Korruption und Postkonflikt - Rechtsstaatsprogramm Lateinamerika
Veranstaltungsberichte
Die Implementierung des Friedensvertrags zwischen der kolumbianischen Regierung und der Guerrilla-Gruppe FARC-EP koinzidiert mit der Aufdeckung des größten Korruptionsskandals in der Geschichte des lateinamerikanischen Kontinents, dessen Auswirkungen auch vor Kolumbien nicht Halt machen. Somit sieht sich der Andenstaat gegenwärtig mit einer doppelten Herausforderung konfrontiert: Die dauerhafte und nachhaltige Realisierung des Friedens und die Bekämpfung der flagranten Korruption im Land. Doch wie hängen beide Aspekte zusammen? Ist der Friedensprozess auch eine Chance, auch das Thema Korruption nachhaltig anzugehen? Oder birgt die Postkonfliktphase in Kolumbien gar neue Gefahren von Korruptionsskandalen mit sich, dies insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass momentan Millionenbeträge in die Umsetzung des Friedensvertrags investiert werden?
Zur Beleuchtung dieser und anderer Fragen hat das RSP LA Experten aus anderen Ländern, die in der Vergangenheit Postkonfliktphasen durchlebt haben, nach Kolumbien eingeladen, um von ihrer Erfahrung zu profitieren und um von begangenen Fehlern zu lernen.
Bei der Veranstaltung anwesend waren Akademiker und Politiker, Mitglieder verschiedener Nichtregierungsorganisationen, Forschungsgruppen im Bereich Korruption, Beamte und Studenten. Etablierte Experten wie Danilo Rojas, Mitglied und ehemaliger Präsident des kolumbianischen Staatsrats, die Vizegeneralstaatsanwältin Kolumbiens María Paulina Riveros, José Ugaz, Präsident von Transparency International und Prof. Dr. Rudolf Mellinghoff, Präsident des Bundesfinanzhofs und ehemaliger Richter am Bundesverfassungsgericht trugen mit ihren Relfexionen und Perspektiven zum Gelingen der Veranstaltung bei.
Schlüsselthemen und -fragen waren die Herausforderungen der Bekämpfung der Korruption, politische Kampagnen, Korruption in Parteien, die Rolle der Justiz und Rechtskultur.