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Veranstaltungsberichte

Big Data - Cybersicherheit, Datenschutz, Demokratie

von Christian Kutzscher

Eine Veranstaltung im Rahmen des 16. Demokratietags Rheinland-Pfalz - Veranstaltungsbericht

Big Data klingt für viele Menschen zuerst einmal nach einem Phänomen, welches sie persönlich nur peripher berührt. Tatsächlich werden jedoch sekündlich Daten über jede Nutzerin und jeden Nutzer gesammelt. Egal, ob wir Navigations-Apps, Social Media oder smart-home Lösungen verwenden, ob wir im Internet surfen oder einkaufen. Wir hinterlassen unseren Abdruck, Daten und Spuren im Internet

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Welche Chancen bietet die Vernetzung von Menschen, Wissen und Daten? Welche Risiken ergeben sich daraus? Welche Auswirkungen hat dies auf unsere Demokratie? Dies war das Thema des Online-Seminars „Big Data – Cybersicherheit, Datenschutz, Demokratie“.

Mit der Aussage, dass auch die Demokratie von diesem Phänomen betroffen sei, führte Christian Kutzscher in die Veranstaltung ein. Gerade im Rahmen des Demokratie-Tags Rheinland-Pfalz, in dessen Programm die Veranstaltung angeboten wurde, sei es wichtig, Klarheit darüber zu schaffen, wo Möglichkeiten zur digitalen Meinungsbildung und zur virtuellen Partizipation bestehen, wo aber auch gezielt Einfluss auf Personen genommen oder diese sogar instrumentalisiert werden können.

Der Referent Jonas Grasediek, Experte für Cybersicherheit sowie Mitarbeiter in einem Computer Emergency Response Team, führte mit seinem Vortrag umfassend in das Thema Datensammlung ein. Daten seien längst das neue Öl geworden und ihre Gewinnung, Speicherung und Verknüpfung, der Handel mit ihnen und ihre Auswertung in vollem Gange. Bereits 2018 wurden 33 Milliarden Terrabyte an Daten generiert, was etwa 8,25 Milliarden handelsüblichen 4 Terrabyte Festplatten entspricht. Jede Sekunde werden um die zehntausend Tweets gesendet und über eintausend Fotos auf Instagram hochgeladen. Die Ressource Daten scheint immens anzuwachsen. Hier setzen große Firmen wie Facebook, Google oder LinkedIn an, um Werbeeinnahmen zu generieren, die auf Userinnen und User abgestimmt sind. Jedoch werden nicht nur Daten von Personen gesammelt, die sich auf Social Media bewegen. Auch weit darüber hinaus werden Daten erhoben und gespeichert, etwa Verkehrs-, Wetter-, Streaming-, und medizinische Daten, um nur einige Beispiele zu nennen.

Vieles trage zu mehr Komfort bei, so Grasediek. Es helfe der Prozessoptimierung und verbessere den Lebensstandard bis hin zur Gesundheit von Patientinnen und Patienten. Doch auch die positiven Entwicklungen haben Schattenseiten. Immer mehr werden Social Media zu Werkzeugen der politischen Einflussnahme, wie es bereits im US-Wahlkampf der Fall gewesen sei. Menschen sollten sich dessen gewahr sein, dass Daten immer auch manipulativ genutzt werden könnten. Das Seminar sensibilisierte seine Teilnehmenden für die Entwicklung und machte darauf aufmerksam, wie ein möglichst bewusster, achtsamer und sparsamer Umgang mit persönlichen Daten möglich sei, ohne auf Komfort sowie gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Partizipation verzichten zu müssen.

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