubauen.

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